18.05.2013 | Verein

Fortunen zu Gast bei action medeor

Mitglieder fuhren im Mannschaftsbus nach Tönisvorst

Die seit 2006 sehr erfolgreich laufende Mitgliederkampagne der Fortuna erfuhr am Dienstag einen abermaligen Höhepunkt: Denn 14 Neu- und Bestandsmitglieder fuhren in Begleitung der beiden Vorstände Paul Jäger und Thomas Allofs mit dem Mannschaftsbus der Rot-Weißen nach Tönisvorst - zu einer Führung beim Medikamentenhilfswerk action medeor.

action medeor ist seit April 2012 Charity-Partner von Fortuna Düsseldorf. Im Vordergrund der Partnerschaft steht zwar die Bekämpfung von Malaria. Doch das größte Medikamenten-Hilfswerk Europas trägt fast 50 Jahren auch übergreifend Sorge dafür, dass lebenswichtige Arzneimittel in Entwicklungsländer versendet werden. Darüber hinaus leistet medeor Not- und Katastrophenhilfe, hilft einheimischen Partnern beim Aufbau von Basisgesundheitsdiensten und hat sich dem Kampf gegen Aids und Tuberkulose verschrieben. Den Kampf gegen Malaria geht medeor nach einem ganzheitlichen Konzept an: Die Hilfe umfasst Prävention, Verteilung von Medikamenten, Moskitonetzen und Einrichtung verschiedener Therapieprogramme, von denen hunderte von Partnern, Krankenhäuser und Gesundheitsstationen in 51 Ländern profitieren.

Diese beeindruckenden Eckdaten werden spätestens beim Betreten der Lagerhallen untermauert: Auf zweimal 2.000 Quadratmetern befindet sich ein hochmodernes Logistikzentrum mit Hochregalen, in denen insgesamt 150 Basismedikamente eingelagert sind, wie Bernd Pastors, Vorstandssprecher von action medeor, stolz zu berichten weiß. Weitere Medikamente können auf Anforderung jederzeit kurzfristig nachbeordert werden. Hierfür besteht sogar am Wochenende eine Rufbereitschaft. In dutzenden versandfertigen Kartons befanden sich zum Zeitpunkt des Besuchs Medikamente, die in die aktuelle Krisenregion nach Syrien bzw. Jordanien, wo sich viele Flüchtlingscamps befinden, gesendet werden.

In großen Gebinden verpackt werden jährlich 400 bis 500 Tonnen an Präparaten innerhalb weniger Stunden auf den Transportweg gebracht. Um Kosten zu senken, werden hierfür einerseits so genannte Generika verwendet - Arzneimittel, die eine wirkstoffgleiche Kopie eines bereits unter einem Markennamen auf dem Markt befindlichen Medikaments sind, aber einen deutlich niedrigeren Preis ausweisen. Zum anderen wird in großen Einheiten abgepackt. Und weiterhin werden die Anschaffungskosten durch den Direktankauf bei Herstellern, beispielsweise auch in Asien, nochmals reduziert.

medeor, was übersetzt „ich heile“ heißt, bietet auch Komplettversorgung an: So sind die so genannten Emergency Health Kits so bestückt, dass eine Basisversorgung von bis zu 10.000 Menschen über den Zeitraum eines Monats ermöglicht wird. Diese Kits werden auch von freiwilligen Rettungshelfern übernommen, wenn diese in Katastrophengebiete ausrücken. Nicht minder beeindruckend ist eine zunächst unscheinbare blaue Plastikkiste, auf der in Großbuchstaben „PAUL“ prangt. Mit diesen Wasserrucksäcken (Portable Aqua Unit for Livesaving) ist es möglich, aus Brackwasser vollkommen einwandfreies Trinkwasser herzustellen - eine lebensnotwendige Gerätschaft, wenn, wie nach Überschwemmungen, die Wasserversorgung zusammengebrochen ist.

Die Fortunen hörten auch die Ausführungen von medeor-Vorstand Christoph Bonsmann, seines Zeichens Apotheker, der darauf hinwies, wie lange und auch unter welchen Temperaturen Medikamente nach WHO-Standard gelagert werden dürfen. Dass action medeor bestens organisiert ist, sieht man an seiner Stellung als so genanntes Human Procurement Center der EU und an der GMP-Zertifizierung.

action medeor unterscheidet bei den Anforderungen, ob es sich, vereinfacht ausgedrückt, um eine akute Krisensituation handelt, in der Arzneimittel gespendet werden, oder aber um eine klassische Entwicklungshilfe-Maßnahme. Finanzieren kann sich action medeor als Verein im Wesentlichen über Spenden, hat aber auch eine Stiftung ins Leben gerufen, um Kapital über Generationen zu sammeln und so auf lange Zeit Unterstützung zu bieten.

medeor will jedoch auch Hilfe zur Selbsthilfe bieten und Grundlagen für eigene Gesundheitssysteme aufzubauen helfen. Projekte, die action medeor unterstützt, sind in aller Regel zeitlich befristet. Neben der direkten Versorgung ist der Aufbau einer Fabrik für AIDS-Präparate geplant und bereits jetzt wird die Ausbildung pharmazeutische Studenten gefördert. Im tansanischen Daressalam ist man noch einen Schritt weiter, denn dort befindet sich ein kleines Abbild des Hauptsitzes am Niederrhein, „um die Hilfe vor Ort noch optimaler lenken und 20 bis 30 % günstiger produzieren zu können, als dies beim Einkauf in Deutschland möglich wäre“, so Bernd Pastors.

Dr. Angela Zeithammer, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit, berichtete den Fortuna-Mitgliedern dann noch einmal ausführlich über das Malaria-Projekt und das Engagement der Moderatorin Anke Engelke: „Man spürt eine so große Freude bei den Menschen, denen geholfen wird. Dabei ist es ein vergleichsweise geringer Betrag, mit dem es möglich ist Menschenleben zu retten.“ Wohl wahr, wenn man bedenkt, dass lediglich ein einziger Euro erforderlich ist, einen Menschen von Malaria zu heilen.

Paul Jäger meinte zum Abschluss des Besuchs: „Es ist beeindruckend, welch großartiges Werk hier vollbracht und wie vielen Menschen auf der Welt durch Ihr Wirken geholfen wird. Die Fortuna ist auch in Zukunft an Ihrer Seite und wird action medeor tatkräftig unterstützen. Denn hier ist jeder Cent richtig aufgehoben.“


Foto oben:
Die Gruppe der Fortunen lassen sich den Versandablauf bei action medeor erklären.

Foto Mitte:
Vorstandsvorsitzender Bernd Pastors (2. v. r.) und Vorstand Christoph Bonsmann von action medeor mit den beiden Fortuna-Vorständen Paul Jäger und Thomas Allofs

Foto unten:
Die Reisegruppe vor der Abfahrt mit Mannschaftsbus an der ESPRIT arena.

 

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