16.10.2015 | Verein

F95-Fans auf einer ergreifenden Bildungsreise

Eindrücke einer Fahrt nach Krakau und zur Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau

Am Donnerstagmorgen, 8. Oktober, wusste jeder der 43 Mitfahrer, dass eine weite Reise bis nach Krakau bevorstehen würde. Ursprünglich ist die Idee für eine derartige Reise und den Besuch des Massenvernichtungslagers in Auschwitz durch die Fanbeauftragten von Fortuna Düsseldorf und den Mitarbeitern im Fanprojekt Düsseldorf entstanden. Hierbei wurde sich die Frage gestellt, inwiefern ein Interesse für eine derartige Reise vorhanden ist. Parallel laufen die sogenannten FARE-Wochen (Football Against Racism in Europe) und hierbei war es den Organisatoren wichtig, gerade bei den aktuellen Ereignissen wie „Dügida“ oder den Anschlägen auf Flüchtlingsunterkünften Fortunas Fanszene über die deutsche Vergangenheit und den Nationalsozialismus zu sensibilisieren und Aufklärung zu verschaffen.

Die gesamte Gruppe zeigte sich sowohl bei den beiden Vorbereitungstreffen und während der Reise als sehr interessiert und insbesondere bei dem Besuch der Gedenkstätte mit einer enormen Ergriffenheit. Neben Mitgliedern von Ultras Düsseldorf und dem Bündnis „Antirazzista“ waren Teilnehmer der Antidiskriminierungs-AG, sowie zahlreiche interessierte Personen aus der Fanlandschaft dabei. Innerhalb der fünftägigen Reise sollte die Gruppe viele neue Eindrücke mit nach Hause nehmen.
Zunächst gab es eine Führung durch das ehemalige Ghetto „Podgorze“. Zudem wurde im Museum der ehemaligen Schindler-Fabrik vor Augen geführt, dass es sehr wohl auch Widerständler und mutige Persönlichkeiten gab, die sich gegen das nationalsozialistische System zur Wehr gesetzt haben. Außerdem erfuhren die Teilnehmer einiges über das jüdische Viertel „Kazimierz“, was sich mittlerweile zum Studentenviertel entwickelt hat. Dort durfte die Gruppe freitagabends auch traditionell jüdisches Essen verköstigen. Als Abschluss des Abends genossen die F95-Anhänger ein instrumental begleitetes Klezmer-Konzert.

Am Samstag ging es mit einem mulmigen Gefühl zur Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Vor Ort war man zunächst sprachlos über die Dimension und Größe des Konzentrationslagers. Es gab zwei Führungen - im Stammlager I und Stammlager II. Bilder der KZ-Häftlinge spiegelten die blanke Angst der Deportierten wieder. Die meisten Leute verstarben auf Grund der menschenverachtenden Zustände nach nur wenigen Tagen. Die Rampe, die Krematorien und die Schlafbaracken waren entsetzlich anzusehen. Selbst im Nachhinein fällt es einem schwer, diese Eindrücke in Worte zu fassen. Auschwitz bleibt ein mahnendes Beispiel dafür, wozu Menschen fähig sind und ein Appell an alle nachfolgenden Generationen, dass sich Auschwitz niemals wiederholen darf. Den Sonntag ließ die Gruppe mit einer Altstadtführung und etwas freien Zeit ausklingen, bevor es abends wieder in Richtung Düsseldorf ging.

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