19.03.2016 | 1. Mannschaft

"Das Stadion hat gebrodelt"

Die Stimmen zum 4:3-Heimsieg gegen den 1.FC Kaiserslautern

Als der Schiedsrichter endlich den Schlusspfiff ertönen ließ, kannte der Jubel in der ESPRIT arena keine Grenzen. Die Spieler lagen sich in den Armen, die Fans feierten die Mannschaft und Cheftrainer Friedhelm Funkel war ob seines gelungenen Debüts als Fortuna-Coach erleichtert. Zuvor erlebten alle Beteiligten ein unglaubliches Spektakel und einen 4:3-Sieg gegen den 1.FC Kaiserslautern. Das sagten die Protagonisten nach den aufregenden 90 Minuten.

Friedhelm Funkel, Cheftrainer: „Ich möchte mich entschuldigen, dass ich ein wenig heiser bin. Aber es war für mich nach einer längeren Pause mal wieder ein neues Erlebnis. Es war direkt ein unheimlich dramatisches Spiel. Ich muss dem Gegner ein Kompliment aussprechen, nach vier Niederlagen hier derart zu spielen. Meine Mannschaft kann ich nur beglückwünschen. Wir haben viel von dem umgesetzt, was wir uns im Training erarbeitet haben – vor allem an Offensivaktionen. Wir haben schon im Training viele Tore erzielt. Wenn es uns gelingt, das so umzusetzen, gibt das uns auch den Glauben zurück. Das ist toll zu sehen. Wir haben sicherlich auch ein Quäntchen Glück gehabt, keine Frage. Dieser Sieg tut uns sehr gut. Man spürt hier in Düsseldorf eine kleine Aufbruchsstimmung – die Fans haben die Mannschaft toll unterstützt. Das ist genau das, was wir aktuell brauchen. Die Zuschauer haben auch ihren Anteil daran, dass wir die Führung über die Zeit bekommen haben. Wir müssen uns im Defensivverhalten enorm steigern, aber man kann sich in drei, vier Einheiten auch nicht alles erarbeiten. Deshalb bin ich froh, dass das nächste Spiel erst in 14 Tagen ist. Ich bin mit jedem einzelnen Spieler zufrieden, auch mit denen, die nicht zum Einsatz gekommen sind, weil sie sich mit dem Team gefreut haben. So muss es in der aktuellen Situation sein. Die Mannschaft ist heute für ihre harte Arbeit belohnt worden. Das freut mich unheimlich.“

Konrad Fünfstück, Trainer 1.FC Kaiserslautern: „Wir sind schwer enttäuscht über den Ausgang des Spiels. Wir haben schlecht in das Spiel gefunden, schlechter kannst Du nicht starten. Uns ist genau das passiert, was wir nicht wollten. Wir sind aber direkt zurückgekommen. Die Schlüsselszene war für mich, als Bödvarsson alleine aufs Tor zulief. Wenn er das Tor macht, dann ist das Selbstbewusstsein auf unserer Seite. Stattdessen kriegen wir nach einem haarsträubenden Fehler das 1:2. Dann kassieren wir auch noch das 1:3, als die Ordnung überhaupt nicht gestimmt hat. In der Pause haben wir uns noch einmal eingeschworen, alles reinzuwerfen. Das hat die Mannschaft top umgesetzt. Wir schaffen es dann auch zum 3:3 und hatten Riesenfreude und große Euphorie. Wie der Fußball die Geschichten immer wieder schreibt, verwertet der Ex-Lauterer Kerem Demirbay zum entscheidenden 4:3. Auch danach hat das Team nicht aufgesteckt, sondern noch einmal die Möglichkeiten zum Ausgleich, aber es langt dann nicht. Es fühlt sich unheimlich schlecht an, trotzdem geht es weiter. Fortuna hat eine Menge Qualität und wird drin bleiben.“

Axel Bellinghausen: „Es ist einfach geil, dass wir dieses Spiel am Ende für uns entscheiden konnten. Wir waren in der letzten Woche noch nicht abgestiegen, haben uns aber auch heute nicht gerettet. Vor allem, was hier drum herum passiert, davor kann man nur den Hut ziehen. Das ist phänomenal. Wir haben nun mit Friedhelm Funkel einen brutal erfahrenen Trainer, der viel von der Mannschaft wegnimmt und für Ruhe sorgt.“

Marcel Sobottka: „Wir haben ein tolles Spiel abgeliefert und von Anfang an Gas gegeben. So konnten wir die Fans direkt mitnehmen und das Stadion hat gebrodelt. Wir haben schon vor dem Spiel gespürt, dass die Fans zu 100 Prozent hinter uns stehen. Wir haben diesen Sieg auch für sie geholt, weil sie es nach den letzten Wochen mehr als verdient haben. Klar dürfen wir hinten nicht drei Gegentreffer kassieren, aber das Wichtigste sind die drei Punkte. Es war ein sehr emotionaler Sieg, der aber wenig bringt, wenn wir das nächste Spiel wieder verlieren. Also: Durchschnaufen und dann geht’s weiter.“

Oliver Fink: „Es war heute ein richtig hartes Stück Arbeit! Es war von uns ein wenig unvernünftig, dass wir es nach der 3:1-Führung nochmal derart spannend machen. Aber im Großen und Ganzen haben wir verdient gewonnen. Es war sicherlich ein tolles Spiel für die Zuschauer, weil es durch die Tore und den Spielverlauf ein großes Spektakel war. Wir haben unheimlich viel investiert und auch gespürt, dass das Glück nach und nach zurückkommt. Man kann ja auch nicht nur auf die Fresse bekommen.“

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