26.10.2017 | 1. Mannschaft

Turbulente Zeiten „anne Castroper“

Gegner im Blick: Beim VfL Bochum gab es zwei Trainerwechsel, eine Ausgliederung und das Ausscheiden im DFB-Pokal

Bis vor dreieinhalb Monaten machte der VfL Bochum vor allem dadurch Schlagzeilen, dass Sportvorstand Christian Hochstätter und Cheftrainer Gertjan Verbeek offen über das große Ziel Rückkehr in die Bundesliga sprachen. Seitdem ist „anne Castroper“ einiges passiert: Neben zwei Trainerwechseln und einer intensiven Mitgliederversammlung, auf der einer Ausgliederung der Profiabteilung zugestimmt wurde, spielten die Suspendierung von Kapitän Felix Bastians und das Ausscheiden im DFB-Pokal beim Drittligisten SC Paderborn am Dienstagabend eine Rolle.

Trainer & Umfeld
Ja, nicht wenige VfL-Fans fanden die offensive Herangehensweise vor der Saison gut. Die sportliche Leitung sprach vom Aufstieg, Mittelfeldplätze in der 2. Bundesliga sollten der Vergangenheit angehören. Doch schon in der Vorbereitung bekam diese Wunschvorstellung einen ersten tiefen Riss: Der niederländische Cheftrainer Verbeek wurde nach „großen Differenzen“ (O-Ton Hochstätter) freigestellt, für ihn übernahm Ismail Atalan. Aber auch nur bis zum 9. Oktober, dann wurde der vorherige Coach der Sportfreunde Lotte „nach gründlicher Analyse der sportlichen Situation“ (ebenfalls O-Ton Hochstätter) auch von seinen Aufgaben entbunden. Gemeinsam mit dieser Entscheidung wurde kommuniziert, dass Kapitän Felix Bastians für 14 Tage suspendiert werde. Nach einer Arbeitsgerichts-Klage von Bastians einigten sich Verein und Spieler schon nach einer Woche darauf, dass Bastians wieder am Mannschaftstraining teilnehmen darf. Aktueller Trainer ist U19-Coach Jens Rasiejewski, der mit einem 2:0-Sieg gegen den SV Sandhausen gestartet ist, aber zuletzt Niederlagen bei Eintracht Braunschweig (0:1) und beim SC Paderborn im DFB-Pokal (0:2) hinnehmen musste. Nach all diesen Ereignissen – sowie der im Rahmen der Mitgliederversammlung beschlossenen Ausgliederung der Profiabteilung, gegen die vor allem die aktive Fanszene mobil gemacht hatte – brodelt es im Umfeld ganz erheblich. Weitere Personalentscheidungen auf Ebene der sportlichen Leitung, zumindest auf der Trainerposition, scheinen in den kommenden Wochen nicht ausgeschlossen.

Die Form
Die bisherige Saison des VfL gleicht auch auf dem Feld einer einzigen Berg- und Talfahrt. Nach einem Punkt aus den ersten drei Spielen (1:1 in Duisburg) wurden schon erste kritische Stimmen laut. Zwei Siege gegen Dynamo Dresden (3:2) und bei Darmstadt 98 (2:1) brachten vorübergehende Ruhe. Als jedoch aus den darauffolgenden vier Partien drei Niederlagen zu Buche standen, musste Atalan seinen Spind im Ruhrstadion räumen. Rasiejewskis Bilanz wurde bereits beschrieben – die Leistungen unter dem Interimstrainer waren jedoch ein wenig besser als die Ergebnisse. Sowohl gegen Braunschweig als auch gegen Paderborn waren die Blau-Weißen jeweils die spielbestimmende Mannschaft, zwingende Chancen waren allerdings Mangelware und die wenigen Möglichkeiten wurden – wie ein Handelfmeter von Bastians in Paderborn – allesamt vergeben.

Die Mannschaft
Vor dem nicht mehr unumstrittenen Schlussmann Manuel Riemann ließ Rasiejewski bisher stets eine Dreierkette auflaufen. Diese bildeten zuletzt Jan Gyamerah, Patrick Fabian und Felix Bastians. Auf den Außenbahnen ist links der starke Neuzugang Danilo Soares gesetzt, auf der rechten Seite wechselten sich Selim Gündüz und Luke Hemmerich ab, auch Stefano Celozzi, der in den vergangenen Spielen im zentralen Mittelfeld agierte, ist dort eine Option. Für ihn muss sich der erfahrene und spielstarke Anthony Losilla aktuell mit einem Platz auf der Bank begnügen. In der Offensive sind die Bochumer fantastisch besetzt: Eine bärenstarke Saison spielen Ex-Fortune Robbie Kruse und Kevin Stöger, die auch untereinander hervorragend harmonieren. Auch Thomas Eisfeld und Lukas Hinterseer haben für die 2. Bundesliga besondere Qualitäten. Dazu noch in der Hinterhand: Dimitrios Diamantakos, Sidney Sam und der ehemalige Düsseldorfer Robert Tesche.

Mögliche Aufstellung
Riemann – Gyamerah, Fabian, Bastians – Celozzi, Losilla, Danilo – Stöger, Eisfeld – Kruse, Hinterseer.

Bilanz Heim: 29 Spiele / 10 Siege / 11 Remis / 8 Niederlagen
Bilanz Auswärts: 28 Spiele / 5 Siege / 10 Remis / 13 Niederlagen
Bilanz Gesamt: 57 Spiele / 15 Siege / 21 Remis / 21 Niederlagen
(seit 1971, Quelle: www.fussballdaten.de)

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