23.11.2017 | 1. Mannschaft

„Lumpi“ kommt nach Hause

Der erstaunliche Weg von Andreas Lambertz

Auch wenn diese Redewendung bei Spielern, die gegen ihren Ex-Club in dessen Stadion auflaufen, in überstrapaziertem Maße verwendet wird, kann man für die heutige Partie mit Fug und Recht behaupten: „Lumpi“ kommt nach Hause! Über 300 Pflichtspiele – über die Hälfte davon als Kapitän – hat Andreas Lambertz für die Fortuna absolviert und dabei den erstaunlichen Weg von der Ober- bis in die Bundesliga bestritten. In jeder Spielklasse hat „Lumpi“ mindestens einen Treffer erzielt.

Kapitän, Publikumsliebling und Aushängeschild des Vereins

Sicherlich kann man in der Geschichte von Fortuna Düsseldorf viele Spieler und Persönlichkeiten hervorheben, doch in den letzten zwei Jahrzehnten hat kein Akteur den Verein so sehr geprägt wie Andreas „Lumpi“ Lambertz. Der kleine Mittelfeldspieler möchte eigentlich einfach nur Fußball spielen. Der einstige Düsseldorfer Publikumsliebling mochte es noch nie, im Rampenlicht zu stehen. Das Einzige, was ihm wirklich wichtig ist, ist der Erfolg seiner Mannschaft. Doch dabei ist „Lumpi“, wie ihn alle nur rufen, unter den ganzen Superstars, die dieser Sport hervorgebracht hat, ein ganz besonderer Spieler. Niemand vor ihm schaffte es, mit ein und demselben Club von der vierten bis in die Bundesliga aufzusteigen.

Ein märchenhafter Aufstieg

Der junge Lambertz, der sich kurz zuvor in der Jugendabteilung von Borussia Mönchengladbach versucht hatte, kam 2002 nach Düsseldorf und wurde aus der eigenen Jugend in das damalige Oberliga-Team hochgezogen. „Dass wir in weniger als zehn Jahren in die Bundesliga zurückkehren würden“, führt Lambertz aus, „daran war überhaupt nicht zu denken. Es war damals eine ganz andere Situation. Die ESPRIT arena war noch gar nicht da, wir haben noch am Flinger Broich gespielt. Außerdem hieß ja damals nie das Ziel Bundesliga, das wäre vollkommen vermessen gewesen. Wir haben uns immer kleinere Ziele gesetzt. Die lauteten meistens entweder Aufstieg oder Klassenerhalt. So sind wir immer gut gefahren und waren im Endeffekt auch erfolgreich.“ So ging es zunächst in die Regionalliga Nord – und zwar als Zweitplatzierter, weil die SSVg Velbert auf einen Aufstieg verzichtete. Es folgte die Qualifikation für die 3.Liga im Jahr 2008, zwölf Monate später der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Auch dort hielten sich die Rot-Weißen nicht lange. Nach drei Jahren wurde die Rückkehr in die Bundesliga geschafft. Und immer dabei: Andreas Lambertz, der inzwischen seit einigen Jahren als Kapitän seine Mannschaft angeführt hatte.

„Herz und Seele des Vereins“


Der Familienvater wurde bei der Fortuna auch immer wieder als „Herz und Seele des Vereins“ bezeichnet. „Das ist schön zu hören“, nahm der bescheidene „Lumpi“ den Hype um seine Person gelassen hin, um direkt im Anschluss den Team-Gedanken in den Vordergrund zu stellen. „Es stehen immer noch elf Spieler auf dem Platz. Wir können nur gemeinsam etwas erreichen. Aber wahrscheinlich spielen dabei meine Marschroute oder meine Art, Fußball zu spielen, eine Rolle. Ich gehe immer voran und versuche, die anderen mitzureißen.“ Was sich bei anderen Spielern wie auswendig gelernte Phrasen anhört, lebt „Lumpi“ auf dem Platz vor. Inzwischen tut er dies in seinem dritten Jahr bei Dynamo Dresden. Nicht ganz überraschend ging Lambertz in seinem ersten Jahr im „Elbflorenz“ direkt seiner Lieblingsbeschäftigung nach: Aufsteigen! Nach der Rückkehr in die 2. Bundesliga landete er mit seinem Team im vergangenen Jahr auf Rang fünf der 2. Bundesliga.

In allen Ligen mindestens ein Tor

Doch zurück zu seiner Zeit bei der Fortuna: Den damaligen Kapitän als Torjäger zu bezeichnen, wäre zweifelsohne eine Übertreibung. Dennoch gelang ihm das Kunststück, in allen fünf Ligen, in denen er für die Fortuna auflief. Höhepunkt dieser beeindruckenden Statistik war zweifelsohne sein einziges Tor in der Beletage des deutschen Fußballs: Ein langer Ball wurde verlängert und plötzlich lief Lambertz – nur noch von Philipp Lahm verfolgt – alleine auf Bayerns Schlussmann Manuel Neuer zu und ließ dem Nationaltorwart keine Chance. Ausgerechnet in der ausverkauften Allianz Arena gegen den Deutschen Rekordmeister feierte er seine Tor-Premiere. Dass der FC Bayern die zwischenzeitliche 2:1-Führung noch in einen Sieg umwandeln konnte, wird in den Geschichtsbüchern nur einen Nebensatz füllen. Die wichtigere Erwähnung ist, dass sich „Lumpi“ mit diesem Treffer unsterblich machte.

Heute kehrt Lambertz mit Dynamo Dresden in die ESPRIT arena zurück. Und wie es sich nach einer beeindruckenden Zeit bei den Rot-Weißen gehört, wird er mit ganz, ganz viel Applaus empfangen. Sehr viele Fortunen werden sich darauf freuen, wenn es zum zweiten Mal heißt: „Lumpi“ kommt nach Hause!

Diese und viele weitere interessante Storys finden Leser der "Fortuna Aktuell" in der kommenden Ausgabe zum Heimspiel am Montag (20:30 Uhr) gegen Dynamo Dresden...

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