Ein Tor für Mutter Christel
Rouwen Hennings trifft gegen seinen Ex-Verein St. Pauli
Fußball-Kommentatoren benutzen sehr gerne das Wörtchen „ausgerechnet“, wenn es einem Spieler gelingt, gegen seinen Ex-Verein zu treffen. Am Samstag erzielte ausgerechnet Rouwen Hennings das 2:0 gegen den FC St. Pauli. Was für ihn „etwas Besonderes“ war, bedeutete für die Fortuna den im Nachhinein so wichtigen Treffer zum 2:0. Wem er dieses Tor widmet, verriet er nach dem Spiel den anwesenden Journalisten.
„Die Zuschauer sind auf ihre Kosten gekommen“, analysierte der Torjäger und sah zwei unterschiedliche Halbzeiten: „Aus unserer Sicht ging es erst rauf, dann runter. In den letzten Minuten standen wir ordentlich unter Druck und haben uns nicht mehr so gut befreien kommen. Wir hatten noch zwei, drei Kontergelegenheiten, die wir allerdings nicht nutzen konnten. Insgesamt haben wir aber aufgrund der sehr guten ersten Halbzeit verdient gewonnen.“
Und zu den Matchwinnern gehörte auch einmal mehr Hennings, der bei seinem Treffer die Ruhe behielt und die Szene wie folgt selbst beschreibt: „Ich habe schon ein wenig darauf spekuliert, dass der Ball irgendwie durchrutscht. Dann habe ich ihn intuitiv am Torwart vorbeigelegt und reingeschoben. Schön, dass es genauso funktioniert hat.“ Und dann wurde er natürlich auf die Beziehung zum FC St. Pauli angesprochen: „Jedes Tor ist schön. Gegen den alten Verein zu treffen, an den man viele schöne Erinnerungen hat, ist aber auf jeden Fall etwas Besonderes.“ Aber nicht nur das, zudem hatte seine Mutter Christel an dem Tag Geburtstag und sah das Tor ihres Sohnes live im Stadion. „Für mich passt es wie die Faust aufs Auge, dass wir zwei Tage frei bekommen haben. So kann ich hier bleiben und den Geburtstag meiner Mutter feiern“, strahlte der Stürmer.
Nicht nur wegen der Treffer von Takashi Usami und eben Hennings konnte die Fortuna den nächsten Auswärtssieg feiern. Auch die Abwehrleistung in der heißen Schlussphase war aller Ehren wert. „Es ist schön, dass wir keinen mehr kassiert haben und die drei Punkte mitnehmen konnten“, nickte Hennings zufrieden. „Jetzt haben wir eine etwas längere Pause, in der wir durchschnaufen und Kräfte sammeln können.“
In dieser Pause bis zum Derby gegen den MSV Duisburg (Montag, 2. Oktober, 20:30 Uhr) lohnt sich der Blick auf die Tabelle, schließlich steht die Fortuna aktuell ganz oben. Davon möchte der 30-Jährige allerdings nicht viel hören: „Man sieht, wie schnell es gehen kann. Wir haben am vergangenen Wochenende vollkommen verdient in Fürth verloren. Gegen eine Mannschaft, die bis dahin noch nicht viel hinbekommen hatte. Das zeigt am besten, wie ausgeglichen diese Liga ist. Man muss in jedem Spiel alles reinschmeißen. Wenn uns das gelingt, werden wir noch sehr viele Punkte holen.“ Mit hoffentlich vielen weiteren Toren von – ausgerechnet – Hennings…