„So bitter kann Fußball sein“
Die Stimmen zum 0:3 gegen Union Berlin
Nach der 0:3-Niederlage gegen Union Berlin sah man in viele fassungslose Düsseldorfer Gesichter. In den 90 Minuten bekamen die Rot-Weißen zu spüren, wie hart der Fußball sein kann. Sie rannten an, sie kämpften um jeden Ball, sie erspielten sich beste Möglichkeiten, doch die Tore – drei an der Zahl – fielen auf der anderen Seite. Das sagten die Beteiligten nach der Partie gegen die „Eisernen“.
Peter Hermann, Trainer Fortuna Düsseldorf: „Es war ein sehr bitteres Spiel für uns! Meiner Meinung nach haben wir eine ordentliche Partie gezeigt. Das Ergebnis von 0:3 ist ganz bestimmt zu hoch. Wir hatten in den letzten beiden Spielen viel Glück, heute überhaupt nicht. Obwohl ich sagen muss, dass das Verwerten von Torchancen nicht nur mit Glück und Pech zu tun hat. Wir hatten genug Möglichkeiten, um ein Tor zu schießen. Es ist schade für die Mannschaft, weil sie eine gute Leistung gezeigt und viele gute Angriffe gefahren hat, sich aber nicht belohnt hat. Wir müssen jetzt zusehen, dass wir in Paderborn noch etwas holen.“
Sascha Lewandowski, Trainer Union Berlin: „Es war gar nicht so viel anders als in unseren letzten Spielen. Wir haben einige Sachen ähnlich gut gemacht, einige aber auch ähnlich schlecht. Der Unterschied war heute unsere extrem hohe Effektivität. Wir hatten in den letzten Spielen mehr Chancen, diesmal konnten wir sie aber konsequent verwerten. In der Defensive haben wir eklatante Fehler gemacht. In Sachen Zweikampfführung haben wir Schwächen gezeigt. Nur diesmal hat der Gegner seine Möglichkeiten nicht genutzt, Fortuna hat viel liegen gelassen. Zudem hat Daniel Haas für uns zweimal exzellent gehalten. Dass in Bezug auf Effektivität heute so viel für uns zusammengekommen ist, war ausschlaggebend für den Sieg.“
Julian Schauerte: „So bitter kann Fußball sein! Man hat uns angemerkt, dass wir durch die beiden Siege zuletzt Selbstvertrauen tanken konnten. Es war spielerisch von uns eine gute Leistung. Dann geraten wir blöd in Rückstand und laufen diesem hinterher. Dass wir aus unseren zahlreichen Möglichkeiten kein Profit schlagen konnten, ist extrem ärgerlich. Wer weiß, wie das Spiel gelaufen wäre, wenn wir direkt nach der Pause den Ausgleich erzielt hätten.
Joel Pohjanpalo: „Wir hatten viele gute Szenen, aber zu häufig hat beim letzten Zuspiel die Präzision gefehlt. Dennoch haben wir es über weite Strecken des Spiels richtig gut gemacht. Der Unterschied war einfach, dass wir unsere vielen Möglichkeiten nicht genutzt haben, der Gegner hat aus seinen wenigen Chancen drei Treffer erzielt. Von der Leistung her müssen wir in Paderborn daran anknüpfen. Das wird für uns ein richtig schwieriges Spiel.“
Julian Koch: „Das Frustpotenzial ist heute extrem groß. Wir machen ein richtig gutes Spiel, laden dabei aber den Gegner zum Kontern ein. Das ist schon Wahnsinn. Die Phase kurz nach der Pause war sinnbildlich: Wir vergeben den Elfmeter, der Torwart hält super gegen Jolle, dann kassieren wir das 0:2. Das war der Knackpunkt. Nächste Woche haben wir in Paderborn die Chance, es wiedergutzumachen.“
Rachid Azzouzi, Sportdirektor: „Ich bin sehr enttäuscht. Wir haben heute wahrscheinlich eines unserer besten Spiele in dieser Saison gemacht und stehen mit leeren Händen da. Wenn wir aber so weitermachen, werden wir unsere Punkte holen. Die Mannschaft hat heute alles reingeworfen, aber Berlin war eiskalt. Jetzt haben wir vor Weihnachten noch ein Spiel gegen einen direkten Konkurrenten vor der Brust. Da müssen wir wieder alles reinwerfen, um zu punkten.“