Herzlichen Glückwunsch, Sepp Weikl!
Fortunas ehemaliger Spieler feiert heute seinen 60. Geburtstag
Zwölf Jahre lang trug der gebürtige Niederbayer das Trikot der Rheinländer. Nach seinem Wechsel im Jahr 1976 stand er zunächst in der folgenden Saison im Amateur-Kader der Rot-Weißen und wurde mit ihnen auf Anhieb Deutscher Amateurmeister, bevor er einen Profi-Vertrag unterzeichnete. In seinen elf Profijahren (1977-88) brachte er es dann auf 339 Spiele für die Fortuna, in denen der Defensiv-Allrounder immerhin 26 Tore erzielte.
Weikl kam vom bayrischen Amateurverein SC Zwiesel, bei dem auch Deutschlands „Mister Fallrückzieher“ Klaus Fischer das Fußball spielen und vor allem spektakuläre Toreschießen erlernte, 1976 an den Flinger Broich. Gleich in seiner ersten Spielzeit wurde Josef Weikl, von allen aber immer nur „Sepp“ gerufen, Deutscher Amateurmeister. An der Seite von anderen Fortuna-Altstars wie Peter Biesenkamp und Hubert Schmitz setzten sich die Fortunen gegen den SV Sandhausen mit 1:0 und 2:2 durch. Er selbst sagt im Rückblick zu seinem Einstand: „Ich habe damals noch viermal in der Amateur-Nationalmannschaft gespielt. Dafür ausschlaggebend war sicherlich der erste Erfolg in meinem ersten Amateurjahr. Von daher war es eine wunderschöne Zeit in Düsseldorf. Einerseits konnte ich mein Hobby zum Beruf machen, andererseits habe ich mit der Fortuna die vielleicht beste Zeit in ihrer Vereinsgeschichte erlebt!“ Denn es folgten die drei Pokalendspiele von 1978 bis 80 mit den beiden Triumphen, aber auch das Europapokalfinale gegen den FC Barcelona – echte Meilensteine in der Geschichte der 95er.
Dabei hatte er zunächst Probleme, sich in der neuen Umgebung fern der Heimat einzugewöhnen wie er unumwunden und mit einem Lächeln auf den Lippen zugibt: „Das Schwierigste war die Sprache. Wenn meine Mitspieler ihre Witze im Hochdeutschen gemacht haben, dann habe ich nur wenig bis gar nichts verstanden!“ Trotzdem hat er es immerhin 24 Jahre in Düsseldorf ausgehalten. Sein Sohn Björn wurde hier geboren und hat später selbst für die 95er gespielt (2000-02).
Nach seiner aktiven Zeit am Flinger Broich blieb er im Düsseldorfer Stadtgebiet und ging als Spieler-Trainer nach Oberbilk, zur TuRU 1880 sowie nach Düsseltal, zum DSC 99 mit einer Zwischenstation beim 1. FC Wülfrath vor den Toren der Landeshauptstadt. Ende der 1990er Jahre verließ er jedoch das Rheinland. „Seit 1998 lebe ich in Liechtenstein. Damals wurde ich vom Liechtensteiner Fußball-Verband als Juniorentrainer angestellt und war danach bis 2010 Co-Trainer unter Ralf Loose, mit dem ich Ende der 1980er Jahre noch ein Jahr bei der Fortuna zusammen gespielt hatte, der Cheftrainer unserer Nationalmannschaft wurde.“
Ansonsten ist im Laufe der Zeit der direkte Kontakt zu seinen ehemaligen Mitspielern und der Fortuna aufgrund der Entfernung ein wenig abgerissen. Aber auch aus der Ferne bleibt die enge Bindung zum Verein bestehen: „Ich schaue mir regelmäßig die Fortuna-Spiele live im Fernsehen an. Es ist schon toll, was da aufgebaut wurde mit dem ganzen Drumherum wie dem Stadion und dem großen Zuschauerinteresse. Damals haben wir in der Bundesliga von solchen Kulissen geträumt! Die Zuschauerzahlen hatten wir nur, wenn Gladbach oder Bayern kamen.“
Beruflich ist bei ihm das Kapitel Fußball mittlerweile zugeschlagen, denn seit gut drei Jahren verdient Weikl sein Geld als Tennislehrer. „Anfangs habe ich schon gedacht, dass es ohne Fußball nicht geht. Aber wenn man eine neue Aufgabe hat, die man genau so gerne macht wie die vorherige, dann fällt einem die Umstellung nicht so schwer. Zumal ich hobbymäßig immer gerne Tennis gespielt, später in der Freizeit ein paar Turniere mitgespielt und dann meine Prüfung als Tennislehrer gemacht habe. Und im Winter arbeite ich ab und zu als Skilehrer, aber momentan ist das ja ein Notstand bei uns!“
Heute wird Sepp Weikl 60 Jahre alt. Wobei er schon im Vorfeld mit einem Lachen ankündigte: „Das ist eigentlich ein Arbeitstag für mich! Na ja, im Ernst. Ich werde schon im kleinen Kreis feiern und abends mit meiner Frau essen gehen. Am Freitag fahre ich dann in meine Heimat zu meiner Mutter nach Bodenmais, um dort mit der ganzen Familie den 60er etwas größer zu feiern.“
Schon heute gratuliert der Verein Fortuna Düsseldorf ganz herzlich und wünscht Sepp Weikl bei bester Gesundheit weiterhin alles Gute für die Zukunft!