16.05.2013 | 1. Mannschaft

Dirk Dufner für Jörg Schmadtke

Fortuna muss zum Saisonabschluss nach Hannover

Jörg Schmadtke kann man zweifelsohne als Torwart-Legende der Fortuna bezeichnen. Der heute 49-Jährige ist nicht nur gebürtiger Düsseldorfer, sondern hat auch in acht Jahren 244 Spiele für die Rot-Weißen absolviert. Inzwischen ist er erfolgreicher Manager von Hannover 96. Doch nur noch bis zum Ende dieser Saison, dann werden der Verein und Schmadtke getrennte Wege gehen.

Immer wieder war von Differenzen zwischen ihm und Trainer Mirko Slomka zu lesen. Dabei lief es auf sportlicher Ebene für die Niedersachsen in letzter Zeit ausgezeichnet. In den letzten beiden Spielzeiten konnte sich 96 jeweils für die Europa League qualifizieren und zeigte dort einige mitreißende Begegnungen. Auch in der Bundesliga konnte die Slomka-Elf mehrfach ihr großes Potenzial ausschöpfen. In dieser Saison läuft es nicht ganz so gut, auch wenn man nach wie vor Chancen besitzt, erneut ins internationale Geschäft einzuziehen.

Dennoch wurde der Vertrag von Schmadtke in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst, sodass sich Präsident Martin Kind auf die Suche nach einem neuen Sportchef begeben musste. Er fand ihn in Person von Dirk Dufner, der zuvor hervorragende Arbeit beim SC Freiburg leistete. „Ich glaube, dass er die Anforderungen, die wir an einen Sportdirektor haben, auf jeden Fall erfüllt“, betonte Kind bei der Vorstellung Dufners. „Hinzu kommt, dass schon unser erstes gemeinsames Gespräch gezeigt hat, dass wir gemeinsame Interessen haben. Ich danke aber auch Jörg Schmadtke, der hier ein tolles Fundament geschaffen hat, auf dem nun Dirk Dufner weiterarbeiten wird.“

Dufner arbeitete zuvor sechs Jahre lang beim SC Freiburg und bekam nun das Angebot von 96. „Es war sehr einfach für mich, mich für 96 zu entscheiden“, erklärte der neue Mann. „Es ist ein Club mit einer tollen Perspektive. Diesen Schritt nach Hannover zu einem besonderen Verein machen zu dürfen, erfüllt mich mit großer Freude.“ In den kommenden Wochen soll er zusammen mit Slomka an einem Kader für die kommende Spielzeit arbeiten.

Vielleicht müssen sich die Beiden dann auch nach einem neuen Top-Stürmer umsehen. Das war in den letzten anderthalb Jahren Mame Diouf. Der Senegalese ist auch in dieser Saison wieder Hannovers bester Torschütze mit zehn Treffern. Aber nicht nur Diouf besitzt in der Offensiv-Abteilung eine außergewöhnliche Qualität. Auch Mo Abdellaoue (8 Tore) und Didier Ya Konan (5) sind hervorragende Angreifer. Dahinter serviert Szabolcs Huszti der Abteilung Attacke die Vorlagen. Aber auch der kleine Ungar hat bereits neun Treffer auf seinem Konto. Während die drei Stürmer noch mit Verträgen bis 2014 ausgestattet sind, ist Huszti noch ein Jahr länger an 96 gebunden.

Hannover hat das große Problem der fehlenden Konstanz. Vor allem auswärts kann das Team nicht die Leistungen zeigen, die sich sein Trainer von ihm wünscht. Während die niedersächsischen Landeshauptstädter in der heimischen AWD-Arena acht Siege feiern konnten, gab es in der Fremde lediglich vier Dreier. Dennoch drückte auch zuhause in den letzten Monaten der Schuh. Seit Februar warten die Hannoveraner auf einen Heimsieg.

Die Fortuna-Fans werden sich noch sehr gerne an das Hinspiel zurückerinnern. Die gut besuchte ESPRIT arena brachte Dani Schahin nach 39 Minuten zum ersten Mal zum Kochen. Der Angreifer nickte eine Flanke von Leon Balogun zur Düsseldorfer Führung ein. Nach dem Ausgleich von Mame Diouf, der mit einer glänzenden Aktion Fortunas Schlussmann Fabian Giefer keine Chance ließ, legte sich Ken Ilsø das Leder sieben Minuten vor dem Ende hin und zirkelte es über die Mauer in den Winkel des Tores der Gäste. Der Jubel kannte keine Grenzen und die Gastgeber feierten den dritten Heimsieg in Folge.

In der Saison 1998/99 trafen beide Vereine in der 2. Bundesliga zum letzten Mal in Hannover aufeinander. Vor knapp 10.000 Zuschauern erzielten Igli Tare per Foulelfmeter und Daniel Cartus in der Schlussminute die beiden Treffer zum 2:0-Auswärtssieg der Fortuna. Die letzte Niederlage gegen 96 mussten die Rot-Weißen vor fast genau 20 Jahren einstecken, damals siegte Hannover 2:0. Insgesamt ist die Bilanz aus Fortuna-Sicht positiv: Zehn Siege, vier Remis und fünf Niederlagen.

Kontakt Impressum Datenschutz Medienservice