29.12.2014 | 1. Mannschaft

„Die Mannschaft muss immer an sich glauben“

Großes Jahresabschluss-Interview mit Oliver Reck – Teil 3

Im großen Jahresabschluss-Interview blickt die Redaktion von www.f95.de zusammen mit Cheftrainer Oliver Reck auf die vergangenen zwölf Monate zurück. In dieser Zeit ist nicht nur rund um die Fortuna, sondern auch für den 49-Jährigen persönlich eine Menge passiert. Im dritten und letzten Teil spricht Reck über seine Auszeichnung als „Düsseldorfs Trainer des Jahres“, soziales Engagement und seinen Ausblick auf 2015.

Sie wurden kürzlich zu „Düsseldorfs Trainer des Jahres“ gewählt. Was bedeutet Ihnen eine solche Auszeichnung?
Ich hatte ja schon direkt nach der Wahl gesagt, dass es gar nicht so wichtig ist, dass ich in der Sportstadt Düsseldorf Trainer des Jahres geworden bin. Viel lieber wäre mir, wenn im nächsten Jahr das Team von Fortuna Düsseldorf als „Mannschaft des Jahres“ geehrt wird. Denn das würde bedeuten, dass wir weiterhin erfolgreich sind. Natürlich freue ich mich über diese Auszeichnung, aber ich weiß sie auch richtig einzuschätzen. Ein Trainer ist immer nur dann erfolgreich, wenn die Mannschaft funktioniert und es wäre das Schönste, wenn wir alle am Ende der Saison sagen könnten, dass die Mannschaft funktioniert hat.

Zuvor wurde Ihr „Glück-Pulli“ für einen guten Zweck versteigert. Wie wichtig ist Ihnen soziales Engagement?
Das ist mir sehr wichtig! Die Fortuna ist ohnehin ein Verein, der sozial sehr engagiert ist. Häufig setzen wir uns für Kinder ein oder haben jetzt beispielsweise auch das Projekt „Neue Bäume für Düsseldorf“ unterstützt. Wir haben eine soziale Ader und das ist auch sehr gut so. Man darf die Realität nie aus den Augen verlieren. Auch wir haben neben dem Fußball ein ganz normales Leben. Außerdem finde ich es sehr wichtig, dass uns unsere Vorbildfunktion bewusst ist. Denn die ganze Stadt schaut auf uns und dementsprechend sollten wir uns auch verhalten.

Auch der Besuch der Kinderkrebsklinik ist in jedem Jahr für den Fortuna-Kader eine besondere Geschichte. Wie haben Sie diesen Besuch Anfang Dezember erlebt?
Wie auch im letzten Jahr schon war der Besuch wieder sehr emotional. Ich bin der Meinung, dass dieser Besuch ein wichtiges Zeichen an die Stadt ist: Wir sind für alle da und wenn es jemandem schlecht geht, müssen wir bereit sein, für diese Personen auch die eine oder andere Stunde zu opfern. Und solange ich bei der Fortuna verantwortlich bin, wird das auch weiterhin so sein.

Kommen wir zum Ausblick auf das kommende Jahr: Es startet mit der Wintervorbereitung. Auf was werden Sie in den nächsten Wochen besonders viel Wert legen?
Wir müssen so schnell wie möglich wieder in Schwung kommen und Fußball spielen. Darauf werde ich mein Hauptaugenmerk legen. Ansonsten wollen wir natürlich jeden Einzelnen verbessern und auch jedem den Mut geben, weiterhin an sich und an die Mannschaft zu glauben. Das kann man in solchen Tagen sehr gut, da man sehr nah beieinander ist. Ich benutze so ein Trainingslager auch sehr gerne, um nicht nur auf dem Platz zu arbeiten, sondern auch drum herum. Das ist ein sehr wichtiger Punkt, um eine Mannschaft zu verbessern. Ich führe gerne abends während und nach dem Essen noch Einzel- oder kleine Gruppengespräche.

Am 24. Januar kommt es zum Kräftemessen mit Champions-League-Achtelfinalist Borussia Dortmund – für Sie ein Highlight der Vorbereitung?
Es ist auf jeden Fall ein super Spiel, bei dem wir unter richtig guten Bedingung gegen eine starke Mannschaft testen können. Wir freuen uns natürlich, dass wir gegen einen solchen Top-Club antreten dürfen. Der BVB ist noch in der Champions League vertreten und das sagt schon alles über dieses Team aus, auch wenn es in der Bundesliga-Hinrunde nicht so abgeschnitten hat, wie man das erwartet hatte.

Die ersten Pflichtspielgegner sind der Karlsruher SC und Erzgebirge Aue – kein einfaches Programm, oder?
Es ist wichtig zu wissen, dass es gleich gegen gute Mannschaften geht. Und speziell gegen Karlsruhe haben wir noch ein bisschen was gut zu machen, da wir gegen den KSC im Hinspiel die erste Niederlage kassiert haben. Wir wissen auch, wie unangenehm es ist, gegen Karlsruhe zu spielen. Wichtig ist natürlich, dass wir dort als Mannschaft auftreten, präsent sind und schnell in unser Spiel finden.

Was muss Ihre Mannschaft beherzigen, um bis zum Ende ganz oben dabei zu sein?
Das Wichtigste ist, dass die Mannschaft immer an sich glaubt. In jedem Spiel muss uns bewusst sein, dass wir gegen jeden Gegner gewinnen und mit einem Sieg immer alles selbst regeln können. Das ist eine wichtige Erkenntnis, die auch die Mannschaft mit Blick auf die Rückrunde zuversichtlich stimmen sollte.

Abschließend die allgemeine Frage: Was wünschen Sie sich für das Jahr 2015?
Am allermeisten wünsche ich den Leuten um mich herum und mir viel Gesundheit und natürlich großen sportlichen Erfolg. Für die Fortuna-Familie wünsche ich mir, dass wir im Sommer sehr zufrieden auf diese Saison zurückschauen können.

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