„Derbys sind das Salz in der Suppe“
Cheftrainer Mike Büskens vor dem Spiel beim 1.FC Köln
Schon seit Tagen sind der 1. FC Köln und Fortuna Düsseldorf in den Medien ein großes Thema. Ob in den Zeitungen, im Radio oder Fernsehen - das langersehnte Derby am Rhein lenkt große Aufmerksamkeit auf sich. Am Sonntag rollt dann ab 15.30 Uhr endlich der Ball. Die Vorfreude darauf ist nicht nur bei den Fans beider Lager zu spüren, sondern auch Fortunas Cheftrainer Mike Büskens sehnt sich dem Anpfiff der Begegnung entgegen.
„Wir freuen uns auf dieses Spiel, auf die tolle Atmosphäre“, betont Büskens. „Wir sehen der Partie aber auch optimistisch entgegen und fahren nach Köln, um dort etwas mitzunehmen.“ Allerdings hat der Coach großen Respekt vor dem Kontrahenten am zweiten Spieltag: „Der FC hat einen überdurchschnittlichen Kader, in dem eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern mit viel Potenzial vorherrscht. Wir wissen, dass dieses Team in der Lage ist, richtig guten Fußball zu spielen. Und dieser Aufgabe werden wir uns stellen.“
Büskens erwartet eine offensiv ausgerichtete Kölner Mannschaft: „Die beiden Außenverteidiger verstehen das Spiel immer wieder anzuschieben. Hinzu kommen im Mittelfeld drei Spieler, die sich über den Fußball definieren“, weiß Büskens und auch um die Torgefahr, die von den Domstädtern ausgeht. „Anthony Ujah hat in der vergangenen Saison schon zweistellig getroffen. Die Kölner haben nicht ohne Grund um ihn gekämpft. Dass der FC seine Stärken in der Offensive hat, heißt aber nicht, dass wir uns nur aufs Verteidigen konzentrieren.“ Sein Zusatz: „Wir werden sicherlich einen hohen Aufwand betreiben müssen, um Räume zuzulaufen.“
Angesprochen auf das Aufeinandertreffen beider Fan-Lager, das seit Tagen ein ebenfalls hervorgehobenes Thema in den Medien ist, sagt der Chefcoach. „Natürlich gibt es eine Rivalität, aber davon lebt der Sport bekanntlich. Und solange sich die Anhänger gegenseitig auf die Schippe nehmen, ist das doch wunderbar. Aber man sollte diese Schippe nicht verwenden, um jemandem auf den Kopf zu schlagen.“ Deshalb appelliert auch der 45-Jährige an die Vernunft aller Beteiligten: „Wir haben eine Verantwortung - es soll ein Fest werden, zu dem Familien unbesorgt gehen und es genießen können.“ Um es auf den Punkt zu bringen: „Derbys sind das Salz in der Suppe. Man darf es aber nicht übersteuern.“
Am Wochenende sollen die Temperaturen wieder in die Höhe schnellen, über 30°C werden im Rheinland erwartet. „Es wird auch den einen oder anderen Gewitterschauer geben“, ist sich der Fußballlehrer sicher. „Daher gehe ich davon aus, dass es nicht viel wärmer sein wird als am Montagabend gegen Cottbus. Wir werden schon die richtigen Maßnahmen treffen, um mit der Hitze umgehen zu können.“
Am Rande des Gesprächs mit den Medienvertretern erzählt Büskens auch noch von seinen persönlichen Erinnerungen: „Ich habe 1989 in der Woche vor dem Derby gegen die Kölner eine richtig schlechte Leistung abgeliefert. Trainer Aleksandar Ristic hat mich damals nach einer halben Stunde vom Platz genommen. Am Ende haben wir verloren. Aber im nächsten Spiel - in Köln - bin ich bereits nach 35 Minuten wieder eingewechselt worden, da sich Rudi Wojtowicz verletzt hatte. Wir lagen bis zur 76. Minute zurück, haben aber am Ende mit 3:1 gewonnen.“ Das war im Übrigen das letzte Mal, dass die Fortuna in Köln gewonnen hat. Und auch wenn Büskens am Sonntag nicht auf, sondern neben dem Platz stehen wird, dürften die Fans der Fortuna gegen das gleiche Endergebnis nichts einzuwenden haben.