„Dürfen in keiner Beziehung nachlassen“
Peter Hermann vor dem Heimspiel gegen Union Berlin
Manchmal reichen im Fußball wenige Tage, um die eigene sportliche Situation erheblich besser darzustellen. Bei der Fortuna reichten acht, um sechs Punkte reicher zu sein – und sich von einem Abstiegsplatz auf Rang 13 hochzuarbeiten. Trotz der beiden wichtigen Siege tritt Interimscoach Peter Hermann auf die Euphoriebremse. „Wir dürfen in keiner Beziehung nachlassen, wenn wir weiterhin erfolgreich sein möchten“ betonte der 63-Jährige vor dem wichtigen Heimspiel gegen Union Berlin (Samstag, 13:00 Uhr).
Mit Blick auf den hauchdünnen Erfolg gegen Eintracht Braunschweig erklärte Hermann: „Der schwer erkämpfte Sieg hat uns allen sehr gut getan. Aber wenn man sich die Tabelle ansieht, hat sich die Lage nicht gravierend verändert. Wir kämpfen weiterhin gegen den Abstieg. Man sieht, wie schwer es ist, da unten rauszukommen.“ Das gelte auch für den kommenden Gegner, der sich wie 1860 München und der SC Paderborn vor der Saison mehr erhofft habe. „Deshalb sind diese Vereine durchaus mit uns zu vergleichen.“
Auch gegen die „Eisernen“ aus der Bundeshauptstadt wartet auf die Rot-Weißen wieder eine enge Partie. „Union hat eine sehr robuste und kampfstarke Mannschaft mit richtig guten Fußballern in den eigenen Reihen. Es wird genauso schwer wie am Montag.“ Seinen Gegenüber Sascha Lewandowski kennt er noch aus gemeinsamen Zeiten bei Bayer 04 Leverkusen. „Ja, wir kennen uns sehr gut“, bestätigt Hermann. „Ich halte ihn für einen hervorragenden Trainer und war dementsprechend ein wenig überrascht, dass er zu Union und nicht in die Bundesliga gewechselt ist.“
Dass Hermann nun auch in den letzten beiden Spielen vor der Winterpause als Cheftrainer auf der Fortuna-Bank sitzt, nimmt er ganz gelassen hin: „Ich werde jetzt bestimmt nicht einfach aufhören. Das geht alleine schon dem Verein und der Mannschaft gegenüber nicht.“ Sportdirektor Rachid Azzouzi ist Hermann dafür sehr dankbar: „Er macht hervorragende Arbeit und strahlt große Ruhe aus. Es gibt eine klare Absprache mit Peter, dass wir in Sachen Trainersuche so schnell wie möglich zu einem Ergebnis kommen. Daran arbeiten wir.“
Der Sieg am Montag hat nicht nur eine Menge Kraft gekostet, sondern auch für das eine oder andere Wehwehchen gesorgt. So mussten Julian Koch und Sercan Sararer unter der Woche individuell trainieren. „Wir müssen schauen, wie die Trainingseinheit am Freitagnachmittag verläuft“, erklärt Hermann, der auf seinen Kapitän Karim Haggui (Gelb-Rot-Sperre) verzichten muss. Für ihn wird aller Voraussicht nach Adam Bodzek spielen.