18.06.2014 | 1. Mannschaft

„Die gesamte Fortuna ist bei mir“

Ben Halloran und Mathis Bolly sind Fortunas WM-Fahrer Nummer acht und neun

Das WM-Debüt verlief nicht ganz nach Plan: Mit 1:3 verlor Australien in der Nacht von Freitag auf Samstag gegen Chile. Fortunas Ben Halloran wurde nach 69 Minuten eingewechselt und half mit, als die „Socceroos“, die den alles entscheidenden Gegentreffer erst in der Nachspielzeit kassierten, sich tapfer gegen die Niederlage stemmten. Am heutigen Mittwoch trifft die australische Auswahl auf die Niederlande. Die Elfenbeinküste mit Mathis Bolly ist am Donnerstag gegen Kolumbien gefordert.

„Wir haben zu nervös angefangen, sind nach und nach besser ins Spiel gekommen und haben die Partie dann über weite Strecken dominiert. Ich denke nicht, dass das 1:3 den Spielverlauf komplett wiederspiegelt“, ärgerte sich Ben Halloran nach der Pleite zum Auftakt. Ein Doppelschlag in der ersten Viertelstunde – Alexis Sanchez und Jorge Valdivia trafen binnen zwei Minuten für Chile – brachte die Australier früh ins Hintertreffen. Das Team von Ange Postecoglou war jedoch nicht bereit, die Niederlage so einfach hinzunehmen. Tim Cahill erzielte nach 35 Minuten per Kopf den Anschlusstreffer. In der zweiten Halbzeit wehrten sich die Australier vehement gegen die Niederlage – und mittendrin Ben Halloran, der 21 Minuten vor dem Ende für Tommy Oar kam.

„Die Nationalhymne zu singen und aufs Feld zu kommen, waren besondere Momente“, erzählt der Fortune, „Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich spielen durfte. Es war viel Tempo im Spiel. Ich hoffe, dass ich nun auf diese Leistungen aufbauen kann und auch in den nächsten Spielen meine Chancen bekomme.“ Vielleicht geht es für die Nummer 10 der Australier ja schon am heutigen Mittwoch wieder aufs Feld: Dann steht für die „Socceroos“ das Duell mit den Niederlanden an, die am ersten Spieltag Titelverteidiger Spanien mit 5:1 besiegten. „Wir gehen raus, um die Niederländer zu schlagen“, zeigt sich Halloran optimistisch, „aber natürlich wissen wir, dass es schwer wird. In dieser Gruppe ist immer noch alles möglich.“ Aus der Wahlheimat Düsseldorf kriegt der 21-Jährige in jedem Fall viel Unterstützung, dessen ist er sich bewusst: „Ich weiß, dass die gesamte Fortuna bei mir ist und an mich denkt. Das ist eine riesige Motivation für mich!“

Große Unterstützung aus Düsseldorf bekommt selbstverständlich auch Mathis Bolly. Sein Nationalteam startete im Gegensatz zu Australien mit einem Sieg ins Turnier: In der Nacht von Samstag auf Sonntag bezwang die Elfenbeinküste Japan mit 2:1, Wilfried Bony und Gervinho waren die Torschützen für die Ivorer. Fortunas Flügelflitzer kam beim Auftaktsieg zwar nicht zum Einsatz, darf aber weiter auf Spielzeit hoffen: Für die Westafrikaner geht es am Donnerstag weiter, Gegner in der Hauptstadt Brasilia ist dann Kolumbien. Bei einem Sieg stünden die Ivorer bereits mit einem Bein im Achtelfinale.

Doch egal, wie weit Halloran und Bolly in Brasilien kommen: Sie reihen sich ein in die Liste von Fortunas WM-Teilnehmern. Die ersten, die sich in diese eintragen durften, spielten vor exakt 80 Jahren für Deutschland in Italien. Drei Fortunen kamen bei der WM 1934 zum Einsatz, dabei war es sogar ein F95-Akteur, der das erste WM-Tor in der deutschen Länderspielgeschichte erzielte: Stanislaus „Tau“ Kobierski traf beim 5:2-Sieg der Deutschen über Belgien zur 1:0-Führung. Insgesamt bestritt er drei WM-Spiele, Jakob „Knöd“ Bender zwei. Paul Janes, über viele Jahre Rekord-Nationalspieler, kam 1934 und 1938 auf insgesamt vier Spiele.

Der nächste WM-Teilnehmer Fortunas hatte 20 Jahre nach dem deutschen WM-Debüt erheblichen Anteil am ersten Titelgewinn: Anton „Toni“ Turek, einer der Helden von Bern bei der WM 1954, machte durch seine Paraden im Endspiel beim 3:2-Sieg gegen Ungarn Deutschland zum ersten Mal zum Fußball-Weltmeister. Turek stand beim Turnier in der Schweiz insgesamt fünfmal im deutschen Tor.

1958 in Schweden spielte Fortunas Erich Juskowiak fünfmal für die deutsche Auswahl. Der nächste WM-Teilnehmer war erneut an einem Titelgewinn beteiligt: Bei der WM im eigenen Land 1974 holte der damalige Fortune Dieter Herzog mit der DFB-Auswahl den zweiten Titel. Er kam zweimal zum Einsatz, darunter der 4:2-Sieg gegen Schweden im altehrwürdigen Rheinstadion. Vier Jahre später stand Gerd Zewe in Argentinien zwar im deutschen Aufgebot, zu einem Einsatz reichte es bei dieser WM jedoch nicht. Ebenso erging es zuvor Ernst Albrecht bei der WM 1934 und danach Thomas Allofs 1982.

Und dann war da noch Josef "Pepi" Hickersberger, der 1978 für Österreich sechsmal auflief - unter anderem beim 3:2-Erfolg der Kicker aus der Alpenrepublik gegen Deutschland im berühmten Spiel von Córdoba...

36 Jahre nach Gerd Zewe stehen mit Mathis Bolly und Ben Halloran wieder zwei Fortunen in WM-Kadern – zum ersten Mal sind zwei Rot-Weiße bei ausländischen Mannschaften dabei. Alle Infos zu Fortunas WM-Fahrern gibt es auf unseren Social-Media-Kanälen Facebook, twitter, Instagram und über den Hashtag #f95inBrazil.

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