07.11.2011 | Verein

Herzlichen Glückwunsch, Günter Thiele!

Der frühere Fortuna-Stürmer feiert heute seinen 50. Geburtstag

Sieben Jahre lang schnürte Günter "Schädel" Thiele die Fußballstiefel für die Fortuna. Von 1979 bis 86 kam Thiele, der vom VfR Neuss über die andere Rheinseite an den Flinger Broich gewechselt war, in 128 Bundesligaspielen zum Einsatz. Dabei erzielte er 44 Tore für die Rot-Weißen. Seine Karriere-Bestmarke stellte er in der Saison 1984/85 mit 17 Bundesliga-Treffern auf, obwohl er oftmals nur als Joker eingewechselt wurde. Nach seiner Zeit in Düsseldorf ging er drei Jahre lang für Borussia Mönchengladbach auf Torjagd und kommt somit auf insgesamt 191 Bundesliga-Spiele, in denen er 58 Tore erzielt hat. 1989/90 spielte er für ein Jahr beim MSV Duisburg in der 2. Bundesliga (24/1). Schon in der Jugend-Nationalmannschaft hatte Thiele seine Treffsicherheit häufig unter Beweis gestellt. Für das Team von Trainer Dietrich Weise, der nur ein paar Jahr zuvor die Fortuna noch trainiert hatte, erzielte Thiele in 20 Länderspielen 16 Tore - eine bemerkenswerte Bilanz.

Seinen Spitznamen verdankte Thiele seinem legendären Fernsehauftritt im ZDF am 9. Februar 1985 im "Aktuellen Sportstudio" bei Moderator Dieter Kürten. Das Interview erlangte unter den Fortuna-Fans schnell einen Kultstatus. Auf die Frage nach seiner Kopfballstärke bei einer Körpergröße von "nur" 1,86m antwortete er kurz und knapp: "Ich habe ja auch einen Spitznamen in der Mannschaft: Heiße Schädel!". Darauf erwiderte Kürten: "Heißer Schädel?" - und Thiele stellte klar: "Nein, heißer nicht, nur Schädel. So ruft mich meine Frau auch manchmal...!" In der Tat war Thiele mehr der Hochspringer denn der Sprinter unter den Fußball-Profis. So erzielte der kraftvolle Stürmer manches wuchtige Tor eben mit dem "Schädel" und scheute dabei auch kein Risiko ("Es gibt keine Stelle an meinem Kopf, die nicht schon mal aufgeplatzt war").

Ohnehin hieß für Günter Thiele, dessen Markenzeichen seine markanten Sprüche und seine pechschwarze Mähne war, Fußballspielen gleichzeitig auch Fußballarbeiten. Reinhauen, in die Kopfbälle hechten, in die Zweikämpfe gehen, also dahin, wo es manchmal weh tut. Sein Motto auf dem Platz lautete stets: "Man kann mal schlecht spielen. Schlimm ist es nur, wenn der Zuschauer den Eindruck gewinnt, der Spieler sei faul gewesen, habe für das Geld, das er verdient, nicht das Beste gegeben."

 

Anfang der 1990er Jahren verließ Thiele Deutschland aus familiären Gründen und ging nach Südamerika - und das ohne Spanischkenntnisse ("Ich fing praktisch bei Null an"). Trotz des gesundheitlichen Rückschlags, den er damals mit einem Kreuzbandriss erlitt und der zu jener Zeit noch deutlich komplizierter zu behandeln und langwieriger im Heilungsprozess war, ließ er sich nicht stoppen. In Venezuela spielte er für den FC Caracas und den FC Galicia. Nach seiner aktiven Zeit wurde er Trainer der U21 sowie Assistenzcoach der A-Nationalmannschaft. Bei seiner Rückkehr Ende der 1990er Jahre nach Deutschland hatte er nicht nur ein neues Lebensmotto im Gepäck ("Von der positiven Lebenseinstellung der Südamerikaner werde ich ein Leben lang profitieren"), sondern gleich eine neue Familie, nämlich Ehefrau Doris und seine beiden Kinder. Hier gründete er eine Fußballschule und ist seit neustem als Trainer bei seinem "Ur-Club" VfR Neuss dem Fußball weiterhin verbunden, um sich seinen Lebenstraum und seine Einstellung zu bewahren: "Ich glaube ich bin ein bisschen fußballkrank, aber es ist eine schöne Krankheit, die hoffentlich noch lange anhält!"

 

Heute feiert Günter Thiele seinen 50.Geburtstag. Dazu gratuliert der Verein Fortuna Düsseldorf ganz herzlich, wünscht alles Gute für die Zukunft und "gute Besserung"! (ah)

bundesliga.de

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