14.01.2014 | 1. Mannschaft

Erinnerungen an das verrückte 5:5

Eintracht Braunschweig erstmals zu Gast beim Wintercup

Seitdem Torsten Lieberknecht im Sommer 2008 den Trainerjob bei Eintracht Braunschweig übernommen hat, geht es stetig bergauf. Die Krönung der Zusammenarbeit zwischen dem Coach und dem Verein gab es im vergangenen Jahr, als die Eintracht nach fast 30 Jahren Abstinenz in die Bundesliga zurückkehrte. Auch wenn es in der Beletage noch nicht so läuft, wie man sich das gewünscht hatte, konnten Lieberknecht und Co. viele Sympathien sammeln.

Trainer & Umfeld
Seit dem 12. Mai 2008 ist Torsten Lieberknecht Trainer von Eintracht Braunschweig. Zuvor hatte der einstige Mittelfeldspieler von 2003 bis 2007 für die Niedersachsen die Stiefel geschnürt. Der 40-Jährige ist also inzwischen „Braunschweiger durch und durch“. Mit seiner ruhigen und besonnenen Art, die an der Seitenlinie auch gerne mal in vulkanartige Emotions-Ausbrüche umschlagen kann, hat er den Traditionsverein, der 1967 Deutscher Meister wurde, von der 3. Liga bis in die Bundesliga geführt. Nach der Hinrunde sind die Hoffnungen, dass man länger als nur eine Saison im Konzert der Großen mitspielen kann, sehr gering. Doch schon vor der Spielzeit wurde die Eintracht als absoluter Underdog gehandelt. Dennoch behält Lieberknecht die Ruhe und wird nicht müde zu betonen, dass man nach wie vor alle Chancen habe, die Klasse zu halten. Dabei erhält er auch die volle Unterstützung aus dem Umfeld, das wie der zwölfte Mann hinter der Truppe steht. Für die Braunschweiger Fans, die 28 Jahre auf eine Rückkehr ins Oberhaus warten mussten, ist die Bundesliga ohnehin ein großes Abenteuer.

Zu- & Abgänge
Lediglich zehn Treffer konnte die Eintracht in der Hinrunde erzielen. Da ist es fast logisch, dass man sich in der Winterpause nach Stürmern umschaute. Mit einem ersten Ergebnis: Vom österreichischen Tabellenführer RB Salzburg haben die Blau-Gelben Mittelstürmer Havard Nielsen ausgeliehen. Der 19-jährige Norweger gilt als großes Talent und kam im Sommer 2012 für eine Ablösesumme von 2,8 Millionen Euro von Valerenga Oslo zu den Bullen. Nun soll er in der Rückserie dafür sorgen, dass die Braunschweiger vor dem gegnerischen Gehäuse mehr Gefahr ausstrahlen. Ein Abgang wurde in der Winterpause bis dato noch nicht bekanntgegeben.

Mannschaft
Zu Beginn der Saison hatte man das Pech, das der letztjährige Top-Torjäger Dominick Kumbela mit einer langwierigen Verletzung ausfiel. Sowohl Simeon Jackson, der von Norwich City kam, als auch der vom FC Augsburg verpflichtete Ex-Fortune Torsten Oehrl konnten den Angreifer nicht adäquat ersetzen. Außerdem konnte auch Kapitän Dennis Kruppke seine starke Form aus dem Aufstiegsjahr nicht mit in die Bundesliga transportieren. Im Mittelfeld sicherte man sich die Dienste von Marco Caligiuri, um zumindest mit ein wenig Bundesliga-Erfahrung in die Saison zu starten. Der 29-Jährige kam jedoch nur auf zehn Einsätze, weil auch ihn Verletzungen plagten. Die rechte Seite der Niedersachsen ist ein absoluter Lichtblick: Omar Elabdellaoui und Karim Bellarabi (von Bayer Leverkusen ausgeliehen) sorgten für ordentlich Dampf über den Flügel. Für viele Eintracht-Spieler ist es die erste Saison in der höchsten deutschen Spielklasse, sodass man darauf hoffen kann, dass in der Rückserie eine Leistungssteigerung möglich ist.

Bekannte Gesichter
Immerhin ein Fünftel der Braunschweiger Tore erzielte in der Hinrunde Torsten Oehrl, der in der Rückrunde der Saison 2009/10 für die Fortuna auflief. 15 Mal kam der baumlange Mittelstürmer für die Rot-Weißen zum Einsatz. Dabei war Oehrl zwei Mal selbst erfolgreich und bereitete drei weitere Treffer vor. In dieser Saison absolvierte er für die Eintracht bisher zehn Partien. Für den 28-Jährigen war es im vergangenen Sommer eine Rückkehr nach Braunschweig, denn schon in der Spielzeit 2007/08 war er für die Eintracht aktiv.

Vergangenheit
Von 1966 bis heute trafen die beiden Traditionsvereine in 43 Pflichtspielen aufeinander. 16 Mal setzte sich die Fortuna durch, zwölf Mal Braunschweig. 15 Partien endeten mit einem Remis. Im heimischen Düsseldorf haben die Rot-Weißen eine sehr positive Bilanz vorzuweisen: Zwölf Siege, acht Unentschieden und zwei Niederlagen. In der jüngeren Vergangenheit haben Fans der beiden Clubs vor allem das verrückte 5:5 in der 3. Liga in Erinnerung. Vier Mal lagen die NRW-Landeshauptstädter in Front, am Ende musste man sich dennoch mit einer Punkteteilung begnügen.

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