22.03.2017 | Verein

„Traditionsvereine können es auch in der heutigen Fußballwelt schaffen“

Fazit von Fortunas Vorstandsvorsitzendem Robert Schäfer nach genau einem Jahr

Auf den Tag genau seit einem Jahr ist Robert Schäfer Vorstandsvorsitzender von Fortuna Düsseldorf. In den zurückliegenden 365 Tagen seit seinem Amtsantritt hat sich bei den Rot-Weißen vieles positiv entwickelt und es wurden Themen umgesetzt, die lange auf der Agenda standen. Sein „Einjähriges“ nutzt Schäfer für ein Fazit der vergangenen zwölf Monate.

Fortunas Vorstandsvorsitzender Robert Schäfer über…


…seinen Antrieb:
„Ich habe die feste Überzeugung, dass Traditionsvereine auch in der heutigen Fußballwelt mit all ihren Begleitumständen bestehen können und der Fußball wie wir ihn kennen gelernt haben eine Zukunft hat. Das ist mein Antrieb und deshalb bin ich bei Fortuna. Ich will zeigen, dass es trotz Investoren und den aktuellen Entwicklungen geht und wir den traditionellen Fußball erhalten und entwickeln können. Unsere Fortuna hat die besten Voraussetzungen dafür, um in der Gegenwart, aber auch in der Zukunft konkurrenzfähig zu sein. Dafür müssen wir selbst aber auch einiges aktiv tun und können nicht wieder auf den sportlichen Erfolg warten. Diese Grundlagen waren auch schon in den ersten Gesprächen mit Reinhold Ernst auf beiden Seiten eine wichtige Voraussetzung, um das Amt anzutreten.“


…eine mögliche Ausgliederung:
„Das ist bei uns kein Thema! Wir werden den Traditionsverein Fortuna schützen. Dazu erarbeiten wir derzeit eine Charta, in der wir eine unveränderliche Basis allen Handelns niederschreiben: Unsere Vereinsfarben, unser Name und unser Logo dürfen nicht verändert werden. Wir bleiben ein eingetragener Verein, werden nicht ausgliedern und keinen fremden Einfluss, z.B. durch einen Investor, auf den Verein zulassen. Darauf können sich unsere Fans und Mitglieder verlassen.“

…die Situation bei seinem Amtsantritt: „Man kann als Traditionsverein nur bestehen, wenn man bessere Ideen hat, zusammen hält und alle Ressourcen nutzt. Dazu gehört aber auch, dass man ehrlich zu sich selbst ist und sich die wirkliche Situation klar macht. Wir waren vor einem Jahr weder für die Gegenwart noch für die Zukunft gut aufgestellt. Wir lagen mit 24 Punkten auf dem 16. Tabellenplatz und hatten falsche Entscheidungen getroffen um gegen zu steuern. In der zurückliegenden Saison hatten wir sechs Millionen Euro weniger Gesamteinnahmen als in der Saison 2013/14. Da hat sich ein kontinuierlicher Abwärtstrend abgezeichnet und wir sind nicht aktiv dagegen vorgegangen. Wir haben die Saison auf Rang 14 mit 34 Punkten abgeschlossen, obwohl der Kader teurer war als unsere letzte Aufstiegsmannschaft. Ohnehin waren unsere Gesamtkosten so hoch wie nie zuvor. All das war bekannt, hat aber vor einem Jahr nicht dazu geführt, dass es Konzepte gab, wie man das ändert, damit der Traditionsverein Fortuna in der Gegenwart bestehen kann und eine Zukunft hat.“

…die sportliche Neuausrichtung: „Wir haben mit Friedhelm Funkel einen Trainer, der sich zu 100 Prozent mit dem Verein identifiziert. Er passt nicht nur zu uns, er gehört hierhin. Wir haben unsere erfahrenen Fortunen in der Mannschaft gestärkt und junge Leute dazu geholt. Damit haben wir auch Werte geschaffen. Ein funktionierendes Transfergeschäft ist für die Zukunft eines Traditionsvereins wichtig, um konkurrenzfähig zu sein. Der FSV Mainz 05 zeigt uns, dass man so über Jahre in der Bundesliga erfolgreich sein kann.“

…die Besetzung der sportlichen Leitung: „Mit Uwe Klein, Robert Palikuca und Goran Vucic haben wir uns ganz bewusst für drei echte Fortunen entschieden. Sie wissen, was Fortuna bedeutet und vor allem, wo wir herkommen. Erich Rutemöller bringt sich mit seiner Ruhe und Erfahrung wunderbar ein.“

…Einnahmen durch Sponsoring: „Die Einnahmen durch Sponsoring und Vermarktung sind konstant geblieben, wobei andere Vereine im Schnitt ein Plus von 50 Prozent im gleichen Zeitraum zu verzeichnen hatten. Ich habe vor einem Jahr keine Ideen und Konzepte gesehen, mit denen wir uns in diesem Bereich verbessern wollen. Das ist nun anders. Wir werden aktiv werden, um neue Unternehmen als Partner für uns zu gewinnen. In diesem Zusammenhang haben wir auch den Vertrag mit unserem Vermarktungspartner Infront verlängert.“

…Tradition und Mitglieder: „Tradition ist mir wichtig und ich denke, das hat sich durch verschiedenen Aktionen ausgedrückt. Gerd Zewe wurde endlich zum Ehrenspielführer ernannt und die Traditionsmannschaft wurde bei der Saisoneröffnung noch mehr in den Mittelpunkt gerückt. Wir engagieren uns aber auch für unsere Stadt Düsseldorf etwa durch die Fortuna-Rheinbahn und durch die Teilnahme am Rosenmontagszug und vieles mehr. Die Fortuna-Familie ist uns wichtig. Deshalb haben wir die Weihnachtsfeier mit über 600 Fortunen gefeiert. Der Verein mit seiner basisdemokratischen Teilhabe ist mir wichtig. Aus den Mitgliedergesprächen und Stammtischen haben wir viele Themen aufgenommen und umgesetzt. Fortuna findet mehr in der Esprit Arena statt. Wir haben Fahnen vor dem Stadion und endlich wieder rot-weisse Tornetze. Der Fan-Shop im Stadion ist eröffnet und die print at home Tickets sind eingeführt. Letztlich alles Themen, die aus der Mitgliedschaft an mich herangetragen wurden und inzwischen umgesetzt sind.“

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