01.11.2011 | 1. Mannschaft

"Das ist für mich eine sehr emotionale Angelegenheit"

Dynamo-Trainer Ralf Loose vor seiner Rückkehr nach Düsseldorf

Seit dem 12. April 2011 ist Ralf Loose Trainer des kommenden Gastes Dynamo Dresden. Der frühere Fortuna-Profi (1987 bis 1993) und Junioren-Nationalspieler (U 18-Europameister und U 20-Weltmeister) führte die Sachsen in der vergangenen Saison im Endspurt noch auf Platz drei der 3. Liga und erfolgreich durch die Relegation gegen den VfL Osnabrück (1:1 und 3:1 nach Verlängerung). "Ich habe mich von Beginn an sehr wohl gefühlt in Dresden. Die Lebensqualität ist dort sehr hoch", schwärmt der gebürtige Dortmunder.

Der inzwischen 48-Jährige hat als Chef an der Seitenlinie seit 1998 in Deutschland (Sportfreunde Siegen, FC Augsburg), Liechtenstein (U 21- und A-Nationalmannschaft) und in der Schweiz (FC St. Gallen) gearbeitet hat. "Fortuna Aktuell" sprach unter der Woche mit Ralf Loose, der mit Dynamo jetzt den Klassenerhalt in der 2. Liga anstrebt.

Zuletzt gelang beim 5:1 gegen den Karlsruher SC der bisher höchste Saisonsieg. Waren Sie rundum zufrieden?
Loose: "Es war wichtig, gegen einen direkten Mitkonkurrenten zu gewinnen. Der KSC hat uns die Sache nicht einfach gemacht, stand sehr tief. Meine Jungs haben aber die Lücken gefunden und die Sache eindrucksvoll gelöst. Einziger Wermutstropfen war das Gegentor, das aus einer Unkonzentriertheit resultierte."

Ihre Mannschaft ist seit vier Liga-Spielen ungeschlagen. Dabei hatte es zu Saisonbeginn noch einige Startschwierigkeiten gegeben!
Loose: "Das stimmt, da kam schon einiges zusammen. So hatten wir nach der erfolgreichen Relegation die kürzeste Pause aller Zweitligisten. Viele unserer Spieler hatten zuvor noch nie in der 2. Liga gespielt, mussten sich an das höhere Tempo und die robuste Spielweise erst gewöhnen. Außerdem kamen viele Neuzugänge erst spät zu uns. Da war es klar, dass wir Geduld benötigen. Für uns zählt in dieser Saison nur der Klassenerhalt und ich bin überzeugt, dass wir das schaffen werden."

Sie haben die zahlreichen späten Verpflichtungen angesprochen. Warum haben Sie so lange gewartet?
Loose: "Mit Alexander Esswein, Thomas Hübener, Timo Röttger und Dani Schahin hatten uns absolute Schlüsselspieler verlassen. Sie waren Garanten für unseren Aufstieg. Deshalb war es umso wichtiger, nur Spieler zu verpflichten, von denen wir auch hundertprozentig überzeugt sind und die sich mit unserem vergleichsweise geringen Budget auch finanzieren lassen. Wir mussten uns auf Neuzugänge konzentrieren, die bei ihren bisherigen Vereinen nicht besonders glücklich waren, wie etwa Pavel Fort, Marcel Heller oder Filip Trojan. Oder wir mussten uns im Ausland umschauen, wie etwa bei Mickael Poté, Cheikh Gueye, Romain Brégerie, Muhamed Subasic oder Giannis Papadopoulos."

Was für ein Spiel erwarten Sie am Freitagabend in Düsseldorf?
Loose: "Für mich persönlich ist das eine sehr emotionale Angelegenheit. Schließlich habe ich einige Jahre für die Fortuna gespielt. Düsseldorf hat derzeit einen Lauf und ist gegen uns klarer Favorit. Wir sind aber bestimmt nicht hierher gefahren, um die Punkte einfach abzuliefern. Wir dürfen dem Gegner nur wenig Raum bieten und müssen die Düsseldorfer Individualisten stoppen."

Am Rande des DFB-Pokalspiels bei Ihrem Ex-Verein Borussia Dortmund hatten Dynamo-Fans für schlimme Ausschreitungen im und um das Stadion gesorgt und den Verein dadurch wieder in ein schlechtes Licht gerückt. Wie geht die Mannschaft damit um?
Loose: "Meiner Meinung nach reden wir hier nicht über die große Mehrheit der Dynamo-Anhänger. Vielmehr sind es immer wieder einige Chaoten, die für Unruhe sorgen. Der Verein geht konsequent gegen diese Leute vor. Sportlich können wir mit Erfolgen positive Werbung für den Club machen. Das ist uns mit dem 5:1 gegen den KSC wenige Tage nach dem Pokalspiel gelungen."

Herr Loose, wir danken Ihnen für das Interview.

bundesliga.de

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