Herzlichen Glückwunsch, Hans-Georg Noack!
Fortuna gratuliert ihrem Ehrenpräsidenten zum 85. Geburtstag
Hans-Georg Noack, der Ehrenpräsident von Fortuna Düsseldorf, feiert am heutigen Sonntag seinen 85. Geburtstag. Achteinhalb Jahrzehnte liegen hinter einem Mann, dessen Leben in weiten Teilen geprägt war durch sein Engagement für den Flingeraner Traditionsverein und die Farben rot und weiß: Es gab kaum ein Ehrenamt, das der Träger der Goldenen Ehrennadel nicht inne gehabt hätte.
Wegbegleiter als auch externe Beobachter attestieren ihm dabei bis heute ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein, Gradlinigkeit und Vertrauenswürdigkeit. Gleichzeitig weiß er mit seinem zurückhaltenden und sachlichen Auftreten zu überzeugen, weshalb er bis hohes Ansehen genießt - nicht nur innerhalb des eigenen Vereins.
Den „Monatsblättern“ der Fortuna, dem Vorgänger des heutigen Stadionmagazins „Fortuna Aktuell“, konnte man schon im Juni 1962 entnehmen: „Am Fortuna-Abend wurde ein neuer Pressewart präsentiert. Erster Eindruck und erstes Urteil am Pressetisch: ‚Der junge Hans Noack ist in Ordnung.‘ Mit dieser Feststellung sind beileibe keine Vorschusslorbeeren verbunden, aber schon ein kurzes Gespräch mit ihm macht die Erwartung fast schon zur Gewissheit, dass er seine Sache gut machen wird.“
Es war, wie Fortuna-Archivar Marco Langer herauszufinden wusste, ein positiver Anhaltspunkt, aber nicht der erste offizielle Auftritt eines Mannes, der dem Verein nunmehr fast schon 70 Jahre eng verbunden ist. An die Rot-Weißen herangeführt worden war Noack bereits kurz nach dem Zweiten Weltkrieg von niemand Geringerem als seinem Schul- und Jugendfreund Matthes Mauritz.
Ab 1950 war Noack bei fast allen Spielen der Fortuna anzutreffen, näherte sich dem Verein aber auch abseits des Fußballplatzes immer mehr und wurde 1957 Mitglied im Spielausschuss. 1963 übernahm der selbständige Kaufmann die Position des Liga-Obmanns, ehe 1965 der Aufstieg zum „Zweiten Vertreter des Vorstandes“ folgte. Damit stand er für viele Jahre verantwortlich der Lizenzspieler-Abteilung vor, was, nach heutiger Definition, der Position des Managers oder Sportvorstands entsprach. Noack war somit, in Absprache mit den jeweiligen Trainern, für die Einkaufs- und Transferpolitik der Fortuna verantwortlich. Die „Monatsblätter“ von März 1965 merkten an, dass das Leben von Hans-Georg Noack „von fühlbarer echter Begeisterung für den Sport bestimmt war und ist.“ Vorausschauend hieß es: „Daran wird sich in den nächsten drei bis vier Dutzend Jahren nicht das Geringste ändern.“
Noacks Wirken fand 1966 eindrucksvoll Bestätigung, als Fortuna den ersten Bundesliga-Aufstieg feiern konnte. Da es nur bei einem einjährigen Intermezzo in der Beletage des deutschen Fußballs blieb, dürften er und seine Mitstreiter es als besondere Herausforderung angesehen haben, für mehr Nachhaltigkeit zu sorgen. Gemeinsam mit Trainer-Legende Heinz Lucas gelang 1971 der zweite Aufstieg.
Damit sollten sich die Rot-Weißen als kaum mehr wegzudenkendes Mitglied der Ersten Liga einen Namen machen und bis heute einzigartige Erfolge feiern. Zwei dritte Plätze in der Abschlusstabelle der Bundesliga 1973 und 1974, die Deutsche Amateurmeisterschaft 1977, drei DFB-Pokalfinal-Teilnahmen und zwei Titelgewinne 1979 und 1980, sowie das unvergessliche Europapokalfinale in Basel gegen den FC Barcelona, das die Rot-Weißen so unglücklich verloren. Der Aufstieg der Fortuna zu einer europäischen Spitzenmannschaft ging unverbrüchlich mit dem Namen Hans-Georg Noack einher.
Ab 1975 Vizepräsident, beerbte Noack drei Jahre später den erkrankten Präsidenten Kurt Schneider und rückte an die Spitze des Clubs. Zwei Herzen schlugen in seiner Brust, als er Klaus Allofs für die seinerzeit rekordverdächtige Summe von 2,25 Millionen Mark an den 1. FC Köln transferierte. Einerseits war dies für die Substanz der damaligen Mannschaft ein herber Rückschlag, da Allofs kaum zu ersetzen war, wirtschaftlich aber der einzig gangbare Weg, denn geordnete Finanzen waren dem Vereinsboss, der bis 1982 im Amt blieb, von elementarer Wichtigkeit.
Sein solider Führungsstil und seine Fachkenntnisse blieben auch den Funktionären des Deutschen Fußball-Bundes nicht verborgen, wo er zwischen 1977 und 1986 Mitglied des DFB-Spielausschusses war. Anschließend wurde ihm die Position des Bundesliga-Spielleiters anvertraut: Eine bedeutsame Aufgabe, die ihm viel Respekt einbrachte, aber auch sehr arbeitsintensiv war. Schließlich erstellte Noack die Spielpläne damals noch allesamt „von Hand“ - sprich: mit Bleistift und Lineal und nicht etwa, wie heutzutage kaum anders denkbar, mit einem PC. Noch 2001, als er seine Aufgabe einem Nachfolger übergab, sah er „keinen Beweis dafür, dass ein Computer einen schlüssigeren Terminplan erstellt, der alle Kriterien berücksichtigt“, und wusste die Begründung gleich hinterher zu schieben: „Ein Computer hat einfach kein Fingerspitzengefühl.“ Das bewiesen die Verantwortlichen des DFB umso mehr, als sie Noack für seine fast ein Jahrzehnt währenden Tätigkeiten beim größten Fußballverband der Welt mit der neu geschaffenen „Ehrenspange in Gold“ auszeichneten.
Offiziell befindet sich der Jubilar schon seit einigen Jahren im Ruhestand, den er mit seiner Ehefrau Beate, mit der er seit 46 Jahren verheiratet ist, in vollen Zügen genießen kann. Doch ganz ohne Fortuna geht es eben nicht. So ist es kaum verwunderlich, dass Hans-Georg Noack als Ehrenpräsident des Vereins weiterhin jedes Spiel seines Vereins besucht und weiterhin fachkundig zu analysieren weiß. Dass das Verbundenheitsgefühl eine Herzenssache ist, kann man auch daran ausmachen, dass er sich beim allwöchentlichen Treffen mit einem Kreis von „Alt-Fortunen“ einfindet, aber auch den „Ehrenmitgliederkreis“ um sich schart, wo neben dem regen Gedankenaustausch auch die Traditionspflege einen hohen Stellenwert hat.
Bei allen Höhen und Tiefen, die er erlebt hat, ist Hans-Georg Noack stets ein Fortune aus Leidenschaft und tiefer Überzeugung geblieben - und wird es sein Leben lang bleiben. Hierfür wünscht ihm die große Fortuna-Familie noch viele, viele Jahre des Glücks und der Gesundheit und gratuliert aufs Allerherzlichste zum 85. Geburtstag. Ad multos annos, Hans-Georg Noack!