Fortuna kritisiert Polizeieinsatz
Stellungnahme zu Vorkommnissen beim Auswärtsspiel in Duisburg
Fortuna Düsseldorf hat sich am vergangenen Wochenende intensiv mit der Aufarbeitung der Vorkommnisse rund um das Auswärtsspiel beim MSV Duisburg am letzten Freitag (29. April) beschäftigt. Nach der Sichtung von mehr als 100 Gedächtnisprotokollen, dutzenden Video-Aufnahmen sowie der Auswertung von zahlreichen Gesprächen ist der Verein zu folgenden Ergebnissen gekommen:
Die Polizei hat an diesem Spieltag ein Einsatzkonzept verfolgt, das gegenüber den Vereinen entgegen der üblichen Vorgehensweise nicht kommuniziert oder abgesprochen wurde. Das Kommunikationsdefizit im Vorfeld wurde dadurch verschärft, dass der Einsatzleiter weder an der Sicherheitsbesprechung teilnahm, noch am Spieltag am Ort des Geschehens angesprochen werden konnte.
Aufgrund des polizeilichen Kommunikationsdefizites im Vorfeld konnten die Fortuna-Fans über die örtlichen Gegebenheiten und Abläufe nicht informiert werden. Diese fehlende Kommunikation und im weiteren Verlauf unterlassene Informationen durch die Polizei an die Fans am Spieltag führten ursächlich dazu, dass es bei der Einlasskontrolle zu einer Panik unter den Fortuna-Fans kam. Auf diese Panik reagierte die Polizei nicht deeskalierend, sondern verschärfte die Situation durch die unangemessene Anwendung polizeilicher Mittel wie etwa den Einsatz von Pfefferspray und Wasserwerfern, bei denen mehrere Dutzend Fortuna-Fans zu Schaden gekommen sind (endgültige Zahlen liegen hier noch nicht vor).
Nach eigenen Angaben der Polizei ist die verspätete Ankunft der Fans auf technische Probleme bei der Anreise zurückzuführen gewesen und war nicht etwa bewusst provoziert oder herbeigeführt.
Diese Erkenntnisse führen dazu, dass der veröffentlichte Bericht der Polizei zu den Vorkommnissen rund um das Auswärtsspiel beim MSV Duisburg in weiten Teilen nicht den Tatsachen entspricht.
Robert Schäfer, Vorstandsvorsitzender: „Wir haben keinerlei Verständnis dafür, dass das Einsatzkonzept der Polizei nicht ausreichend in unsere Richtung kommuniziert wurde. Die von uns im Vorfeld vorgeschlagenen Maßnahmen haben leider keinerlei Gehör gefunden. Wir müssen festhalten, dass das unabgestimmte Konzept der Polizei fehlschlagen ist, viele Fortuna-Fans deshalb unverschuldet zu Schaden gekommen sind und sich die Frage nach der Verantwortung des örtlichen Einsatzleiters der Polizei stellt. Darüber hinaus ist es aus unserer Sicht enttäuschend, dass die Polizei einseitige Berichte über die Abläufe vorschnell veröffentlicht, ohne sich ein Gesamtbild über die Geschehnisse zu machen. Auch die Medien sollten zukünftig solche Berichte in Frage stellen und diese nicht ungefiltert übernehmen.“