16.12.2017 | 1. Mannschaft

„Es wird nicht sein letztes Tor gewesen sein“

Premierentreffer für Davor Lovren im F95-Trikot

208 Minuten lang hat Davor Lovren auf diesen Moment gewartet: In der 9. Minute des Auswärtsspiels bei Eintracht Braunschweig fing die Hintermannschaft der Rot-Weißen einen Freistoß ab, der Ball gelangte zu Benito Raman, welcher Lovren auf die Reise schickte. Der Rest ist bekannt – der Kroate war auf und davon, blieb vor dem Braunschweiger Kasten eiskalt und erzielte im fünften Einsatz sein erstes Tor in der 2. Bundesliga. Weil er nach dem Treffer sein Trikot auszog und anschließend ein Foulspiel beging, war er derart gelb-rot-gefährdet, dass Friedhelm Funkel ihn noch vor der Pause auswechseln musste. Der Cheftrainer der Rot-Weißen zeigte aber Verständnis für die übermäßige Freude seines Schützlings und sprach nur positiv über den 19-Jährigen – genau wie seine Teamkollegen.

Erstmals seit dem 5. Spieltag stand Davor Lovren am Freitagabend in der Startelf. Der quirlige Flügelspieler rotierte für Lukas Schmitz in die Anfangsformation und sollte für frischen Wind auf dem linken Flügel sorgen. Das gelang dem Kroaten durchaus – und wie! Bei einem Bilderbuchkonter erzielte er nach neun Minuten das 1:0, das einzige Tor des Tages. „Benito spielt den Ball gut in die Tiefe. Als ich gesehen habe, dass der Torwart rauskommt, habe ich ihn gelupft und dann war der Ball drin“, freute sich Lovren nach dem Spiel in der Mixed Zone.

Gemeinsam mit dem Torschützen freuten sich auch die Teamkollegen – auf dem Platz vor der Kurve und auch in den Interviews nach dem Spiel. „Davor hatte es sich verdient, in der Startelf zu stehen. Dass er das mit einem Tor krönt, freut mich sehr für ihn. Ich hatte gute Sicht darauf, wie er zum Chip ansetzt – das macht er überragend“, lobte Mittelfeldspieler Florian Neuhaus. Und Vorlagengeber Benito Raman erhoffte sich gleich weitere Lovren-Treffer: „Es freut mich sehr, dass ich ihm durch den Assist helfen konnte, sein erstes Fortuna-Tor zu erzielen. Es wird nicht sein letztes gewesen sein!“

Überschwänglich fiel auch Lovrens Jubel auf dem Feld aus. Nach seinem Treffer sprintete der Teenager in Richtung der Auswärtsfans und zog dabei sein Trikot aus – was konsequenterweise mit einer Gelben Karte bedacht wurde. „Ich habe gar nicht nachgedacht, sondern bin einfach nur gerannt und habe mein Shirt ausgezogen. Es war ein zu harter Jubel, aber ich war sehr emotional, weil ich zuvor lange nicht von Anfang an gespielt hatte“, erklärte Lovren. Nach einem weiteren Foulspiel stand er schließlich kurz vor der Gelb-Roten Karte, sodass F95-Trainer Friedhelm Funkel ihn wenige Augenblicke vor der Halbzeitpause auswechselte. „Das war Pech für mich, aber besser für die Mannschaft. Wenn ich Rot sehe, müssen wir zu zehnt weiter spielen – vielleicht hätten wir dann nicht gewonnen“, zeigte sich Lovren einsichtig.

Doch nicht nur der Torschütze zeigte Verständnis – auch sein Trainer! „Ich war selbst Spieler, das habe ich nicht vergessen. Daher kann ich vieles nachvollziehen“, erklärte Coach Funkel. „Wenn man nach Wochen des Bankdaseins das erste Mal wieder in der Startelf steht und so ein super Tor macht, dann freut man sich einfach. Für das Trikotausziehen gibt es überhaupt keine Kritik von mir, das habe ich ihm nach der Auswechslung auch sofort gesagt. Ich musste ihn aber runternehmen, weil der Schiedsrichter mir gesagt hat, dass beim nächsten Foul vom Platz fliegen würde“, berichtete Funkel. Nicht nur aufgrund der Auswechslung erhofft sich der Fußballlehrer einen Lerneffekt bei Lovren: „Dieses Spiel wird ihm mit Sicherheit für die Zukunft weiterhelfen.“ In dieser Zukunft sollen dann – geht es nach Raman, Funkel und sicherlich auch allen Fortuna-Fans – weitere Treffer des kroatischen Flügelstürmers folgen.

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