Gegner im Blick
Zum dritten Mal startete der SC Paderborn mit einem neuen Trainer in die Saison
Wie der Fortuna gelangen auch dem SC Paderborn zuletzt erstmals in dieser Saison zwei Siege in Folge. Vor der Länderspielpause gewannen die Ostwestfalen beim FC St. Pauli mit 2:1, in der vergangenen Woche gab es einen 4:2-Heimsieg gegen den FSV Frankfurt. Die Formkurve der Paderborner zeigt also deutlich nach oben. Man hat den Eindruck, dass Trainer André Breitenreiter, der erst im Sommer sein Amt antrat, ein wenig Zeit brauchte, um sich und sein Team an die 2. Bundesliga zu gewöhnen.
Trainer & Umfeld
Zum dritten Mal in Folge startet der SCP mit einem neuen Trainer in die Saison. Nachdem Roger Schmidt nach einer sehr erfolgreichen Spielzeit 2011/12 zu Red Bull Salzburg wechselte, wurde Stephan Schmidt verpflichtet. Dieser musste zwei Spieltage vor dem Ende den Hut nehmen. Mit einem Heimsieg in der darauf folgenden Partie gegen den TSV 1860 München sicherte Interimscoach René Müller den Klassenerhalt. Somit mussten die Verantwortlichen sich im Sommer erneut auf Trainersuche begeben. Sie wurden fündig in der Regionalliga Nord – um genauer zu sein beim TSV Havelse. Dort leistete in den letzten Jahren André Breitenreiter hervorragende Arbeit, sodass sich die Paderborner entschieden, ihm eine Chance im bezahlten Fußball zu geben. Der 40-Jährige, der einst für Hannover 96, den VfL Wolfsburg und den Hamburger SV auf Torejagd ging, möchte nun auch als Trainer im Profi-Fußball ankommen. Nach einem schwachen Saisonstart kamen zwar erste kritische Stimmen, aber der Vorstand des SCP schenkte Breitenreiter weiterhin das Vertrauen.
Zu- & Abgänge
Wie in den letzten Jahren häufiger fand auch vor dieser Saison wieder ein Umbruch statt. Neun Spieler gingen, darunter Tobias Feisthammel und Deniz Naki. Dafür kamen insgesamt 13 neue Kicker dazu. Eine ordentliche Runde spielt bisher Rick ten Voorde, der im Sommer vom niederländischen Erstligisten NEC Nijmegen an die Pader wechselte. Der 22-jährige Angreifer konnte in neun Einsätzen zwei Mal treffen, bereitete ein weiteres Tor vor. Außerdem verstärkte man sich in der Innenverteidigung: Mit Uwe Hünemeier von Energie Cottbus und Martin Amedick von Eintracht Frankfurt holten sich die Paderborner eine Menge Erfahrung ins Boot. Außerdem kamen mit Florian Hartherz und Johannes Wurtz zwei hoffnungsvolle Talente aus der Schmiede des SV Werder Bremen.
Mannschaft
In den letzten Begegnungen ließ Breitenreiter sein Team in einem 4-4-2-System agieren. Im Tor ist Lukas Kruse die unumstrittene Nummer eins. Auf den Außenbahnen der Viererkette sollen Jens Wemmer und Daniel Brückner auch immer wieder für Power nach vorne sorgen. In der Abwehrzentrale spielten zuletzt Hünemeier und Patrick Ziegler. Auf der Doppel-Sechs im Mittelfeld ziehen Routinier Markus Krösche und Mario Vrancic die Fäden. Zuvor hatte Diego Demme für Vrancic gespielt, er zog sich jedoch in der vorherigen Partie beim FC St. Pauli eine Verletzung zu. Auf der linken Seite läuft Freistoß-Spezialist Alban Meha auf, sein Pendant auf rechts ist Elias Kachunga. Im Angriff konnten Wurtz und Mahir Saglik beim 4:2-Erfolg über den FSV Frankfurt treffen. Saglik erzielte sogar zwei Tore.
Form
Wie schon angedeutet befinden sich die Blau-Schwarzen in einer hervorragenden Verfassung. Durch zwei Siege in Folge konnten sie Selbstvertrauen tanken. Vor allem das Sturmduo konnte in den letzten Wochen auf sich aufmerksam machen. Saglik (3) und Wurtz (2) trafen in den vergangenen beiden Spielen zusammen fünf Mal. Zuvor hatten die Paderborner jedoch große Probleme, in die Saison zu kommen. Aus den ersten vier Spielen holten sie lediglich zwei Zähler, sodass die sechs Punkte zuletzt auch nötig waren, um sich aus dem Tabellenkeller ein wenig zu befreien.
Vergangenheit
Von 2008 bis 2012 spielten die Fortuna und der SCP vier Jahre lang in der gleichen Liga. Zunächst in der 3. Liga, dann gelang beiden Vereinen 2009 der Aufstieg ins Bundesliga-Unterhaus. Insgesamt standen sich beide Clubs 14 Mal gegenüber. In acht Begegnungen ging man mit einem Unentschieden auseinander. In der Saison 1999/2000 siegte die Fortuna in Paderborn mit 1:0 in der Regionalliga West. Außerdem gab es nach dem angesprochenen gemeinsamen Aufstieg zum Auftakt der Zweitliga-Spielzeit einen 3:0-Erfolg der Rot-Weißen. Dem gegenüber stehen vier Siege des SCP. Beim letzten Aufeinandertreffen in der ESPRIT arena konnte der SCP die Düsseldorfer Serie von 22 Heimspielen ohne Niederlage beenden. Die Partie endete aus Sicht der Mannschaft des damaligen Trainers Norbert Meier mit 2:3.