Mit Ex-Fortune Anfang bis an die Spitze
Gegner im Blick: Holstein Kiel und Fortuna treffen sich zum Spitzenspiel
Die Euphorie rund um das Kieler Holstein-Stadion will einfach nicht abreißen. Nachdem im Sommer der lang ersehnte Aufstieg gefeiert werden konnte, eilten die „Störche“ im bisherigen Saisonverlauf von Erfolg zu Erfolg und belegen derzeit den Platz an der Sonne. Der Architekt des Erfolgs steht an der Seitenlinie und hat eine rot-weiße Vergangenheit.
Trainer und Umfeld
Die bisherige Amtszeit von Markus Anfang kann man getrost als Erfolgsgeschichte bezeichnen. Der ehemalige Mittelfeldspieler, der zwischen 1995 und 2008 in zwei Perioden insgesamt fast vier Jahre bei der Fortuna verbrachte, übernahm das Ruder in Kiel im August 2016 und konnte sich nur wenige Monate später als Aufstiegstrainer feiern lassen. Sein Handwerk hat der Fußballlehrer vor allem im NLZ von Bayer Leverkusen gelernt, wo er sich in aller erster Linie für die U17 verantwortlich zeichnete. Kurz nach seiner Beförderung zum U19-Coach wurde der gebürtige Kölner dann von Holstein Kiel abgeworben und wechselte an die Ostsee. Der Rest ist bekannt – und dementsprechend auch der Rückhalt im Umfeld.
Die Form
Zwischenzeitlich hatte man das Gefühl, dass der Aufsteiger gar nicht mehr zu bremsen ist. Nachdem die „Störche“ in der ersten Pokalrunde gegen Eintracht Braunschweig gewinnen konnten, wurde ein beachtlicher Zwischenspurt eingelegt, der 24 von 27 möglichen Punkten einbrachte. Erst nach dem bitteren Pokalaus in Mainz, als man sich in der Verlängerung geschlagen geben musste, war ein erster kleinerer Formverlust zu verzeichnen. So gelang innerhalb der vergangenen vier Spiele nur ein Sieg, wobei auch nur eine Partie verloren ging. Erst am vergangenen Samstag wurde ein achtbares 0:0 gegen den FC Ingolstadt erkämpft, was nach der Niederlage der Fortuna am Montag auch weiterhin bedeutet, dass die Nordlichter die Tabelle in der 2. Bundesliga sensationell anführen.
Die Mannschaft
Während viele Aufsteiger aus der 3. Liga massive Veränderungen am Kader vornehmen, um sich dem höheren Leistungsniveau anzupassen, verfolgte Holstein Kiel unter der Leitung von Sportchef Ralf Becker eine moderatere Strategie und drehte nur an einigen wenigen personellen Stellschrauben. Keiner der Neuzugänge ist etablierter Stammspieler, sodass vor allem die Aufstiegshelden das Privileg genießen, mit viel Spielzeit bedacht zu werden. Es wäre ein Leichtes, den besten Torschützen des Teams – Marvin Duksch – als Schlüsselspieler zu bezeichnen. Doch auch Dominick Drexler, Kinglsey Schindler, Steven Lewerenz oder Kapitän und Abwehrchef Rafael Czichos spielen eine extrem wichtige Rolle in dem gewachsenen Gebilde. Insgesamt zeigt das eingespielte Team, in dem wenig rotiert wird, einen sehr laufintensiven Fußball, der vor allem auf einem schnellen Umschaltspiel basiert.
Mögliche Aufstellung
Kronholm – Herrmann, Schmidt, Czichos, van den Bergh – Peitz – Schindler, Mühling, Drexler, Lewerenz – Duksch.
Bilanz Heim: 3 Siege, 0 Unentschieden, 2 Niederlagen
Bilanz Auswärts: 0 Siege, 1 Unentschieden, 3 Niederlagen
Bilanz Gesamt: 3 Siege, 1 Unentschieden, 5 Niederlagen