05.01.2013 | Verein

Herzlichen Glückwunsch, Ralf Loose!

Fortunas ehemaliger Spieler wird 50 Jahre alt

Von 1987-93 trug Ralf Loose als Abwehrspieler das Trikot mit dem F95-Logo. In dieser Zeit absolvierte er 188 Spiele für die Fortuna und erzielte vier Tore. In der Saison 1988/89 feierte er mit den Flingeranern den Bundesliga-Aufstieg. Es war der dritte in der Vereinsgeschichte. Aktuell ist der Fußball-Lehrer auf Jobsuche, nachdem er am 9. Dezember beim Zweitligisten Dynamo Dresden beurlaubt wurde.

„Die Situation ist für mich momentan recht angenehm: Weihnachten, Silvester, ein runder Geburtstag: Da kann ich viel Zeit mit meiner Familie verbringen“, bilanziert Loose nach dem ersten Monat im Trainer-Wartestand. Seine Zelte hat er in Dresden abgebrochen und ist wieder zurück in Liechtenstein bei seiner Familie in der Hauptstadt Vaduz. Denn das kleine Fürstentum ist für ihn nicht nur der jetzige Lebensmittelpunkt, sondern war in der Vergangenheit ebenso der Ausgangspunkt für eine Trainerkarriere, die ihn in viele Länder gebracht hat – auch mehrere Male zurück ins Rheinland nach Düsseldorf. Eine Station, die wichtig für seine eigene aktive Laufbahn war und auf der er im Laufe seiner Karriere immer wieder Halt machte.

 

Düsseldorf - immer eine gute Adresse

Schon vor seiner Zeit als Profi-Fußballer konnte der gebürtige Dortmunder seinen ersten großen sportlichen Erfolg in der NRW-Landeshauptstadt feiern. Am 3. Juni 1981 gewann er mit der deutschen U18-Nationalmannschaft im Rheinstadion gegen Polen mit 1:0 und wurde Europameister. Es folgte im gleichen Jahr sogar noch der Gewinn der U20-Weltmeisterschaft. Bei dem Turnier in Australien führte Loose das DFB-Team unter der Leitung von Trainer Dietrich Weise (1976-78 Chefcoach bei der Fortuna) als Kapitän an.

Über die Stationen SC Dorstfeld, sein Heimatverein, den BVB 09 (1981-86) und RW Oberhausen (1986/87) war Loose zur Saison 1987/88 nach Düsseldorf zur Fortuna gekommen. Nach dem Abstieg der Rot-Weißen sollte er den Neuaufbau einleiten, der schließlich auch gelang. Nur zwei Jahre später kehrte der Libero mit den 95ern in die Bundesliga zurück. Da gehörte der damals 26-Jährige längst zu den Leitwölfen im Team. Nach dem Zweitliga-Abstieg 1992 spielte er noch ein Jahr für die Flingeraner, bevor er seine Karriere beim damaligen Oberligisten FSV Frankfurt 1994 mit dem Zweitliga-Aufstieg ausklingen ließ.

 

Neues Panorama: Beruflich in den Alpen

Parallel zu seiner Spieler-Karriere hatte Loose an der Deutschen Sporthochschule in Köln seine Trainerausbildung abgeschlossen und ging als Co-Trainer zum FSV Mainz 05. In Liechtenstein führte er danach über mehrere Jahre im Nachwuchsbereich Regie und konnte bei der Talentförderung beachtliche Akzente setzen. Einige Spieler schafften den Sprung in die die Profi-Ligen in der benachbarten Schweiz. Dabei kehrte er als Juniorentrainer erneut nach Düsseldorf zurück – zum damaligen Osterturnier beim BV 04, der heutigen U19 Champions Trophy. Vorübergehend übernahm er auch die Leitung der A-Nationalmannschaft.

Ab der Saison 2004/05 übernahm er die Sportfreunde Siegen und schaffte mit dem Regionalligisten überraschend den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Nach einem kurzen Engagement in der Schweiz beim FC St. Gallen kehrte er 2006 nach Siegen zurück und wechselte ein Jahr später zum Zweitligisten FC Augsburg. Doch beim bayrisch-schwäbischen Club wollte sich kein dauerhafter Erfolg einstellen. Es folgte die Entlassung im Frühjahr 2008. Die folgende Zeit seiner Beurlaubung nutzte er, um bei verschiedenen Vereinen – unter anderem dem SSC Neapel, dem FC Metz und Olympique Marseille – zu hospitieren.

 

20 Monate: Einstieg und Ende an der Elbe

Am 12. April 2011 übernahm Loose die SG Dynamo Dresden. Mit dem Traditionsverein setzte er gleich zu einem fulminanten Endspurt in der 3. Liga an. 16 Punkte aus den letzten sechs Saisonspielen bedeuteten den Sprung auf den dritten Platz. Es folgten zwei Relegationsduelle gegen den VfL Osnabrück, in denen sich die Sachsen – auch dank eines Treffers des jetzigen Fortuna-Torjägers Dani Schahin – im Rückspiel in der Verlängerung durchsetzten. Dynamo Dresden war nach fünf Jahren Abwesenheit zurück in der 2. Bundesliga.

In der vergangenen Aufstiegssaison konnte sich Dynamo frühzeitig von den Abstiegsrängen distanzieren und geriet nie ernsthaft in Abstiegsgefahr. Die Elbstädter beendeten die Spielzeit auf einem guten 9. Rang. Dabei kam der ehemalige Fortuna-Profi im November 2011 nach Düsseldorf zurück und musste eine für die Gäste schmerzhafte weil späte 1:2-Niederlage (Ranisav Jovanovic) hinnehmen. Dennoch ließ er es sich nicht nehmen, seinem Kollegen Norbert Meier zum Sieg zu gratulieren und „seiner“ Fortuna, der er sich fast zwei Jahrzehnte nach seiner aktiven Zeit weiterhin verbunden fühlte, alles Gute für die Zukunft zu wünschen! „Ich hoffe natürlich als alter Düsseldorfer, dass die Punkte helfen, um den langersehnten Aufstieg in die 1. Liga zu schaffen und drücke die Daumen.“ Es sollte helfen, danke!

Doch nach einer Durststrecke zum Ende der Hinrunde der aktuellen Spielzeit musste Loose bei Dynamo seinen Stuhl räumen. „Ich nehme aber viele positive Erinnerungen mit. Dynamo ist zurück im Profifußball, was man in der ganzen Stadt merkt. Wir hatten in meinen letzten neun Spielen etwas Pech mit sieben Roten Karten. Ohne die wäre die Punktausbeute sicherlich besser ausgefallen. Schade war eben nur, dass die Vereinsführung nach dem sportlichen Aufschwung der letzten anderthalb Jahre beim ersten Gegenwind schwach geworden ist“, resümiert er im Nachhinein.

 

Kontinuität zahlt sich doch aus!

Ganz im Gegensatz zu einem anderen Traditionsverein am Rhein, bei dem sich Kontinuität und Loyalität in den letzten Jahren ebenso kontinuierlich ausgezahlt hat! „Ich freue mich, dass die Fortuna wieder den Weg nach oben gefunden hat. Dies ist in erster Linie dem Vorstand zu verdanken, der den sportlich Verantwortlichen um Wolf Werner und Norbert Meier zu jeder Zeit das Vertrauen geschenkt hat - auch in schwierigen Zeiten! Dies ist außergewöhnlich und hervorzuheben.“

In naher Zukunft will er sich bald ein Spiel der Fortuna „rein privat“ anschauen, denn ein Großteil der Verwandtschaft wohnt noch in Dortmund. Da ist die Anreise vor oder nach einem Familienbesuch in der Heimat im Gegensatz zu Liechtenstein schließlich nicht mehr ganz so weit. Ansonsten wünscht er sich zu Beginn des Jahres 2013 für die Zukunft: „Das Wichtigste ist erst einmal die Gesundheit. Daher will ich jetzt Kraft tanken und bin dann wieder offen für alle Angebote. In der Rückrunde werde ich sicherlich mal in der einen oder anderen Liga in dem einen oder anderen Stadion sein. Und dann muss ich eben darauf warten, bis einer sagt, dass Ralf Loose der richtige Trainer ist!“

 

Dieser Zeitpunkt wird bestimmt kommen. Vorher wird aber erst einmal in Ruhe das Jubiläum gefeiert. „Ich werde am Samstag in Lech am Arlberg in Österreich Skifahren und dann am Abend im engeren Kreise eine kleine Feier mit guten Freunden machen“, blickte er selbst vor einigen Tagen auf sein besonderes Jubiläum voraus.

 

Heute darf Ralf Loose seinen 50. Geburtstag im Kreise seiner Liebsten feiern. Dazu gratuliert der Verein Fortuna Düsseldorf ganz herzlich, wünscht dabei viel Spaß und vor allem alles Gute, Gesundheit sowie viel Erfolg für die berufliche Zukunft!

bundesliga.de

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