06.01.2015 | 1. Mannschaft

Viel Pech beim „Kreuzzug ins Glück“

Yesterday Spezial: Fortuna unterliegt dem BVB im Elfmeterschießen

Für die Fortuna kommt es in der diesjährigen Wintervorbereitung zu einem echten Highlight: Am 24. Januar ist der Champions-League-Achtelfinalist Borussia Dortmund zu Gast in der ESPRIT arena. Am Samstagnachmittag um 15:30 Uhr absolviert der BVB seine Generalprobe vor dem Start in die Bundesliga-Rückrunde bei der Mannschaft von Cheftrainer Oliver Reck. Aus historischer Sicht waren die Aufeinandertreffen der beiden Traditionsvereine nicht selten sehr emotionale Angelegenheiten. Die Redaktion von www.f95.de blickt auf eines dieser besonderen Duelle zurück: An einem Dienstagabend im Dezember 2011 trafen die Teams in einem packenden DFB-Pokal-Achtelfinalspiel aufeinander.

Vier Tage vor Heiligabend musste der amtierende Deutsche Meister zum frisch gebackenen Herbstmeister der 2. Bundesliga, der gerade erst eine sensationelle Hinrunde hinter sich gebracht hatte. Das Sahnehäubchen auf ein grandioses erstes Halbjahr der Saison wollte die Mannschaft des damaligen Chefcoaches Norbert Meier nun im Pokalwettbewerb setzen. 54.000 Zuschauer sollten in der ausverkauften ESPRIT arena Zeugen einer Sensation werden.

Doch der „Kreuzzug ins Glück“ – so lautete das Motto der überragenden Fan-Choreographie – begann eher so, wie das die meisten Leute in Fußball-Deutschland erwartet hatten. Die Elf von Jürgen Klopp übernahm das Kommando und erarbeitete sich die ersten beiden Chancen der Partie. Fortuna-Keeper Michael Ratajczak blieb jedoch sowohl gegen Lucas Barrios als auch gegen Jakub Blaszczykowski Sieger. Den Deutschen Meister irritierte der Umstand der vergebenen Chancen jedoch wenig. Kurzpass-Spiel, schnelles Umschalten von Abwehr auf Angriff und ein gut funktionierendes Flügelspiel ließen die Borussia zunächst hoch überlegen aussehen. Doch die Westfalen mussten bereits nach einer halben Stunde dem hohen Anfangstempo Tribut zollen und die Rot-Weißen kamen besser ins Spiel.

Mehr als ein Distanzschuss von Innenverteidiger Assani Lukimya - das Geschoss verfehlte den Dortmunder Kasten knapp - sprang für die Flingeraner allerdings zunächst nicht heraus. Für den Aufreger der ersten 45 Minuten sorgte nach einer guten halben Stunde BVB-Akteur Patrick Owomoyela, der sich innerhalb weniger Minuten zwei Mal nur durch ein klares Foulspiel zu helfen wusste und in der Konsequenz mit einer Gelb-Roten Karte vom Platz flog. Die Dortmunder Überlegenheit war damit endgültig dahin und es kam die Zeit von Roman Weidenfeller, der den Favoriten mit starken Paraden gegen Sascha Rösler und Andreas Lambertz im Spiel hielt.

Halbzeit zwei bot dann ein ähnliches Bild. Die Düsseldorfer drückten, von der Borussia kam im Spiel nach vorne so gut wie nichts mehr. Zählbares konnten die Hausherren jedoch auch in den folgenden 45 Spielminuten nicht auf der Habenseite verbuchen. Sowohl Rösler (49.) als auch Maxi Beister (50.) waren erneut an BVB-Schlussmann Weidenfeller gescheitert. Somit ging es nach torlosen 90 Minuten in die Verlängerung.

Den besseren Start in die zunächst halbstündige Extraschicht hatte wieder die Fortuna - doch der bärenstarke Weidenfeller konnte einen verunglückten Flugkopfball seines Mannschaftskollegen Lukas Piszczek mittels einer erneuten Glanzparade gerade noch an den eigenen Pfosten lenken. Nach 120 intensiv geführten Minuten stand es zwischen den Kontrahenten damit noch immer Remis.

Was folgte, war ein echter Pokalkrimi. Schiedsrichter Manuel Gräfe ließ gleich zwei Elfmeter wiederholen: Erst durfte „Lumpi“ Lambertz einen verschossenen Strafstoß wiederholen und traf im zweiten Versuch, dann versenkte Blaszczykowski gleich zwei Mal kurz hintereinander. Der einzige Fehlschuss des sich nun immer weiter zuspitzenden Elfmeterkrimis unterlief schließlich Thomas Bröker. Nach einem Aufschrei des Entsetzens war es im weiten Rund der ESPRIT arena für einen Moment mucksmäuschenstill, ehe die Hoffnung vor dem letzten Akt des Schauspiels noch einmal in die Köpfe der meisten der 54.000 Zuschauer zurückkehrte. Doch alles Pfeifen half am Ende nichts. Ivan Perisic traf für den BVB, die Fortuna war bravourös gescheitert.

Auch wenn am 24. Januar nicht so viel auf dem Spiel stehen wird wie vor fast genau vor drei Jahren, können sich die Fans beider Lager erneut auf ein interessantes Aufeinandertreffen zwischen beiden Teams freuen. Sowohl für die Fortuna als auch für den BVB ist die Partie ein wichtiger Prüfstein, bevor es wieder um wichtige Liga-Punkte geht. Wer sich das fußballerische Highlight der Vorbereitung nicht entgehen lassen möchte, kann sich im Online-Ticketshop, in den beiden Fanshops am Toni-Turek-Haus und am Burgplatz sowie in den bekannten Vorverkaufsstellen noch seine Karte sichern.

bundesliga.de

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