„Wollen gerne die Serie der Fortuna beenden“
Fürths Trainer Michael Büskens vor seiner Rückkehr nach Düsseldorf
Für Michael „Mike“ Büskens, Trainer der SpVgg Greuther Fürth, ist das Gastspiel bei Fortuna am kommenden Montag eine Reise in die Vergangenheit. Denn der 43-Jährige wurde einst in der NRW-Landeshauptstadt geboren und spielte in der Jugend- und im Senioren-Bereich für die Fortuna. Weitere Profi-Stationen von „Buyo“ waren der FC Schalke 04 und der MSV Duisburg. Als Trainer war er bei den Gelsenkirchenern nicht nur für die zweite Mannschaft, sondern zwischenzeitlich auch für die „Erste“ verantwortlich.
Mit seiner aktuellen Mannschaft mischt Büskens im Kampf um den Bundesliga-Aufstieg ganz vorne mit. Vor dem Spitzenspiel sprachen wir mit dem Fürther Trainer, der seit Dezember 2009 bei den Franken im Amt ist.
Ihre Mannschaft gewann zuletzt 4:0 gegen den FSV Frankfurt. Vieles deutet momentan auf einen Fünfkampf um den Aufstieg hin. Wie beurteilen Sie die Situation?
Büskens: „Vier plus eins! Ich gehe davon aus, dass Düsseldorf, Eintracht Frankfurt, meine Mannschaft und der FC St. Pauli bis zum Ende oben bleiben werden. Paderborn habe ich ebenfalls noch im Blick, traue dem SCP eine gute Rolle zu. Ich glaube nicht, dass Mannschaften wie Energie Cottbus, 1860 München und der VfL Bochum noch einmal ganz oben eingreifen können. Dann müssten zwei Vereine schon sehr viele Punkte liegen lassen. Bei der aktuellen Konstanz der Spitzengruppe kann ich mir das nicht vorstellen.“
Wie viele Zähler benötigt man in dieser Saison für den Aufstieg?
Büskens: „Im Schnitt haben die Top-Mannschaften mehr als zwei Zähler pro Spiel geholt. Das ist außergewöhnlich viel. In der Endabrechnung muss schon eine stattliche Punktzahl her, um den Aufstieg perfekt zu machen.“
Greuther Fürth gilt als Mannschaft, die fast immer oben mitspielt, aber den Aufstieg regelmäßig verpasst. Worauf kommt es an, um den Sprung in die Bundesliga zu schaffen?
Büskens: „Noch sind jede Menge Spieltage zu absolvieren. Ich gehe davon aus, dass die letzten Partien entscheidend sein werden. Denn dann wird der Druck immer mehr zunehmen, weil sich im Verein und bei den Fans das Bewusstsein verändert. Plötzlich ist das große Ziel ganz nah. Die Konstellation an der Spitze ist sehr interessant. Mit Frankfurt und St. Pauli wollen zwei Mannschaften den direkten Wiederaufstieg schaffen, Düsseldorf und Fürth sind über die Zeit gewachsen. Paderborn ist sicherlich eine Überraschung.“
Für Sie als gebürtigen Düsseldorfer ist die Partie bei der Fortuna sicher ein besonderes Spiel. Wie haben Sie sich auf den Gegner vorbereitet?
Büskens: „Es ist nie etwas Alltägliches, in seiner Heimatstadt anzutreten. Das wird immer etwas Besonderes bleiben. Aber die Fortuna ist nun einmal einer von 17 Gegnern, die es zu schlagen gilt. Wir haben Düsseldorf beobachtet, sind bestens vorbereitet.“
Was könnte entscheidend sein, um die heimstarke Fortuna zu knacken?
Büskens: „Die vielen Positivserien haben bei der Fortuna selbstverständlich für ein gestärktes Selbstvertrauen gesorgt. Schon in der abgelaufenen Saison war Düsseldorf daheim sehr stark, jetzt punkten sie auch auswärts. Deshalb spielt die Fortuna eine so herausragende Rolle. Wir müssen uns bei der Partie aber nicht kleiner machen, als wir sind. Wir wollen hier etwas mitnehmen. Ich erwarte ein offenes Duell, in dem wir gerne diejenigen wären, die die Serie der Fortuna beenden.“
Gibt es personelle Probleme?
Büskens: „Kingsley Onuegbu und Sebastian Tyrala sind langzeitverletzt und werden nicht dabei sein. Milorad Pekovic hat seine Gelb-Sperre abgesessen und ist daher wieder eine Option.“
Herr Büskens, vielen Dank für das Interview.