17.06.2015 | 1. Mannschaft

„Wir müssen schlechte Verlierer sein“

Cheftrainer Frank Kramer vor dem Trainingsauftakt am kommenden Freitag

Ende dieser Woche ist es endlich soweit: Mit einem Laktattest startet die Fortuna in die Vorbereitung auf die anstehende Saison in der 2. Bundesliga. Neben sechs Neuzugängen, deren Arbeitsfeld sich auf dem Rasen abspielt, finden sich auch im Trainerteam neue Gesichter. Allen voran Cheftrainer Frank Kramer, der schon im Vorfeld den Medienvertretern Rede und Antwort stand. Kramer sprach unter anderem über…

…den Start in die Vorbereitung:
Ich freue mich sehr darauf, dass es endlich losgeht. Am Freitag stehen ja erst einmal nur Laktattests auf dem Programm. Diesen lassen die Spieler meistens über sich ergehen. Wenn dann aber am Sonntag der Ball ins Spiel kommt, kennt die Freude keine Grenzen. Man bereitet sich immer gut vor und organisiert viel, wenn es dann aber wirklich losgeht, ist es nochmal ein ganz anderes Gefühl. Darauf habe ich richtig Lust. Endlich steht der Fußball wieder im Mittelpunkt.

…den zukünftigen Fortuna-Fußball:
In erster Linie geben die Spieler vor, wie wir agieren. Das Entscheidende ist, in der Vorbereitung herauszufinden, was der Mannschaft gut tut. Jeder Trainer möchte am liebsten früh verteidigen, den Ball erobern, viele Torchancen herausarbeiten und mehr Ballbesitz haben. Wie unser System am ersten Spieltag aussehen wird, zeigt sich jedoch erst innerhalb der nächsten Wochen. Wichtig wird auch sein, dass wir flexibel sind. Man muss vor jedem Spiel schauen, wer zur Verfügung steht, wer wie aufgelegt ist und wie der Gegner heißt.

…die Torhüterfrage:
Was dieses Thema angeht, bin ich total unvoreingenommen. Michael Rensing und Lars Unnerstall sind hervorragende Torhüter. Wir werden sie in den nächsten Wochen und Monaten beobachten und schauen, wer den besseren Eindruck hinterlässt. Das gleiche Prinzip gilt auch für jeden Feldspieler, alle haben die gleichen Chancen. Das Rotationsprinzip kann ich jedoch für die Torwartposition ausschließen, davon halte ich nicht viel.

…die Saisonziele der Fortuna:
Erst einmal muss unser Kader stehen. Dann muss man schauen, wie sich die anderen Vereine aufgestellt haben, um sich vergleichen zu können. Auch nach einer Vorbereitung lassen sich nur wenige Schlüsse ziehen. Man muss die ersten Partien absolviert haben, um realistisch einschätzen zu können, wo einen der Weg hinführt. Das ist meistens nach zehn Spieltagen der Fall. Mein Ziel ist es immer, jedes Spiel zu gewinnen. Ich will in jeder Partie gute Leistungen bringen. Man muss erkennen können, dass wir bereit sind, alles zu geben. Jeder muss den anderen mit seiner Begeisterung anstecken.

…seinen Siegeswillen:
Ich möchte selbst jedes Trainingsspiel gewinnen. Auch wenn ich mit meiner Tochter „Schwarzer Peter“ spiele oder mit meinem Sohn am Kicker stehe, lasse ich sie nicht gewinnen. Das geht einfach nicht. Ich bin ein schlechter Verlierer und das erwarte ich auch von meinen Spielern. Wir müssen als Mannschaft schlechte Verlierer sein. Jeder muss nach einer Niederlage im Trainingsspiel angefressen sein. Es muss ihn so ärgern, dass er es am nächsten Tag schon wiedergutmachen will.

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