Der „Kiez“ kickt wieder oben mit
Gegner im Blick: Der FC St. Pauli zu Gast in der ESPRIT arena
Das Verfolgerfeld der drei Bestplatzierten ist groß: Sechs Mannschaften sind nur jeweils drei Punkte vom Relegationsplatz entfernt – darunter auch der FC St. Pauli. Dieser steht zwar auf Platz 9, jedoch sind aufgrund des geringen Abstands an jedem Spieltag große Sprünge nach oben möglich. Die Hanseaten schnuppern also vorsichtig am ganz großen Sprung – Relegation oder gar direkter Aufstieg in die Bundesliga.
Trainer und Umfeld
13 Jahre war Markus Kauczinski Trainer beim Karlsruher SC: Er stand erst in der Jugend, dann bei der Zweiten Mannschaft und final für 158 Spiele der Profis an der Seitenlinie der Blau-Weißen. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Ingolstadt ging es für den gebürtigen Gelsenkirchener im vergangenen Winter nach Hamburg, wo er den seit sieben Spielen sieglosen Olaf Janßen ersetzte. Und prompt ging es aufwärts: Unter dem 48-jährigen Kauczinski holten die braun-weißen Hanseaten aus acht Spielen vier Siege und zwei Unentschieden. Die Anhänger vom mitgliederstärksten Club der 2. Bundesliga (25.600) sehen in greifbarer Nähe den Relegationsplatz, die Stimmung ist also euphorisch. Auch, weil damit niemand gerechnet hatte.
Die Saison
Nachdem sich die „Kiezkicker“ letzte Saison erst in den späten Begegnungen 28 bis 34 von einem direkten Abstiegsplatz absetzen konnten, läuft die jetzige Spielzeit überraschend gut. Der Saisonstart mit fünf Siegen aus neun Partien gelang durchaus positiv, wenn auch nicht vergessen werden darf, dass vier Siege einem knappen 1:0 entstammen. Der Verein setzte sich zwischen den Plätzen fünf bis neun fest, brach aber nach dem 12. Spieltag in Folge von acht sieglosen Spielen ein und fand sich plötzlich auf Platz 15 wieder. Nach dem Trainerwechsel fing sich die Kauczinski-Elf aber wieder und steht nun mit 34 Punkten auf dem 9. Tabellenplatz. Das liest sich wie sicheres Mittelfeld, ist aber deutlich besser – nur drei Punkte sind es bis zum Relegationsplatz. St. Pauli kickt noch um den Aufstieg!
Die Mannschaft
Die Achillessehne der Hanseaten ist ihre Abwehr: Nur der 1.FC Heidenheim (40) und 1.FC Kaiserlautern (39) haben mehr Treffer kassiert als die „Kiezkicker“ (36). Ein ehemaliger Düsseldorfer steht nun in dieser Abwehrreihe der Millerntor-Elf: Christopher Avevor wechselte Mitte 2016 an die Elbe. Nachdem sich der Innenverteidiger in der letzten Saison nicht durchsetzen konnte, stand er nun die letzten 21 Spiele über die vollen 90 Minuten auf dem Platz – und schoss letzte Woche gegen Kiel in der 89. Minute das Siegtor. Auch die Abteilung „Attacke“ ist mit 26 geschossenen Toren eher unterdurchschnittlich erfolgreich. Torgefährlichster Mann ist mit vier Treffern und zwei Vorlagen Mittelfeldspieler Christopher Buchtmann. Für mehr Durchschlagskraft sorgen soll der im Winter vom VfL Bochum abgeworbene Stürmer Dimitrios Diamantakos, den Coach Kauczinksi noch bestens aus gemeinsamen Karlsruher Zeiten kennt.
Mögliche Aufstellung: Himmelmann – Buballa, Sobiech, Avevor, Park – Flum, Dudziak, Neudecker, Sobota – Allagui, Bouhaddouz
Bilanz Heim:
21 Spiele / 12 Siege / 5 Unentschieden / 4 Niederlagen
Bilanz Auswärts:
21 Spiele / 4 Siege / 4 Unentschieden / 13 Niederlagen
Bilanz Gesamt:
42 Spiele / 16 Siege / 9 Unentschieden / 17 Niederlagen