Benno Beiroth zum Ehrenmitglied der Fortuna ernannt
Ehemaliger Spieler und Funktionär der Rot-Weißen erhielt Auszeichnung bei Neujahrsempfang
Benno Beiroth ist seit dem Neujahrsempfang 2013 von Fortuna Düsseldorf. Der Verein würdigt damit die bis in die 1970er Jahre zurückgehenden Verdienste des ehemaligen Spielers und Funktionärs.
Benno Beiroth wurde am 10.12.1942 in Heide (Holstein) geboren. In Kontakt gekommen war er mit der Fortuna als Spieler, als er 1970 vom VfB Lübeck an den Flinger Broich wechselte. Hier bestritt er in der Zeit von 1970 bis 1973 in der Regionalliga West (der ehemals zweithöchsten Spielklasse) und der Bundesliga sieben Pflichtbegegnungen als Abwehr- und Mittelfeldspieler. Daneben war er unzählige Male bei den Amateuren im Einsatz und galt als sehr zuverlässiger Akteur.
Seine bedeutsamste Partie als Aktiver erlebte er am 20. Juni 1971, als er in der Startelf beim entscheidenden Spiel um den Aufstieg in die Bundesliga stand, bei dem Fortuna durch einen 3:0-Erfolg gegen Wacker 04 Berlin nach damals vier Jahren Abwesenheit die Rückkehr ins deutsche Fußball-Oberhaus perfekt machen sollte.
Begonnen hatte Beiroth seine Fußballerlaufbahn in seiner Heimatstadt beim Heider SV, bevor es ihn zu Holstein Kiel und anschließend nach Lübeck zog. Dort spielte er vier Jahre unter Heinz Lucas, den Trainer des VfB, den er den damals Verantwortlichen von Fortuna nach seinem Wechsel mit Nachdruck als neuen Chef an der Seitenlinie der Landeshauptstädter empfahl.
Die ganz große Karriere versagte sich Beiroth wenig später jedoch selbst. Vielmehr zog er im Alter von 30 Jahren seinen Beruf vor und arbeitete nach der Saison 1972/73 als Kaufmann.
Doch so ganz trennten sich die Wege der Fortuna und Beiroth nicht: Denn schon bald begann er sich als Funktionär bei den Flingeranern ehrenamtlich zu engagieren. Ab 1976 war er Leiter der Amateur-Abteilung und daher maßgeblich am Gewinn der Deutschen Amateurmeisterschaft im Jahr 1977 beteiligt.
Ein Jahr später wurde Beiroth der Ligaobmann - also der Chef der Lizenzspieler der Rot-Weißen. In dieser Zeit folgten das Europacup-Finale 1979 gegen den FC Barcelona in Basel (3:4 n.V.), und die drei DFB-Finaleinzüge, von denen die Fortuna zweimal - 1979 in Hannover gegen Hertha BSC (1:0 n. V.) und 1980 in Gelsenkirchen gegen den 1. FC Köln (2:1) - als Sieger vom Platz ging.
Was folgte, waren mehrere Jahre Mitgliedschaft im Präsidium - gemeinsam mit Hans-Georg Noack, Matthias Mauritz und Herbert Kreidt, mit denen ihn heute noch eine große Freundschaft verbindet.
Wie sehr sich Beiroth für seinen Verein einsetzte, konnte man in der Saison 1980/81 sehen: Da übernahm er, nach der Entlassung des damaligen Cheftrainers Otto Rehhagel, am 5. Dezember als Interimscoach für ein Spiel die Betreuung der Mannschaft. Im rheinischen Derby gegen den 1. FC Köln gab es vor 10.600 Zuschauern (!?) ein 0:0-Unentschieden.
Nachdem er sich wieder stärker seinen beruflichen Aufgaben widmete, war Benno Beiroth lange Jahre im so genannten „Montagsclub“, bei dem sich ehemalige Aktive zum Fußballspiel trafen. Bis heute steht er allerdings dem Verein beiseite - aktuell als Kassenprüfer der Fortuna. Er ist regelmäßiger und gern gesehener Gast bei den Treffen der damaligen Aufstiegsmannschaft „Fortuna 70“ und bei den Spielen der Profis.
Peter Frymuth, Vorstandsvorsitzender von Fortuna Düsseldorf: „Benno Beiroth hat in den vielen Jahrzehnten, die ihn mit der Fortuna verbinden, ein herausragendes und mannigfaltiges Engagement an den Tag gelegt. Und dies auch in Zeiten, als es dem Verein nicht so gut ging. Seines Zuspruchs, seiner Anerkennung und seines fachlichen Rates konnte man stets gewiss sein. Daher ist die Entscheidung leicht gefallen, diese Leistungen auch ansprechend zu würdigen.“
Herbert Kreidt, stellvertretender Vorsitzender des Ehrenrates, der die Laudatio im Rahmen des Neujahrsempfangs für den krankheitsbedingt verhinderten Ehrenvorsitzenden Hans-Georg Noack hielt und dabei die wesentlichen Stationen Beiroths bei Fortuna zusammenfasste: „Dank seiner besonderen Verdienste, die sich Benno Beiroth um den Verein erworben hat, haben sich die zuständigen Gremien dazu entschlossen, ihn zum Ehrenmitglied zu ernennen.“
Aktuelle Ehrenmitglieder von Fortuna Düsseldorf
Stand Januar 2013
Benno Beiroth ist das achte aktuelle Ehrenmitglied des Vereins. Die weiteren Ehrenmitglieder sind:
- Dieter Bierbaum - in mehr als 650 Spielen und fast 30 Jahre Stadionsprecher bei Fortuna Düsseldorf. Seit vielen Jahren Mitglied des Ehrenrates des Vereins.
- Die Toten Hosen - die Düsseldorfer Rockmusiker waren seit den 1980er Jahren bekennende Fans des Vereins - auch und gerade in schlechteren Zeiten. Es erfolgten zahlreiche Engagements wie beispielsweise das Trikotsponsoring zwischen 2001 und 2003.
- Herbert Kreidt - langjähriges Vorstandsmitglied der Fortuna und seit vielen Jahren Mitglied des Ehrenrates des Vereins.
- Heinz Lucas - Trainer von 1970 bis 1975. War vor Norbert Meier der Coach, der die Fortuna über den längsten Zeitraum kontinuierlich betreut hat; führte die Rot-Weißen außerdem 1971 in die Bundesliga und erreichte 1973 und 1974 jeweils einen dritten Platz und somit die Qualifikation für den UEFA-Cup (der heutigen Europa League).
- Matthias Mauritz - ehemaliger Abwehr-Akteur, der noch mit Paul Janes zusammen gespielt hat. Galt als Multitalent im Sport, denn er war auch im Laufen, Hockey und später auch beim Tennis eine Größe. Wurde von Sepp Herberger 1959 im Alter von 34 Jahren für sein erstes (und einziges) Länderspiel berücksichtigt - in Reminiszenz an seine zahlreichen Einsätze in der Amateur-Nationalmannschaft.
- Hans-Georg Noack - Ehrenpräsident und somit Vorsitzender des Ehrenrates. Ebenfalls über Jahrzehnte in verschiedensten Ämtern als Funktionär bei der Fortuna tätig - so auch als Präsident. Lange Jahre erstellte er im Auftrag des DFB den Bundesliga-Rahmenspielplan.
- Helmut Pöstges - seit Jahrzehnten Fußballtrainer bei den Junioren, Jugendobmann und ehemaliges Mitglied des Vorstands von Fortuna. Mitglied des Sportausschusses der Fortuna.