Herzlichen Glückwunsch, Rüdiger Wenzel!
Fortunas ehemaliger Angreifer feiert seinen 60. Geburtstag
Fünf Jahre lang trug Rüdiger „Sonny“ Wenzel das Trikot mit dem F95-Emblem auf der Brust. Im Sommer 1979 kam der gebürtige Lübecker über seinen Heimatverein VfB, den FC St. Pauli Hamburg und Eintracht Frankfurt an den Rhein. In Düsseldorf erlebte er einige sportlich erfolgreiche aber auch turbulente Jahre in seiner Zeit bei der Fortuna.
In seinen fünf Spielzeiten bei den 95ern erzielte der Offensiv-Allrounder in 143 Spielen 26 Tore für die Flingeraner. Aufgrund der dünnen Personaldecke musste er aber auch - bedingt durch seine Kopfballstärke - häufig als Abwehrspieler aushelfen.
Wenzel kam in einer Zeit, als es den Rot-Weißen sportlich noch gut ging. Doch finanziell waren die Flingeraner aus diversen Gründen nicht auf Rosen gebettet, so dass Wenzel 1979 der einzige wirklich namhafte und erfahrene Neuzugang war. Demgegenüber standen die Abgänge mehrerer Akteure wie dem langjährigen Stammtorhüter Wilfried Woyke oder die erst kurz zuvor verpflichteten Fleming Lund, Emanuel Günther und Reinhold Fanz, deren Verträge nicht verlängert wurden. Der damalige Fortuna-Angreifer und heutige „Jahrhundert-Spieler“ Klaus Allofs befürchtete schon zu jener Zeit: „Unsere Spielerdecke ist zu dünn.“
Doch der schleichende Niedergang sollte in den Folgejahren nicht mehr gestoppt werden (können). Daran vermochte auch ein Rüdiger Wenzel wenig zu ändern, wenngleich er in seinem ersten Jahr in Düsseldorf den „Pott“ holte. Es sollte sein persönlich größter sportlicher Erfolg in seiner Karriere sein, an dem er maßgeblichen Anteil hatte. Im DFB-Pokalfinale am 4. Juni 1980 im Gelsenkirchener Parkstadion egalisierte er die Pausenführung des 1. FC Köln (Tor: Bernd Cullmann) in der zweiten Halbzeit mit seinem Treffer zum 1:1 (s. Foto) Wenig später schoss dann Thomas Allofs das Tor zum 2:1-Erfolg. Die Titelverteidigung war geglückt (s. Foto, Wenzel in der Mitte stehend neben Trainer Rehhagel).
Der schleichende Niedergang Anfang der 1980er
Doch in den Folgejahren sollten sich keine weiteren Titelgewinne mehr einstellen. Einmal noch – in der Saison 1980/81 – spielten die Flingeraner nach ihrem Pokalsieg auf internationalem Parkett. Am 18. März 1981 gehörte Wenzel zur Startelf der Fortuna, die nach einer 0:1-Niederlage bei Benfica Lissabon im Viertelfinale aus dem UEFA-Pokal (heute: Europa League) flog, nachdem zuvor das Hinspiel im Rheinstadion 2:2 endete. Es ist bis heute die letzte Europapokalbegegnung der 95er.
Vielmehr verließ in jener Zeit ein Leistungsträger nach dem anderen die Rot-Weißen. Dazu kam, dass Wenzel in dieser schwierigen Phase in Düsseldorf in fünf Jahren gleich fünf Trainer kommen und gehen sah: Hans-Dieter Tippenhauer, Otto Rehhagel, Heinz Höher, Jörg Berger und Willibert Kremer. An einen Neuaufbau war da nicht zu denken. Zwar gehörte „Sonny“ unter allen Übungsleitern stets zum Stammpersonal; dennoch kehrte er zur Saison 1984/85 zum FC St. Pauli zurück und spielte in der 2. Bundesliga. 1990 beendete er seine aktive Laufbahn, nachdem er 1988 noch einmal mit den Hamburgern in die Bundesliga aufgestiegen war.
Am heutigen Tage feiert Rüdiger Wenzel seinen 60.Geburtstag. Dazu gratuliert Fortuna Düsseldorf ganz herzlich und wünscht bei bester Gesundheit alles Gute für die Zukunft!