20.07.2017 | Verein

„Da bekam Kistetragen eine ganz andere Bedeutung“

Axel Bellinghausen blickt in „95 olé“ auf seine 11 ½ schönsten Fortuna-Momente zurück

„Jeder Lauf im Urlaub hat unheimlich Spaß gemacht!“, sagt Axel Bellinghausen mit einem breiten Grinsen auf den Lippen. Eine Aussage, die unterstreicht, dass sich der 34-Jährige auf kaum eine Saison in seiner Karriere so sehr gefreut hat wie auf die anstehende. Obwohl es seine letzte als Profi sein wird. In seiner Laufbahn hat er so einiges erlebt – vor allem bei „seiner“ Fortuna, mit der er in den höchsten vier Spielklassen unterwegs war. Da gab es einige Augenblicke, die er nie vergessen wird. Passend zu seiner Rückennummer blickt er in „95 olé – das offizielle Sonderheft von Fortuna Düsseldorf“ (ab Samstag im Handel) auf die 11 schönsten Fortuna-Momente zurück – und einen halben im fremden Trikot. Eines dieser besonderen Erlebnisse gibt es hier als kleinen Vorgeschmack…

„Klassenerhalt an der Lübecker Lohmühle. Ein Spiel, das wir im Leben nicht gewinnen konnten. Wir kommen zum Aufwärmen raus und die Lübecker hatten damals einen Amerikaner. Glatzkopf und Bart. Ich weiß aber nicht mehr, wie er hieß. Der gab ein Interview während des Aufwärmens, in dem er erzählte, was für eine Riesen-Party abends steigen würde und dass man es richtig krachen lassen würde. Alles war geschmückt, Lübeck hat an alles gedacht - nur dieses Spiel war noch nicht gespielt. Man muss auch zugeben, dass eigentlich alles komplett für Lübeck lief. Wir haben irgendwie mit Mann und Maus alles von der Linie gekratzt. Dann verlieren wir Gerrit Bürk, der nach einem Zusammenprall mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ins Krankenhaus abtransportiert wurde. Wir hatten eigentlich gar keine Chance. Wenn wir mal für zehn Sekunden über der Mittellinie waren, war es das auch schon. Dann kommt in der zweiten Halbzeit dieser Freistoß reingeflogen, der zehn, fünfzehn Meter vorbeigegangen wär. Und aus dem Nichts fliegt Dirk Böcker rein und grätscht den Ball ins Tor. 1:0 für uns - Das gibt's doch gar nicht. Und als hätten wir in ein Wespennest gestochen, kam Lübeck mit allem, was sie hatten. Aber wir haben es irgendwie über die Zeit gebracht. Ich dachte nur: Klassenerhalt! Wie geil ist das denn? Auf dem Weg in die Kabine hieß es dann, wir müssen noch zum Krankenhaus, um Gerrit abzuholen. Jetzt hatten wir natürlich erstmal Grund zum Feiern, und zwischen Lübeck und Düsseldorf liegen ja auch einige Kilometer. Irgendwann machen wir eine Tür auf und sehen diese ganzen gestapelten Bierkisten. Die waren ja für die Lübecker Aufstiegsfeier gedacht. Uns war direkt bewusst, dass die jetzt hier nicht mehr gebraucht werden und haben sie in unseren Mannschaftsbus verfrachtet. Da bekam Kistetragen eine ganz neue Bedeutung. Dann sind wir zum Krankenhaus gefahren. Gerrit war über das Ergebnis schon informiert und kam dann plötzlich in seinem Krankenhaus-Hemdchen rausgestürmt, brüllte "Wie geil ist das denn!?!". Ein Arzt verfolgte ihn noch. Dann fragte er, ob wir genug Bier hätten. Hatten wir. Danke nochmal an den VfB!“

Alle 11 ½ Fortuna-Momente von Axel Bellinghausen gibt es in „95 olé – das offizielle Sonderheft von Fortuna Düsseldorf“ nachzulesen. Das neue Magazin, das in enger Zusammenarbeit mit dem Düsseldorf EXPRESS entstanden ist, ist ab Samstag beim „Fortuna-Triple“ und im Handel für 5,95 Euro erhältlich.

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