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20.09.2005 | 1. Mannschaft

Lambertz und Bürk wieder im Training

Beim Pressegespräch am Montagmittag anlässlich des Meisterschaftsspiels bei Tabellenführer VfB Lübeck zog Chefcoach Uwe Weidemann ein ernüchterndes Fazit: "Es ist genau das eingetreten, was wir tunlichst vermeiden wollten: Statt eines Mittelfeldsplatzes belegen wir einen der untersten Ränge und befinden uns mitten im Abstiegskampf. Wir nehmen uns vor einer Begegnung immer so viel vor. Und ich fand, dass wir phasenweise auch gar nicht schlecht gespielt haben. Mich ärgern aber vor allem die ersten Minuten, denn Emden hat nicht gewonnen, weil sie so stark waren, sondern weil wir sie stark gemacht haben. Und dies ist schon häufiger in dieser Saison passiert. Ein Sieg am vergangenen Samstag hätte uns gewisser Probleme entledigt und etwas Druck abgebaut. Doch jetzt hängen wir erst einmal unten fest."

Der oberste Übungsleiter drückte seine Enttäuschung darüber aus, dass das gesamte Umfeld zwar alles dafür tue, dass es der Mannschaft an nichts fehle. "Da kann man wohl erwarten, dass wenigsten Herz und Leidenschaft auf dem Platz zu sehen sind. Und dass man sich 90 Minuten ein Bein ausreißt."
Momentan kämen einige Spieler, die noch eine phantastische Rückrunde absolviert hatten, zurzeit nicht an ihre Leistungen heran. Die einzige aktuelle Ausnahme sei Kapitän Böcker. Bei ihm habe es den entscheidenden Ruck gegeben, "nachdem er in der Vorbereitung und in den ersten vier Begegnungen nicht so gespielt hat, wie ich mir das gewünscht habe, und er in Folge dessen zwei Spiele pausiert hat." Diese Auszeit schiene ihm gut getan zu haben. In gleiche Richtung äußerte Weidemann sich auch auf Andreas Lambertz, der, bedingt durch eine Verletzung, ebenfalls die Pause zum Nachdenken genutzt haben dürfte. Gerne würde der Trainer auch bei "manch anderem Spieler" so verfahren wollen, doch mangele es ihm derzeit an Alternativen.
So appellierte Weidemann an die Moral der Spieler, die in seinen Augen ehrlich miteinander umgehen und sich selbst fragen, was sie besser machen können. "Außerdem erwarte ich endlich mehr Anstöße vor allem von den älteren Spielern."
Über den Gegner am Mittwochabend müsse man in der jetzigen Situation nicht viel sagen. "Die Tabellensituation ist doch eindeutig. Wer jetzt nicht bereit ist, durch das Stahlbad zu gehen, der verkennt weiterhin die Situation."
Positiv zu vermerken wusste Weidemann, dass Gerrit Bürk und Andreas Lambertz seit Sonntag wieder zur Mannschaft gestoßen seien. Auch Oliver Barth stehe nach seiner Sperre wieder zur Verfügung.
"Ich hoffe weiterhin, dass der Geist der Rückrunde wieder zurückkehrt. Dass alle füreinander kämpfen", so der Blondschopf, in dessen Augen mancher vielleicht zu schnell verdrängt habe, wie schwer es ist, aus dem Abstiegsstrudel herauszukommen. "Denn der Mannschaft sollte klar sein, dass wir nicht hoffnungslos abgeschlagen sind, sondern dass wir gerade in Lübeck unsere Chance suchen und uns auf unsere Qualitäten besinnen müssen."
Einen Torhüterwechsel wird es im Übrigen nicht geben. Weidemann: "Gerade Pat wird sehr selbstkritisch mit seiner Leistung von Samstag umgehen. Natürlich ist es bitter, dass ihm beim ersten Einsatz in einem Meisterschaftsspiel dieser Saison ein derart dummer Patzer unterlaufen ist. Aber ich denke, dass gerade er aus diesem Missgeschick seine Lehren zieht."
Den Weg an die Ostsee haben Trainer und Mannschaft am Dienstagmorgen angetreten. Das Spiel in der Lohmühle wird am Mittwoch, 21. September 2005 um 19.30 Uhr von Schiedsrichterin Bibiana Steinhause angepfiffen.

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