Die große Gemeinsamkeit zwischen Fortuna und Standard Lüttich
Ein internationaler Gast beim Stadtwerke Düsseldorf Wintercup
Was haben Fortuna Düsseldorf und der Royal Standard Club de Liège gemeinsam? Beide Vereine standen auf europäischer Bühne ein einziges Mal in einem Endspiel und verloren dieses im Europapokal der Pokalsieger gegen den FC Barcelona. Während sich die Fortuna im Jahr 1979 in Basel mit 3:4 nach Verlängerung geschlagen geben musste, unterlagen die Belgier drei Jahre später mit 1:2 im Camp Nou in Barcelona.
Mit dem herausragenden Torwart Michel Preud’homme und Größen wie Eric Gerets, der sein Team damals als Kapitän aufs Feld führte, und Arie Haan trat Lüttich vor knapp über 30 Jahren an, um den Pokal mit nach Hause zu nehmen. Mit gleich zweifacher deutscher Beteiligung war das Spiel auch hierzulande von großem Interesse. Auf der Trainerbank des FC Barcelona saß kein Geringerer als die deutsche Trainer-Legende Udo Lattek. Die Partie wurde geleitet von Schiedsrichter Walter Eschweiler, der normalerweise in der Bundesliga die Trillerpfeife benutzte. Die Belgier erwischten einen perfekten Start und gingen schon nach acht Minuten durch Guy Vandersmissen in Führung. Kurz vor der Pause konnte der Däne Allan Simonsen für den FC Barcelona ausgleichen. Und es kam noch besser für die Katalanen: Angreifer Quini erzielte nach gut einer Stunde Spielzeit den Siegtreffer zum 2:1-Endstand. Dass Walter Meeuws auf Seiten von Standard noch des Feldes verwiesen wurde, war nur noch für die Spielstatistik von Bedeutung.
Auf nationaler Ebene hat Standard Lüttich jedoch mehr zu bieten als der Deutsche Meister von 1933. Schon zehn Mal konnten die Rot-Weißen den Titel in ihrer Heimat holen, darüber hinaus stehen sechs Pokalsiege zu Buche. Da ist es nicht überraschend, dass Standard derzeit in der ewigen Tabelle der Jupiler League auf dem zweiten Rang liegt. Zum letzten Mal wurde das Team am 20. April 2008 belgischer Meister. Im vorentscheidenden Heimspiel gewannen die Lütticher mit 2:0 gegen den Rekordmeister RSC Anderlecht.
In der derzeitigen Saison kamen die Wallonier nach schwachem Start erst in den letzten Wochen so richtig in Fahrt. Im Oktober trennte man sich vom niederländischen Trainer Ron Jans und verpflichtete den ehemaligen Spieler Mircea Rednic vom rumänischen Erstligisten Petrolul Ploiesti. Zuvor wurden lediglich 13 Zähler aus den ersten elf Paarungen eingefahren. Es folgten drei Siege und die Verbesserung in der Tabelle. Die stärkste Phase haben die Belgier jedoch in den vergangenen Wochen. Von den letzten sechs Spielen wurden fünf gewonnen, lediglich die Partie gegen den FC Brügge einen Tag vor Heiligabend ging verloren.
Zu den in Deutschland bekanntesten Spielern im Standard-Kader gehört Jelle van Damme. Der 17-fache belgische Nationalspieler suchte auch schon sein Glück in der Bundesliga, doch sein Intermezzo beim SV Werder Bremen war nicht von Erfolg gekrönt. Über die Stationen RSC Anderlecht und Wolverhampton Wanderers landete der 29-Jährige 2011 in Lüttich, wo er mit Standard um den Einzug ins europäische Geschäft kämpft.
Torwart Sinan Bolat wurde im Jahr 2009 berühmt. Der im türkischen Kayseri geborene Schlussmann erzielte als erster Keeper aus dem Spiel heraus ein Tor in der Champions League. Es war gleichzeitig auch noch ein sehr wichtiges, denn durch den Kopfball-Treffer in der fünften Minute der Nachspielzeit gegen AZ Alkmaar qualifizierte sich Standard als Gruppendritter für die Europa League.
Einer der jüngsten Spieler im Kader, der erst 19-jährige Imo Ezekiel, ist der erfolgreichste Torschütze im Kader der Belgier. Der Nigerianer erzielte in 18 Einsätzen schon zwölf Treffer und konnte fünf weitere vorbereiten – eine hervorragende Bilanz. Außerdem spielt der Belgier Yoni Buyens im zentralen Mittelfeld eine wichtige Rolle. Auch er traf schon fünf Mal und konnte eine Vorlage beisteuern. Standard Lüttich wird also mit einer interessanten Mannschaft beim Stadtwerke Düsseldorf Wintercup auflaufen.