"Löwen-Rudel" fordert die Kramer-Elf
Gegner im Blick: 1860 München mit Michael Liendl in der ESPRIT arena zu Gast
Nach einer turbulenten Saison mit der Last-Minute-Rettung im Relegationsrückspiel gegen Holstein Kiel, ist 1860 Münchens Coach Torsten Fröhling in dieser Spielzeit vorwiegend darum bemüht, den stolzen Traditionsverein aus München Giesing wieder in ruhigere Fahrwasser zu steuern. Nach einem Auftakt von zwei Punkten aus fünf Spielen verlief der Start der "Löwen" bisher allerdings nicht wie geplant.
Trainer und Umfeld
Es lief die 91. Minute des Relegationsrückspiels des TSV 1860 München gegen den Drittligisten Holstein Kiel, ehe Kai Bülow mit seinem Treffer zum 2:1 die „Sechzger“ erlöste und damit den Klassenerhalt für die Blau-Weißen in einem dramatischen Finish perfekt machte. Kurz darauf machte sich die sportliche Leitung um Cheftrainer Torsten Fröhling sofort an die Arbeit. Der Auftrag war klar: Noch so eine Spielzeit, wie die vergangene, müsse unter allen Umständen vermieden werden. Zwar verloren die "Löwen" gleich zu Beginn der Transferperiode mit Julian Weigl eines ihrer größten Talente an den BVB, für die 1860-Führung war dies jedoch kein Grund um Trübsal zu blasen. Das wichtigste Signal ging nämlich von ihrem Kapitän aus: Eigengewächs Christopher Schindler verlängerte, trotz zahlreicher Angebote, seinen Vertrag bei „Sechzig“ vorzeitig bis 2019 und setzte damit ein starkes Signal zur rechten Zeit. Mit Stürmer Stefan Mugosa vom 1. FC Kaiserslautern, Ex-Fortune Michael Liendl und Innenverteidiger Rodnei aus Leipzig holte sich der Löwen-Coach gestandene Zweitligaerfahrung in seinen Kader.
Die letzte Saison
Drei Trainer in einer Spielzeit und der Klassenerhalt in letzter Sekunde. Für den TSV 1860 München, der mit der Ambition Zweitligameister in die Spielzeit 2014/15 gestartet ist, war es eine Saison des Grauens. Erst musste Ricardo Moniz nach dem 7. Spieltag seine Sachen packen, ehe es nach 14 Spielen dem ebenfalls glücklosen Markus von Ahlen an den Kragen ging. So lag es schließlich am U21-Coach Torsten Fröhling die Kohlen für die Löwen aus dem Feuer zu holen und die Giesinger vor dem Absturz in die 3. Liga zu retten. Nach einer Bilanz von fünf Siegen, drei Unentschieden und fünf Niederlagen, musste der 49-Jährige mit seinem Team nach 34 Spieltagen jedoch den Umweg über die Relegation nehmen. Dort kamen die Löwen im Hinspiel bei Holstein Kiel nicht über ein torloses 0:0 hinaus. Im Rückspiel in München dann der frühe Schock: Raphael Kazior brachte die Störche nach 16 Minuten mit 1:0 in Front. Nachdem Daniel Adlung in der 77. Minute ausglich, war es Kai Bülow, der in der 91. Minute das 2:1 erzielte und den Last-Minute-Klassenerhalt perfekt machte.
Die Form
Stark gespielt, am Ende jedoch ohne was Zählbares den Platz verlassen. Wie zuletzt die Fortuna heimsten die Löwen in den letzten Spielen viel Lob ein, der ersehnte Dreier sollte bisher allerdings ausbleiben. Nach einem späten Gegentor in der 86. Minute, starteten die Löwen mit einem 0:1 gegen den 1. FC Heidenheim in die neue Spielzeit. Ein ähnliches Schicksal erlangte die Giesinger am folgenden Spieltag, als sie sich durch einen Foulelfmeter in der 75. Minute, dem SC Freiburg ebenfalls mit 0:1 geschlagen geben mussten. Nach einem 2:2 beim 1. FC Nürnberg und einem torlosen Remis gegen Union Berlin, setzte es am vergangenen Spieltag beim VfL Bochum erneut ein 0:1. Coach Torsten Fröhling platzte nach dem dritten 0:1 im fünften Spiel der Kragen: „Ich bekomme jedes Mal Lob vom Gegner, dafür kann ich mir nichts kaufen. Ab jetzt will ich Hass vom Gegner. Ich tausche Lob gegen Punkte!“ Lediglich im DFB-Pokal konnten die Löwen ein Erfolgserlebnis feiern und den Bundesligisten 1899 Hoffenheim mit 2:0 aus dem Wettbewerb kegeln.
Mögliche Startelf
Eicher - Kagelmacher, Schindler, Bülow, Wittek - Claasen, Degenek, Adlung, Mvibudulu - Liendl - Okotie.
Sp | S | U | N | |
Heim | 13 | 7 | 3 | 3 |
Auswärts | 12 | 2 | 3 | 7 |
Gesamt | 25 | 9 | 6 | 10 |