„Dagegen wehre ich mich ganz entschieden“
Cheftrainer Friedhelm Funkel vor dem Auswärtsspiel bei Union Berlin
Die Wunden vom Pokalaus bei Hannover 96 mussten schnell geleckt werden, schließlich steht schon am Samstag das nächste schwere Auswärtsspiel auf dem Programm. Ab 13:00 Uhr müssen die Rot-Weißen beim derzeitigen Tabellenzweiten Union Berlin antreten. Doch auch noch zwei Tage später war das Pokalspiel vom Mittwoch ein Thema. Und Cheftrainer Friedhelm Funkel fand klare Worte, was er von „persönlichen Angriffen“ auf seine Spieler hält.
Natürlich beschäftigte sich Funkel in den letzten Tagen mit der herben Niederlage bei 96. Dennoch stellte der Coach klar: „Die Leistungen, die die Mannschaft in den letzten Wochen und Monaten gezeigt hat, sind beispielhaft. Da lasse ich mir jetzt nach einer richtig schlechten Partie nicht einen Einbruch einreden – selbst nach einer möglichen zweiten Niederlage nicht.“
Im Fokus der Kritik vom Mittwoch stand vor allem Alexander Madlung. „Dass er in dem Spiel grottenschlecht war, steht außer Frage. Das habe ich ihm auch gesagt“, betont Funkel. „Aber persönliche Angriffe auf den Spieler, die in die Richtung ‚altersschwach‘ oder ‚lustlos‘ gehen, lasse ich nicht zu. Dagegen wehre ich mich ganz entschieden. Und da stelle ich mich ganz klar vor meine Spieler.“ In einem energischen Ton schützte der 62-Jährige den Innenverteidiger und fügte in aller Deutlichkeit hinzu: „Er ist und bleibt der Abwehrchef unserer Mannschaft. Wir haben ihm in den letzten Spielen der vergangenen Saison unheimlich viel zu verdanken. Er hat dafür gesorgt, dass Kevin Akpoguma an seiner Seite wachsen konnte. Das ist der Verdienst von Alex Madlung.“
In Berlin hat die Mannschaft die Möglichkeit, an die erfolgreichen Spiele in der Liga anzuknüpfen. „Ich erwarte keine Trotzreaktion, sondern dass die Mannschaft konzentriert auftritt und eine gute Leistung abliefert“, erklärt Funkel. „Wir wissen, wie schwer es nach dem Spiel am Mittwoch wird, aber die Jungs haben am Freitag sehr gut trainiert. Diese eine Niederlage wird auf unsere Mannschaft keine großen Auswirkungen haben.“
Der Gegner schwebt auf einer Erfolgswelle, selbst aus dem Pokalfight bei Borussia Dortmund, wo die „Eisernen“ erst im Elfmeterschießen scheiterten, können sie positive Energie ziehen. „Ich erwarte eine kämpferische Einstellung von Union, das ist ihre große Stärke“, weiß Funkel. „Es ist eine zusammengewachsene Mannschaft, die größtenteils schon über Jahre so zusammenspielt. Das zeichnet diese Truppe aus, deshalb wartet auf uns eine schwierige Aufgabe.“
Deshalb ist es umso ärgerlicher, dass sich im Pokalspiel Maecky Ngombo und Marcel Sobottka verletzt haben und für die Partie in Berlin nicht in Frage kommen. „Uns trifft es natürlich“, ärgert sich der Coach. „Marcel ist in den letzten Wochen zu einem absoluten Stammspieler gereift. Es ist der fünfte Ausfall eines potentiellen Stammspielers. Wir werden am Samstag gefühlt nur noch 18-Jährige auf der Bank haben. Das sollte man bei der Gesamtbetrachtung auch nie vergessen.“