Fortuna gewinnt in Hilden mit 1:0

Treffer des Abends durch Testspieler Sajdak

Nur einen einzigen Treffer sahen die Zuschauer beim Freundschaftsspiel der Düsseldorfer Fortuna beim VfB 03 Hilden am Dienstagabend. Das Tor des Tages erzielte der aktuelle Testspieler in Reihen des Regionalligisten, Thomas Sajdak. Auch wenn das Ergebnis knapp ausfiel: Der Sieg der Flingeraner war in keiner Phase gefährdet.

Fortunas zweiter "Frischluftkick" im neuen Jahr diente neben dem sportlichen Anspruch der Kontaktpflege mit dem Nachbarn. Verbandsliga traf somit auf Regionalliga - das war nicht immer so, denn Ende der 1930er Jahre spielten beide Vereine noch in den höchsten Spielklassen. Erstklassig waren die Organisation und die Herzlichkeit, mit der die Flingeraner begrüßt wurden. Und auch die Mitgliederkampagne der Fortuna war ein Thema an diesem Abend. Claudia Beckers, Mitarbeiterin der Geschäftsstelle, stieß auf großes Interesse bei den Zuschauern, als sie die bekannten Flyer mit dem Slogan "BE PART OF YOUR TEAM" verteilte und konnte sogar neue Mitglieder gewinnen. Fortuna ist wieder "in" - das war auch an der Zuschauerzahl abzulesen, denn in das "Stadion Am Bandsbusch" waren fast 1.100 Fußballfans gekommen, unter ihnen die Vorstände Peter Frymuth und Werner Sesterhenn, aber auch Markus Anfang. Der wurde wegen leichter Rückenprobleme von Chefcoach Uwe Weidemann geschont - was angesichts der Qualitäten des Rasens keine falsche Entscheidung gewesen sein dürfte. Denn der tiefe und schwere Boden bremste vielfach den Spielfluss, worauf sich eine eher gemächliche Partie entwickelte, die sich sehr mittelfeldlastig darstellte. Unübersehbar waren bei Fortunas Kickern die Strapazen der vergangenen Tage, während die Gastgeber phasenweise wieselflink über den Platz eilten. Drei nennenswerte Chancen ergaben sich für die Fortunen, als zunächst Ahmet Cebe und Jörg Albertz am Torhüter scheiterten, bevor Marcus Feinbier den Ball knapp über das Gehäuse beförderte. Dennoch war das torlose Unentschieden zur Halbzeit bedingt leistungsgerecht.
Auch in der zweiten Hälfte und einer komplett ausgewechselten Elf bot sich das gleiche Szenario: Fortuna war weiterhin überlegen, doch der VfB 03 mit großem Kämpferherz redlich bemüht, ein gutes Ergebnis zu erzielen. "Härtetest für den Aufsteiger" hatten die Hildener das Spiel mit einem Augenzwinkern getitelt und das Konzept schien eine ganze Weile aufzugehen. Da bedurfte es schon einer reichlich kuriosen Situation in der 56. Minute, als die Gastgeber den Ball nicht aus dem eigenen Strafraum befördern konnten. Das Arbeitsgerät wechselte zwischen Freund und Feind, kam immer näher an die Torlinie und schließlich war es wohl Thomas Sajdak, der das Rund in die Maschen stocherte.
Wer nun meinte, dass die Moral des Verbandsligisten gebrochen sei, sah sich gewaltig getäuscht. Die Hausherren suchten weiterhin ihr Heil in munterem Spiel nach vorn - ohne dabei aber wirkungsvolle Akzente setzen zu können. Fortuna verwaltete das Ergebnis bis zum Schluss mit der größeren Routine, wobei Emino Meram, der neben Andreas Lambertz und Sajdak der auffälligste Akteur war, noch mit einem Kunstschuss in der 71. Minute auffiel und VfB-Keeper Thiel zu einer Glanzparade zwang.
Uwe Weidemann nahm das Ergebnis insgesamt positiv auf: "Sicherlich hatten wir mehr vom Spiel, gerade in der 1.Halbzeit, aber der Torwart von Hilden hat mehrfach sehr gut reagiert. Meine Jungs sind nun einmal momentan ziemlich müde und der Zustand des Spielfelds taten ihr Übriges." Angesprochen auf Testspieler Sajdak sagte der Chefcoach: "Er hat sich zwar ordentlich präsentiert, aber noch nicht das zeigen können, was er eigentlich drauf hat. Daher werden wir ihn noch weiter testen und am Donnerstag oder Freitag entscheiden, ob er mit in die Türkei ins Trainingslager kommt." Eine mögliche Neuverpflichtung, so Weidemann weiter, bedeute nicht, dass "wir unseren Stürmern nicht vertrauen, sondern dass wir noch auf erfahrenen Ersatz zurückgreifen möchten. Mit Ivan Pusic und Muri Adewunmi haben wir talentierte, aber auch junge Burschen, die momentan noch nicht so weit entwickelt sind."
Immerhin gewann auch Hildens Trainer Peter Waldinger dem Spiel Positives ab: "Wir haben heute immerhin weniger Gegentore als gegen die Zweite Mannschaft von Fortuna kassiert."
Er sei Froh, so Waldinger, dass man sich weder gegen Fortuna noch eine Woche zuvor gegen den Wuppertaler SV Borussia (1:3) habe "abschlachten lassen". Für sein Team, das momentan in der Meisterschaft auf einem Abstiegsplatz steht, hofft er auf neugewonnenes Selbstvertrauen im Kampf gegen den Abstieg.

 

Fortuna Düsseldorf
1. Halbzeit
Deuß; Krecidlo, Cakir, Langeneke, Kruse, Cebe, Barth, Canale, Albertz, Podszus, Feinbier

2. Halbzeit
Kronholm; Wolf, Palikuca, Heeren. Adewunmi, Lambertz, Costa, Meram, Wolf, Pusic, Sajdak

 

Tore
0:1 Sajdak (56.)

 

Zuschauer
1.083