"Gefightet bis zum Umfallen"
Die Stimmen zum Heimsieg gegen Eintracht Braunschweig
Geschafft und erleichtert zugleich lagen sich die Fortunen nach dem Schlusspfiff in den Armen. Über eine halbe Stunde lang hatten sie in der zweiten Hälfte gefightet, um die knappe 1:0-Führung über die Zeit zu bringen. Und sie wurden belohnt mit drei ganz wichtigen Punkten. Das sagten die Beteiligten nach den nervenaufreibenden 90 Minuten.
Peter Hermann, Interimstrainer: „Es war ein ganz wichtiger Sieg für uns. Wir haben jetzt 19 Punkte gesammelt – das ist nicht besonders gut, trotzdem können wir nun etwas durchatmen. In der ersten Halbzeit haben wir das Spiel sehr offen gestaltet, etwa bis zum Führungstor. Danach hat Braunschweig gerade über unsere linke Seite sehr viel Druck gemacht. Die Gelb-Rote Karte hat es in der zweiten Halbzeit natürlich noch einmal schwieriger gemacht. Braunschweig hat eine gute Mannschaft, gerade in der Offensive sind alle quirlig und wendig. Wir haben heute gesehen, was möglich ist, wenn alle an einem Strang ziehen. Dazu hatten wir natürlich das nötige Glück bei Braunschweigs Großchancen. Nun können wir einen Tag durchatmen, dann steht gegen Union Berlin das nächste Spiel vor der Tür.“
Torsten Lieberknecht, Trainer Eintracht Braunschweig: „Glückwunsch zum Sieg an die Fortuna! Es war ein sehr umkämpftes Spiel. Mit einer ersten Hälfte, die mich nicht zufriedenstellt. Wir waren zu behäbig im Spielaufbau. Wenn wir Tempo über die rechte Seite gemacht haben, gab es auch ein paar Möglichkeiten, zum Ausgleich zu kommen. Nach dem Wechsel war es ein Spiel auf ein Tor, doch die Düsseldorfer Mannschaft hat sich auch in Unterzahl in jeden Zweikampf geschmissen und sich insgesamt sehr präsent gezeigt. Deshalb ist es uns nicht gelungen, uns mehr klare Torchancen zu erarbeiten, als die beiden von Emil Bergreen und ganz am Ende Salim Khelifi. Wir sind enttäuscht, dass wir verloren haben. Ich hoffe, dass wir keine Montagabendspiele mehr bestreiten müssen, weil sie uns kein Glück gebracht haben.“
Michael Rensing: „Der Schlüssel zum Erfolg war, dass wir gut standen und wenig bis gar nichts zugelassen haben. Wir haben gefightet bis zum Umfallen und sind dafür belohnt worden. Unsere Fans wurden in dieser Saison kaum verwöhnt, deshalb freuen wir uns umso mehr, dass wir ihnen mit zwei Siegen in Folge mal ein bisschen was zurückgeben konnten. Wir haben alles reingeworfen und super dagegengehalten. Man hat gesehen, dass wir jeden Zweikampf gewinnen wollten.“
Oliver Fink: „Nach dem Training war klar, dass ich diese Position bekleiden kann. Ich interpretiere sie etwas anders als Kerem, aber es hat insgesamt super geklappt. Es war ein gelungener Abend, auch wenn ich natürlich gerne länger gespielt hätte. Das Wichtigste sind ganz klar die drei Punkte. Gegen eine klasse Mannschaft muss man erst einmal eine halbe Stunde in Unterzahl ohne Gegentor bleiben. Mit Blick auf die Tabelle war dieser Sieg sogar mehr wert als die drei Punkte.“
Julian Koch: „Ich bin übermannt von den Gefühlen. Es war ein unglaublicher Kraftakt und ich bin so glücklich, dass wir das über die Zeit gebracht haben. Umso schöner ist es, weil meine Familie im Stadion war. Wir haben uns für eine gute erste Halbzeit belohnt. Im zweiten Durchgang haben wir zu Beginn zu tief gestanden, dann kassieren wir die Gelb-Rote Karte und danach war es eine fantastische Mannschaftsleistung.“
Rachid Azzouzi, Sportdirektor: „Das war heute ein dreckiger Sieg, den wir uns erkämpft haben. Braunschweig hat es sehr gut gemacht, hatte aber kaum Chancen im Spiel. Nach der Gelb-Roten Karte war es ein richtiges Kampfspiel, in dem die Jungs bewiesen haben, dass sie Charakter haben. Die Mannschaft hat sich die beiden Siege gegen Frankfurt und Braunschweig verdient. 'Jolle' hat sich in den letzten Wochen und Monaten nie hängen lassen, im Training immer super gearbeitet und sich heute belohnt. In der Nationalmannschaft hat er regelmäßig getroffen und heute hat er bewiesen, dass er auch für uns in wichtigen Spielen treffen kann. 'Jolle' und alle anderen Offensivspieler haben heute super nach hinten gearbeitet. Das war der Schlüssel für den Sieg. Jetzt müssen wir ein wenig durchschnaufen und gegen Berlin nachlegen.“