„Unser Ziel hat sich nach dem einen Sieg nicht verändert“
Cheftrainer Marco Kurz vor dem Heimspiel gegen den 1.FC Nürnberg
Nachdem die Fortuna beim 2:1-Sieg gegen den SC Freiburg die Hürde des Tabellenzweiten bravourös genommen hat, wartet am Montag schon wieder der nächste Brocken auf die Mannschaft von Cheftrainer Marco Kurz. Auch in Bezug auf den 1.FC Nürnberg verwendet der Coach erneut den Begriff „Top-Team“. Und das aus gutem Grund, schließlich ist der „Club“ seit elf Spielen ungeschlagen und rangiert aktuell auf dem dritten Platz. Dementsprechend hat Kurz großen Respekt vor seinem Ex-Verein.
„Es ist für mich ein Spiel wie jedes andere“, sagt Kurz angesprochen auf seine Nürnberger Vergangenheit, gibt dann aber schon zu: „Der Wechsel vom VfB Stuttgart zum 1.FC Nürnberg war mein erster Schritt zum Profi. Damals habe ich zum ersten Mal meine Heimat verlassen, das war schon ein besonderer Moment. Außerdem wurde meine große Tochter in Nürnberg geboren.“ Das eine oder andere bekannte Gesicht ist auch nach wie vor im Verein tätig. „Den Zeugwart und einige Mitarbeiter im Nachwuchsbereich kenne ich noch.“
Für den 46-Jährigen steht am Montag die Leistung seiner Mannschaft im Vordergrund. „Ich habe nach dem Spiel in Freiburg von der eigenen Messlatte gesprochen. Damit meinte ich in erster Linie die Einsatz- und die Laufbereitschaft. In jedes Spiel muss man sich erst einmal hineinfressen“, fordert Kurz von seinen Spielern. Das wird auch gegen den „Club“ wieder gefragt sein. „Wenn wir wieder die Grundtugenden an den Tag legen, werden wir auch das nötige Spielglück haben.“
In den letzten sieben Partien konnte der FCN satte 19 Zähler verbuchen. „Die Nürnberger sind die Mannschaft, die sich in der besten Verfassung befinden“, betont Kurz. „Das Team ist sehr routiniert, bringt unheimlich viel Erfahrung mit.“ Vor allem bei Standardsituationen seien die „Clubberer“ extrem gefährlich. „Deshalb müssen wir unbedingt unnötige Fouls und damit Standardsituationen am eigenen Strafraum vermeiden.“
Auf den ersten Blick wartet auf die Fortuna am Montagabend ein ähnliches Kaliber wie der SC Freiburg. Bei genauerem Hinsehen unterscheidet sich die Spielweise beider Teams enorm. „Die Nürnberger operieren viel mehr mit langen Bällen auf die wuchtigen Stürmer Guido Burgstaller und Niklas Füllkrug“, erklärt Kurz. „Daher müssen wir zusehen, den zweiten Ball zu bekommen und Abschlüsse zu verhindern, da sie sehr abschlussstark sind.“
Personell hat sich die Lage bei der Fortuna nicht großartig verändert. Didier Ya Konan, der nach seiner Grippe-Erkrankung am Freitagmorgen zum ersten Mal wieder leichtes Lauftraining absolvieren konnte, wird definitiv ausfallen. Dafür macht Marcel Sobottka gute Fortschritte. „Wir sind froh, dass er jetzt wieder gut eine Woche im Trainings-Rhythmus ist, aber wichtig wird sein, ihn wieder richtig stabil zu bekommen, da er ein wichtiger Spieler für uns ist“, berichtet der Cheftrainer, der die Favoritenrolle klar beim „Club“ sieht. „Ich habe es schon vor dem Spiel in Freiburg gesagt: Über die gesamte Saison wird es sehr schwierig, mit den Top-Teams mitzuhalten. In einem Spiel haben wir aber immer eine Chance.“
Dem eigenen Punktekonto würden drei weitere Zähler extrem gut tun. „Unser Ziel hat sich nach dem einen Sieg überhaupt nicht verändert“, mahnt Kurz vor übereilter Zufriedenheit. „Für uns geht es weiterhin um den Klassenerhalt und den haben wir mit 23 Punkten ganz bestimmt noch nicht erreicht. Es kann auch ganz schnell wieder in die andere Richtung gehen. Wir tun gut daran, uns auf jede Aufgabe neu zu konzentrieren.“