Herzlichen Glückwunsch Dieter Herzog!
Der frühere Angreifer feiert seinen 70. Geburtstag
Sechs Jahre lang trug Herzog das Trikot mit dem F95-Logo. Gleich in seiner ersten Saison stieg er mit den Rot-Weißen aus der Regionalliga West in die Bundesliga auf und feierte mit ihnen in den folgenden Jahren viele sportliche Erfolge, die ihm persönlich die Berufung in die deutsche Nationalmannschaft einbrachten. 1974 wurde er mit Deutschland Fußball-Weltmeister! Am heutigen Freitag feiert Dieter Herzog seinen 70. Geburtstag.
Im Sommer 1970 war der gebürtige Oberhausener von den Sportfreunden Hamborn 07 aus Duisburg in die Landeshauptstadt gewechselt. Zuvor hatte es am Flinger Broich bei den 95ern einen Wechsel auf dem Trainerstuhl gegeben. Unter dem neuen Coach Heinz Lucas sollte für die Fortuna eine neue sportliche Ära beginnen. Denn nach dem Abstieg 1967 misslangen jeweils die Versuche eines Wiederaufstiegs. Doch schon in seinem ersten Jahr gelang die lang ersehnte Rückkehr ins Fußball-Oberhaus. Der Linksaußen bildete dabei mit Reiner Geye eine starke Flügelzange, wie sie bundesweit ihresgleichen suchte. Nicht wenige verglichen Herzog aufgrund seines Spielstils mit Stanislaus „Tau“ Kobierski, der knapp vier Jahrzehnte zuvor mit der Fortuna 1933 Deutscher Meister geworden war. Der wendige Herzog war aber nicht nur als Vorbereiter stark, sondern kam auch selbst häufig zum Torabschluss. Immerhin gelangen ihm 40 Treffer in seinen fünf Düsseldorfer Bundesligajahren.
WM-Höhepunkte im „Wohnzimmer“ und der WM-Titel
Solche Fähigkeiten blieben nicht unbemerkt. Bundestrainer Helmut Schön notierte ihn zunächst in sein Notizbuch und nominierte ihn letztlich für die Fußball-Weltmeisterschaft 1974 im eigenen Land. Seinen Einstand feierte er bei zwei Freundschaftsspielen im Frühjahr. „Diese Berufung habe ich der gesamten Mannschaft von Fortuna zu verdanken. Ohne meine Jungs wäre ich nie so weit gekommen“, gab er bescheiden zu Protokoll. Die WM-Premiere folgte am 26. Juni im ersten Spiel der 2. Finalrunde beim 2:0-Erfolg über Jugoslawien. Es fand in seinem „Wohnzimmer“ statt - im Düsseldorfer Rheinstadion vor über 67.000 begeisterten Zuschauern!
Vorausgegangen war die unangenehme 0:1-Niederlage der BRD im letzten Vorrundenspiel gegen die DDR, nach der sich Schön gezwungen sah, seine Mannschaft zu verändern. Dieter Herzog profitierte davon und löste den Frankfurter Jürgen Grabowski ab. Es folgte am 3. Juli der 4:2-Erfolg über Schweden - erneut im voll besetzten Rheinstadion; abermals stand der Düsseldorfer Profi mit der Nummer 18 in der Startelf. Am Ende wurde er mit zwei Einsätzen ein Weltmeister „zweiter Klasse“, wie er selbst offen zugab: „So muss man es wohl sehen. Aber die Kameradschaft war super!“.
Mit seinem fünften Länderspiel am 4. September 1974 beim 2:1-Sieg in der Schweiz beendete er seine internationale Karriere in der DFB-Elf.
Höhepunkte der Vereinsgeschichte
In der Bundesliga bedeuteten die Jahre 1973 und 74 für ihn und die Fortuna eine höchst erfolgreiche Zeit. Immerhin wurden die Flingeraner zweimal in Folge Dritter in der Abschlusstabelle. Es folgten erste Auftritte im Europapokal. Zugleich stellte er in dieser Zeit einen Rekord auf, indem er von August 1970 bis November 1974 genau 158 Punktspiele in Folge bestritt. Er sollte erst einige Jahre später von Wolfgang Seel gebrochen werden. Eine weitere Sternstunde erlebten dann „nur“ 32.000 Zuschauer am 33. Spieltag der Saison 1974/75 im Rheinstadion. An jenem 7. Juni 1975 rang die Fortuna den FC Bayern München in einer denkwürdigen Partie nach 2:4-Halbzeitrückstand am Ende mit 6:5 nieder. Siegtorschütze für die Düsseldorfer war in der 72. Spielminute - na klar: Dieter Herzog!
Ein Jahr später wurde dem Weltmeister ein neuer Vertrag zu deutlich reduzierten Bezügen angeboten. Somit wechselte der 30-Jährige zum TSV Bayer 04 Leverkusen. Sein Abschiedsgeschenk hätte er nicht besser machen können. Am 12. Juni 1976 schoss Herzog in seinem letzten Spiel die Rot-Weißen am 33. Spieltag mit einem lupenreinen Hattrick in der Schlussviertelstunde zum 5:1-Heimsieg gegen den 1. FC Kaiserslautern und damit zum Klassenerhalt. Für die Fortuna hatte Dieter Herzog insgesamt 201 Bundesligaspiele absolviert und dabei 53 Tore erzielt. Dazu kommen weitere Pflichtspiele in der Aufstiegsrunde 1971, im DFB-Pokal sowie im Westdeutschen Pokal und auf internationaler Ebene, so dass er insgesamt auf 255 Einsätze kommt.
Das Ende einer Profi-Laufbahn und die Zeit danach
Sein letztes Bundesligaspiel für Leverkusen absolvierte er am 21. Mai 1983 im Alter von 36 Jahren - es war eine 0:4-Niederlage bei… Fortuna Düsseldorf. Sein Zimmergenosse in Leverkusen war über Jahre hinweg Fortunas aktueller Co-Trainer Peter Herrmann.
Nach seiner aktiven Profi-Laufbahn war er für den Werksklub im Scouting aktiv sowie im Bereich der Kundenbetreuung bei den Spielbesuchen.
Bis heute verfolgt er aber noch regelmäßig die Geschehnisse rund um die Fortuna. Beinahe neidisch vergleicht er damals und heute: „Ich wundere mich, dass noch so viele Fans zu den Spielen kommen.“ Denn zu seiner aktiven Zeit war das Rheinstadion zumeist eher spärlich gefüllt.
Nach einem schweren familiären Schicksalsschlag vor einigen Jahren wünscht sich Dieter Herzog an seinem Ehrentag, den er ganz ruhig im engsten Familienkreis verbringen will, nur eines: „Gesundheit - das ist das allerwichtigste!“.
Genau das wünscht Fortuna Düsseldorf dem Geburtstagskind Dieter Herzog heute. Der gesamte Verein gratuliert ganz herzlich und wünscht alles Gute und viel Glück für die Zukunft.