„Weiter in der Mannschaft etablieren“
Timm Golley im Interview
Für Timm Golley hätte der Verlauf der vergangenen Saison besser kaum aussehen können. Durch tolle Leistungen in der U23 konnte sich der Angreifer für höhere Aufgaben empfehlen. Seine anschließenden Chancen bei den Profis nutzte er, um weiter auf sich aufmerksam machen. Der Lohn: In dieser Woche unterschrieb der 23-Jährige einen Profivertrag bei der Fortuna. Die Redaktion von www.f95.de sprach mit Golley nach seiner Vertragsunterschrift.
Wenn Du um ein knappes Jahr zurückblickst - hättest Du Deine persönliche Entwicklung für möglich gehalten?
Nein. Es war natürlich mein Ziel, irgendwann dahin zu kommen, wo ich nun bin. Nur, dass es so schnell geht, damit habe ich nicht gerechnet. Ich bin vor zwei Jahren aus der Landesliga gekommen und mein Ziel war es, in der U23 Fuß zu fassen und jetzt ist alles ganz schnell gegangen. Ich habe ein Jahr gebraucht, um mich an die Umstände und an das Profitum anzupassen, aber auch das ging alles recht schnell. Ich bin allen drei Trainern sehr dankbar, dass ich dieses Jahr die Chance bekommen habe, mich bei den Profis zu zeigen.
Im Moment ist die Diskussion um die U23-Teams ziemlich akut. Aus Deiner Sicht kann man doch nur sagen, dass ein Unterbau sehr wichtig ist, oder?
Aus meiner Sicht auf jeden Fall. Ich selbst bin, denke ich, ein gutes Beispiel dafür, dass man über diesen Weg zum Profi werden kann. Viele junge Leute haben nicht die Möglichkeit, bei Profiklubs in der Jugend zu spielen und entwickeln sich erst später – dann ist es super, dass es eine Zweitvertretung gibt. Die Regionalliga ist eine sehr gute Liga und hat viel Potenzial mit vielen talentierten Spielern, die es teilweise mittlerweile auch schon in die 2. Bundesliga geschafft haben. Es ist wichtig, dass man dort in der U23 Erfahrungen sammeln kann.
Was war es für ein Moment, als Du zum ersten Mal bei den Profis eingewechselt wurdest?
Das Spiel damals in Dresden war für mich natürlich besonders, allein die Atmosphäre. Wir lagen lange hinten und es war ein richtig turbulentes Spiel. Und dann macht Martin Latka in der 92. Minute sogar noch den Ausgleich – das war der Wahnsinn, eine ganz tolle Erfahrung.
Kurze Zeit später hast Du Dein erstes Profitor erzielt…
Das war unbeschreiblich. Was einem da durch den Kopf geht, kann man gar nicht in Worte fassen. Es war natürlich auch super gespielt von Charlie Benschop, ich brauchte den Ball nur noch über die Linie zu drücken. Und dann noch vor den eigenen Fans in der heimischen ESPRIT arena, das war natürlich umso schöner.
Über Deinen Jubel müssen wir auch reden…
Der war ein bisschen missglückt, der geht noch besser. Ich hätte mir keine optimalen Haltungsnoten dafür gegeben. Aber in diesem Moment war ich so geladen - und gleichzeitig auch entladen, dass ich es einfach getan habe. Vielleicht sehen wir ja noch das ein oder andere Mal eine bessere Ausführung.
Zum Abschluss: Was sind nun Deine Ziele?
Eigentlich wollte ich mich, wie gesagt, in der Zweiten Mannschaft etablieren. Das Gleiche ist jetzt auch bei den Profis mein Ziel. Viele Einsätze, oft im Kader stehen, Ansehen in der Mannschaft erlangen. Das alles hat sich schon ein wenig entwickelt, seit ich aus der Zwoten gekommen bin, aber ich möchte mich weiter in der Mannschaft etablieren. Alles Weitere werden wir dann sehen.