Allofs-Brüder und Co. machen das halbe Dutzend voll
Yesterday Spezial: Fortuna schlägt den VfB 1979 mit 6:2
Wenn am Freitagabend das Flutlicht in der ESPRIT arena angeht, kommt es kurz darauf zu einem der traditionsreichsten Duelle im deutschen Profifußball. Zum 45. Mal stehen sich dann die Fortuna und der VfB Stuttgart gegenüber. In der Saison 1979/80 feierten die Rot-Weißen einen 6:2-Heimsieg gegen die Schwaben. Mit 6:2 besiegten Doppel-Torschütze Klaus Allofs und Co. den VfB.
Der Start in die neue Saison verlief für die Flingeraner vor 37 Jahren alles andere als optimal. Nach acht Spieltagen lag der amtierende Pokalsieger mit nur zwei Siegen auf dem 16. Tabellenplatz. Ganz anders die Gäste. Die Schwaben belegten den vierten Rang, sodass die Vorzeichen aus Düsseldorfer Sicht nicht sonderlich gut waren. Doch dann kam alles anders…
Dabei war die Aufstellung der Gäste durchaus mit prominenten und klangvollen Namen versehen: die Förster-Brüder, der aufstrebende Youngster Hansi Müller, Angreifer Georg „Schorsch“ Volkert, der in seiner Karriere noch große Erfolge mit dem Hamburger SV feiern sollte, Hermann Ohlicher sowie Angreifer Bernd Klotz und Torhüter Uwe Greiner, die in späteren Jahren noch in Düsseldorf spielten.
Doch die 95er legten los wie die berühmte Feuerwehr. Nach einer Viertelstunde war es dann soweit. Hubert Schmitz erzielte die Führung. Der Mittelfeldspieler war ansonsten weniger für seine Torjägerqualitäten als vielmehr für seine soliden Dienste als Abräumer bekannt. Und das Team von Trainer Otto Rehhagel setzte nach. Kurz vor der Halbzeitpause schlug die Stunde des amtierenden Bundesliga-Torschützenkönigs Klaus Allofs, der sich in der Vorsaison die Torjägerkanone mit 22 Treffern gesichert hatte. Mit einem 2:0-Vorsprung ging es in die Halbzeitpause.
Immer nur nach vorne
Im zweiten Durchgang ruhten sich die Fortunen aber keineswegs aus, sondern spielten weiter mutig nach vorne - mit Erfolg. Nun war es Wolfgang Seel, Siegtorschütze wenige Monate zuvor im DFB-Pokalfinale gegen Hertha BSC, der das vorentscheidende 3:0 erzielte. Danach zeigten die Stuttgarter ihre Angriffsqualitäten in Person des jungen Angreifers Hansi Müller. Zwei Tore erzielte er in diesem Spiel. Doch nach seinem ersten Anschlusstreffer trat Thomas Allofs in Erscheinung. Der 19-Jährige war bereits in seiner zweiten Profi-Saison und erzielte das 4:1, ehe der ältere Bruder Klaus den fünften Treffer nachlegte. Damit nicht genug. Erneut traf Seel sogar zu einer 6:1-Führung, bevor Müller mit dem zweiten Stuttgarter Torerfolg den Endstand markierte.
An einem herrlichen Herbsttag bei strahlendem Sonnenschein unter einem blauen Himmel gab es trotz kühler Temperaturen viele strahlende Gesichter unter den nur 21.000 Zuschauern im Rheinstadion.
Am Saisonende reichte es für die Fortuna auf dem 11. Platz locker zum Klassenerhalt, während der VfB, der erst zwei Jahre zuvor den Wiederaufstieg geschafft hatte, als Tabellendritter (punkt- und torgleich mit dem 1. FC Kaiserslautern!) erneut in den Europapokal einzog. Zuvor hatte es im Rückspiel noch die Revanche gegeben. Der VfB gewann mit 5:1…
Fortuna Düsseldorf - VfB Stuttgart 6:2
Bundesliga 1979/1980, 9. Spieltag, 20. Oktober 1979
Zuschauer: 21.000
Schiedsrichter: Heinz Quindeau (Ludwigshafen)
Aufstellung Fortuna: Jörg Daniel – Heiner Baltes, Gerd Zewe, Egon Köhnen, Sepp Weikl, Hubert Schmitz (78. Heinz Wirtz), Rudi Bommer, Rüdiger Wenzel, Wolfgang Seel, Thomas Allofs, Klaus Allofs. Trainer: Otto Rehhagel.
Aufstellung VfB Stuttgart: Uwe Greiner - Bernd Martin, Dragan Holcer, Bernd Förster (40. Erwin Hadewic), Karlheinz Förster, Roland Hattenberger, Hermann Ohlicher, Bernd Schmider, Hansi Müller, Bernd Klotz (21. Harald Beck), Georg Volkert. Trainer: Lothar Buchmann.
Tore:
1:0 (16.): Hubert Schmitz
2:0 (45.): Klaus Allofs
3:0 (51.): Wolfgang Seel
3:1 (54.): Hansi Müller
4:1 (67.): Thomas Allofs
5:1 (83.): Klaus Allofs
6:1 (84.): Wolfgang Seel
6:2 (87.): Hansi Müller