Herzlichen Glückwunsch, Egon Köhnen!
Mit Video: Fortunas früherer Abwehrspieler feiert seinen 70. Geburtstag
15 Jahre lang schnürte „der Egon“ seine Fußballstiefel für die Fortuna. Von 1966 bis 1981 erlebte er mit den Rot-Weißen erfolgreiche Zeiten. Insgesamt 459 Pflichtspiele - in der Regionalliga West, der Aufstiegsrunde, der Bundesliga, im Westdeutschen Pokal, DFB-Pokal und Europapokal - bestritt er für die Flingeraner und erzielte dabei 30 Tore. Am heutigen Freitag feiert Egon Köhnen seinen 70. Geburtstag.
In der Rangliste aller Fortuna-Akteure kommt Egon Köhnen damit auf die drittmeisten Einsätze nach Gerd Zewe und Matthes Mauritz. Zweifelsfrei gehört er zu den Legenden des Vereins, bei denen jeder Fortune noch heute ins Schwärmen gerät. Denjenigen, die den beinharten Verteidiger auf dem Platz in Aktion gesehen und bewundert haben, geht noch heute ein langgezogenes „Eeeegon“ als Anerkennung für seinen unermüdlichen Einsatz durch den Kopf. Zumal er sich selbst, wenn er über seine fußballerischen Qualitäten sprach, stets mit einem süffisanten Lächeln im Gesicht als „Grobtechniker auf dem Platz“ bezeichnet. Für ihn war Fußball in allererster Linie harte Arbeit - gegen sich selbst und den Gegner. So war eben der Fußball in jener Zeit. Heute sagt er dazu im Rückblick: „Damals konnte man rustikaler zur Sache gehen. Wir hatten zwei bis drei Techniker in der Mannschaft und sieben bis acht hölzerne Spieler wie mich.“
Vom Niederrhein über Westfalen an den Flinger Broich
In jungen Jahren hatte es Egon Köhnen, in Erkelenz am Niederrhein geboren, mit seiner Mutter ins westfälische Versmold verschlagen. Nach dem Bundesligaaufstieg der Fortuna 1966 wechselte der Jugend-Nationalspieler an den Flinger Broich. Zwar ging es nur ein Jahr später wieder zurück in die Regionalliga, doch mit dem zweiten Aufstieg 1971 begann ein Goldenes Jahrzehnt für die Flingeraner und die beste Zeit der Vereinsgeschichte - mit Egon Köhnen. Noch unter Trainer Heinz Lucas gelang es der Mannschaft 1972/73 und 1973/74 jeweils einen dritten Platz in der Bundesliga zu belegen. Die UEFA-Cup-Teilnahmen hatten zur Folge, dass die Fortuna aus der NRW-Landeshauptstadt in ganz Europa wahrgenommen wurde. Parallel dazu verlief allerdings die schwärzeste Zeit in seiner Karriere. Im Oktober 1972 brach er sich im Spiel beim MSV Duisburg (0:0) das rechte Bein. Aber aufgeben kam für "den Egon" nicht in Frage. Als er ab 1973/1974 wieder regelmäßig auf dem Platz stand, war dies zugleich die torreichste Zeit in seiner Bundesliga-Karriere mit sechs Treffern.
Scheiterte man 1978 noch im Finale des DFB-Pokals am 1. FC Köln (0:2), hielten Köhnen und seine Kameraden gleich zweimal hintereinander, 1979 und 1980, die begehrte Trophäe in den Händen. „Der erste Pokalsieg, das 1:0 gegen Hertha BSC nach Verlängerung war der schönste Moment für mich bei der Fortuna“, blickt er noch Jahrzehnte später mit glänzenden Augen zurück. Er stand natürlich auch in der legendären Elf von Basel, die sich anschickte, Europapokalsieger zu werden - und sich doch in einem dramatischen Endspiel gegen den FC Barcelona mit 3:4 nach Verlängerung geschlagen geben musste.
Abgang und Rückkehr
Seine Zeit bei der Fortuna endete für den gelernten Bankkaufmann 1981 - unter unschönen Umständen. Danach spielte er noch ein Jahr in der 2. Bundesliga für Bayer (heute: KFC) Uerdingen 05. Den Rot-Weißen ist er dennoch treu geblieben, auch wenn das Verhältnis zwischenzeitlich nach eigener Aussage „etwas gestört“ war. Den Kontakt zu ehemaligen Mitspielern und Weggefährten hat er nie verloren. Seit einigen Jahren steht er wieder in Diensten von Fortuna Düsseldorf. Für das Nachwuchsleistungszentrum arbeitet er im Bereich Scouting und ist dabei für die Sichtung von jungen Talenten zuständig.
Heute feiert Egon Köhnen seinen 70.Geburtstag. Dazu gratuliert der Verein Fortuna Düsseldorf ganz herzlich, wünscht weiterhin viel Spaß und ein gutes Auge im Scouting, aber vor allem Gesundheit und alles Gute für die Zukunft!