„Sehr guter Charakter in der Mannschaft“
Friedhelm Funkel über das Trainingslager am Wiesensee
Am letzten Tag des Trainingslagers am Wiesensee hat sich Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel Zeit genommen, um mit den anwesenden Journalisten über die vergangenen acht Tage zu sprechen und weitere Einblicke in die Vorbereitung zu geben.
Friedhelm Funkel über…
…das Trainingslager am Wiesensee:
„Was die Jungs geleistet haben, war gut. Das Trainingslager ist sehr gut verlaufen, auch wenn es zwei, drei Schmerzpunkte gibt. Durch den Virus haben zwei Spieler drei Tage verloren, die sie aufholen müssen, und natürlich schmerzen die Verletzungen von Oliver Fink und Adam Bodzek. Dass sie die nächsten Wochen ausfallen werden, ist sehr bitter, weil es absolute Führungsspieler sind. Ansonsten waren es tolle Bedingungen und ein toller Platz, auf dem wir trainiert haben. Einen herzlichen Dank an das Hotel!“
…die Belastung der Spieler:
„Man muss nicht alles individuell steuern. Früher gab es keine Steuerung und alle sind damit durchgekommen. Aufgrund der Laktatwerte wird das ein oder andere kontrollierbar, aber es gibt auch Situationen, in denen ein Spieler sich durchbeißen muss. Dann kann ich keine Rücksicht darauf nehmen, ob er müde ist, schließlich kann ich das im Spiel ja auch nicht. Wir haben aber großen Wert darauf gelegt, dass die Spieler nicht überbelastet werden. Die Grundlagen haben wir jetzt geschaffen, aber die Belastung war hoch und sie wird in den nächsten Tagen und Wochen noch höher, weil wir eine intensive Saison erwarten.“
…die Integration der Neuzugänge:
„In Maria Alm werde ich individuell mit ihnen sprechen, da ich sie dann schon eine Weile auf dem Trainingsplatz und in Testspielen gesehen habe. Aber so, wie sie sich in der Gruppe bisher gegeben haben, habe ich mir das erhofft: Unser Team nimmt Neuzugänge super auf und die fügen sich im Gegenzug super ein. Das ging nahtlos – wie bei allen Neuzugängen, seitdem ich hier bin. Wir haben einen sehr guten Charakter in der Mannschaft.“
…Teambuilding-Maßnahmen:
„Teambuilding gelingt nicht allein durch eine Aktion im Trainingslager. Wenn man sowas macht, dann als Abwechslung. Teamgeist bildet sich im Laufe einer Saison, im Training, beim Essen, auf der Fahrt nach Maria Alm, am Spieltag und in der Kabine. Das alles trägt zum Teambuilding bei! Aber in Österreich werden wir mal einen halben Tag etwas anderes machen und für Abwechslung sorgen. Im letzten Jahr waren wir im Klettergarten, das ist sehr gut angekommen und hat Spaß gemacht. Was wir diesmal machen, werden wir im Trainerteam noch absprechen.“
…die lange Sommerpause:
„Durch die Weltmeisterschaft und den Aufstieg haben wir einen langen Urlaub gehabt. Jetzt folgt eine lange Vorbereitung. Nach dem zweiten Trainingslager werden wir nochmal fünf Tage frei geben, damit die Spieler mal wieder etwas anderes sehen werden als den Trainingsplatz. Schließlich werden wir bis dahin sehr intensiv arbeiten. Durch die freien Tage kommt dann etwas Frische zurück in die Mannschaft. Danach stehen Schnelligkeit und Taktik im Vordergrund.“
…die Herausforderungen in der ersten Liga:
„Wir werden versuchen, die Grundordnung noch besser zu organisieren als im letzten Jahr. Dafür müssen wir mehr laufen, damit alle Spieler schnell wieder hinter dem Ball sind. Als Aufsteiger werden wir naturgemäß weniger Ballkontakte haben als im letzten Jahr. Wenn wir tiefer stehen, muss unser Umschaltspiel noch besser werden. Wir werden mehr Räume bekommen und die müssen wir nutzen. Daran werden wir arbeiten, da ist jeder Spieler gefordert.“
…die besonderen Anforderungen an seine Spieler:
„Wir haben keinen Spieler, der über 100 Bundesligaspiele absolviert hat. Unsere Spieler müssen sich also noch beweisen. Die Fähigkeiten dazu haben sie auf jeden Fall. Wir gehen mit großer Demut an diese Aufgabe heran. Wir haben Respekt vor ihr, aber keine Angst. Wir brauchen aggressive Spieler, wie unser Zentrum um Marcel Sobottka oder Alfredo Morales, die keine Angst haben, die sich auf dem Platz nichts sagen lassen und sich wehren. Wir müssen eklig und gallig sein.
…die Stimmung in der Stadt:
„Natürlich bekommt man mit, dass Düsseldorf sich auf die Bundesliga freut. Die Vorfreude ist groß und ich hoffe, dass sie auch in schwierigen Zeiten anhält. Wir werden nicht durch die Bundesliga marschieren, sondern Schwierigkeiten haben. Da ist es wichtig, den Rückhalt, den wir immer gespürt haben, mitzunehmen. Wir werden nicht wie im letzten Jahr 19 Spiele gewinnen, aber wir wollen so viele wie möglich für uns zu entscheiden.“