27.10.2016 | 1. Mannschaft

Union Berlin will nächste Entwicklungsstufe nehmen

Gegner im Blick: Auswärtsspiel der Fortuna beim 1. FC Union Berlin

Nach dem Pokalaus der Fortuna bei Hannover 96 geht der Blick gleich wieder nach vorne. Bereits am Samstag (Anstoß: 13:00 Uhr) ist die Mannschaft von Cheftrainer Friedhelm Funkel wieder in der zweiten Liga gefordert. Es geht zum Tabellenzweiten FC Union Berlin, der mit dem neuen Trainer Jens Keller eine bis dato starke Serie spielt. Doch zuletzt im Pokal ließen die Köpenicker gegen den BVB über 120 Minuten plus Elfmeterschießen viel Kraft.

Trainer und Umfeld
Mit Jens Keller konnte Union Berlin vor der aktuellen Saison einen echten Coup auf dem Fußballlehrer-Markt landen. Der 45-jährige gebürtige Schwabe hat reichlich Bundesliga-Erfahrung mit dem VfB Stuttgart und dem FC Schalke 04 gesammelt. Zwar galt Keller bei seinen früheren Stationen im Umfeld oft als umstritten, doch die reinen Resultate sprechen eine deutliche Sprache: Keller ist ein Kenner seines Fachs. Die in den letzten Jahren gestiegenen Ansprüche bei Union soll er nun fortsetzen: „Wir wollen uns langfristig unter den Top 20 Mannschaften in Deutschland etablieren“, sagte beispielsweise Unions Präsident Dirk Zingler kürzlich.
Damit die Voraussetzungen auch rund um das sportliche Geschehen stimmen, wird am erst vor wenigen Jahren modernisierten Stadion An der Alten Försterei wohl bald schon wieder gewerkelt. Eine Aufstockung auf rund 35.000 Plätze ist in Berlin-Köpenick geplant, um den Anforderungen für Erst- und Zweitklassigkeit gerecht zu werden. Schon jetzt ist das Stadion an der Alten Försterei Kult, denn nicht nur die markante Architektur, sondern auch die Stimmung werben für einen Besuch bei Union. Seit dem Zweitliga-Aufstieg in der Saison 2008/09, der zeitgleich mit der Fortuna geschafft wurde, konnte sich der FC beinahe in jedem Jahr in der Abschlusstabelle nach vorne schieben. Momentan steht Union auf Platz zwei und somit auf einem direkten Aufstiegsplatz – die Entwicklung des Vereins könnte vor dem nächsten wichtigen Schritt stehen.

Die letzte Saison
Mit Platz sechs feierte Union die beste Zweitligasaison seit dem Aufstieg vor sieben Jahren. 49 Punkte hatte die Mannschaft nach 34 Spieltagen auf dem Konto. Gehörigen Anteil an dem Höhenflug hatte der US-amerikanische Stürmer Bobby Wood, der mit 17 Saisontoren drittbester Schütze der Liga wurde und beinahe ein Drittel aller Union-Treffer markierte. Inzwischen ist Wood für den Hamburger SV auf Torejagd, in die großen Fußstapfen traten mit Philipp Hosiner und dem Ex-Fortunen Collin Quaner gleich zwei Berliner Offensivkräfte.
An die beiden Auftritte der vergangenen Spielzeit gegen Union hat die Fortuna nur bedingt gute Erinnerungen: Zwar konnten sich die Flingeraner beim Auswärtsspiel in der Hauptstadt nach Rückstand noch ein 1:1-Unentschieden erkämpfen, doch das Heimspiel verloren die Rot-Weißen gegen Union mit 0:3. Zwei Tore erzielte dabei – natürlich – Bobby Wood.

Die Form
Derzeit läuft es für Union Berlin einfach top. Im DFB-Pokal musste die Mannschaft von Jens Keller zwar unter der Woche das Aus hinnehmen, doch die Köpenicker hatten es auch mit einem harten Brocken zu tun: Borussia Dortmund, die in den letzten drei Jahren immer das Pokalfinale erreichten. Nach einem 1:1 nach 120 Minuten musste die Entscheidung in Dortmund im Elfmeterschießen fallen. Dort versagten dann die Nerven des Zweitligisten, sodass die Schwarz-Gelben sich mit 3:0 durchsetzen und die Berliner rauskegeln konnten. Ein Abend, der den Berlinern sicherlich viele Kraftreserven gekostet haben dürfte.
In der Liga läuft es seit Anfang der Saison hervorragend. Unter Trainer Keller verlor Union lediglich zwei von zehn Spielen und steht mit 20 Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz. Mit 21 geschossenen Toren bildet die Union-Offensive außerdem den derzeit besten Sturm der Liga. Doch mit Collin Quaner könnte der beste Torschütze der Mannschaft, der bisher sieben Mal erfolgreich war, für die Partie gegen die Fortuna ausfallen. Im Pokalfight in Dortmund musste der Stürmer bereits im ersten Durchgang verletzt ausgewechselt werden. Außerdem fehlt Publikumsliebling Benjamin Köhler aufgrund anhaltender Kniebeschwerden.

Mögliche Aufstellung
Busk - Trimmel, Leistner, Puncec, Pedersen - Fürstner - F. Kroos, Kreilach - Skrzybski - Hosiner, Redondo

Bilanz Heim: 11 Spiele / 6 Siege / 1 Unentschieden / 4 Niederlagen
Bilanz Auswärts: 11 Spiele / 2 Siege / 3 Unentschieden / 6 Niederlagen
Bilanz Gesamt: 22 Spiele / 8 Siege / 4 Unentschieden / 10 Niederlagen

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