„Das Beste an diesem Abend waren unsere Fans“
Die Stimmen nach dem Pokalaus in Hannover
Eine rabenschwarze Anfangsphase mit vier Gegentreffern in den ersten 16 Minuten sorgte bei Fortunas Pokalaus in Hannover schnell für klare Verhältnisse. Dementsprechend fiel auch das niederschmetternde Fazit der Beteiligten aus. „Wir haben ein richtig schlechtes Spiel gemacht, jeder Einzelne von uns“, sagte zum Beispiel Adam Bodzek. Die Stimmen nach dem 1:6 bei 96.
Friedhelm Funkel, Cheftrainer: „Wir haben in den ersten 20 Minuten eine richtig schlechte Mannschaftsleistung gezeigt – von der Nummer eins bis zur Nummer elf war es eine einzige Enttäuschung. Wir haben es den Hannoveranern viel zu leicht gemacht, zu Toren zu kommen. Die haben es dann natürlich auch gut ausgenutzt. Da hat man die ganze Klasse dieser Mannschaft gesehen. Es war in der ersten Hälfte ein Klassenunterschied zu sehen, auch wenn dieser in der Zweitliga-Tabelle nicht so deutlich ist. Über diese Leistung müssen wir sprechen, aber ruhig und sachlich. Es gibt überhaupt keinen Grund zur Panik. Es war der erste Ausrutscher dieser Art, seitdem ich bei der Fortuna Trainer bin. Wir werden dies nun aufarbeiten und schon am Samstag ein anderes Gesicht von uns sehen.“
Daniel Stendel, Trainer Hannover 96: „Unser großes Ziel war es, eine Runde weiterzukommen. Dass wir das in dieser Art und Weise schaffen, ist für uns sehr erfreulich. Der Spielverlauf mit den vier frühen Toren hat uns natürlich in die Karten gespielt. Der sehr schöne Treffer zum 1:0 war für uns der Brustlöser. Danach hat man gesehen, was für Möglichkeiten wir im Spiel nach vorne haben. Wir freuen uns heute sehr über den Sieg, richten unseren Blick aber auch schon wieder nach vorne. Am Sonntag spielen wir gegen Würzburg, das wird wieder eine schwierige Aufgabe.“
Alexander Madlung: „Wir haben viel zu viele Fehler gemacht und Hannover hat natürlich die Qualität, diese auszunutzen. Beim ersten Gegentreffer möchte ich den Ball klären, treffe ihn nicht richtig und er landet vor den Füßen von Sobiech. Dass wir aber nach dem 0:1 derart auseinanderfallen, darf uns einfach nicht passieren. Wir haben heute als Kollektiv sehr schlecht ausgesehen.“
Michael Rensing: „Nach einem solchen Spiel braucht man gar nicht viel zu sagen. Wir können uns nur aufrichtig bei unseren Fans entschuldigen und uns für den Support bedanken. Wir haben die Anfangsphase vollkommen verschlafen und nach dem 0:4 war es natürlich sehr schwierig – gegen einen Gegner, der einen derartigen Lauf hat.“
Adam Bodzek: „Natürlich müssen wir über diesen Auftritt sprechen, aber wir dürfen auch nicht alles über den Haufen werfen und negative Stimmung aufkommen lassen. Die Fakten liegen auf der Hand: Wir haben ein richtig schlechtes Spiel gemacht, jeder Einzelne von uns. Wir haben viele Fehler gemacht und kaum Zweikämpfe gewonnen. Dann kann man gegen eine sehr gute 96-Mannschaft auch schon mal 1:6 verlieren. Unsere Fans waren trotzdem überragend und die ganze Zeit lauter als die Hannoveraner.“
Robert Schäfer, Vorstandsvorsitzender: „Das Beste an diesem Abend waren unsere Fans. Ein solches Ergebnis selbstironisch zu nehmen, ist wirklich die beste Art, damit umzugehen. Wir haben immer gesagt, dass sich unsere Mannschaft in einem Lernprozess befindet, aber heute war es natürlich brutal – vor allem die Anfangsphase. Uns wurde direkt der Schneid abgekauft und die herausragende Qualität der Hannoveraner wurde sichtbar. Aus diesem Spiel müssen wir für unsere weitere Entwicklung die richtigen Lehren ziehen. Das wissen die Spieler selbst aber auch.“