„Es geht nur um das Hier und Jetzt“
TRAINER-SICHT: Friedhelm Funkel vor dem Auswärtsspiel in Nürnberg
Die unglückliche 1:2-Niederlage unter der Woche gegen Bayer Leverkusen hatte keinerlei Auswirkung auf die eigene Stimmung. „Warum sollte die bei uns schlecht sein?“, stellte Cheftrainer Friedhelm Funkel in einer Presserunde die Gegenfrage. „Wir haben doch überzeugende Leistungen abgeliefert.“ Deshalb fährt seine Mannschaft auch zum Auswärtsspiel nach Nürnberg am Samstag (15:30 Uhr) mit einer breiten Brust.
„Wir haben jetzt fünf Mal in der Bundesliga gespielt und jeweils richtig gute Leistungen gebracht“, sagt Funkel mit einer zufriedenen Miene. „Dass dazu manchmal das Ergebnis nicht passt, ist im Fußball nun mal so. Aber wir spielen gut und trainieren gut. Wenn es uns gelingen sollte, das weiterhin auf den Platz zu bringen, werden wir auch unsere Punkte holen.“
Das ist auch in Nürnberg das große Ziel. „Dort wartet die nächste schwierige Aufgabe auf uns“, betont der 64-Jährige und fügt den entscheidenden Satz hinzu: „Jedes Bundesliga-Spiel für uns ist schwierig.“ Vor allem, wenn man – wie zuletzt gegen Leverkusen – die eigenen Möglichkeiten nicht verwertet. „Wir hatten auch in der 2. Bundesliga Phasen, in denen wir unsere Chancen nicht gut genutzt haben. Das ist normal“, möchte Funkel um dieses Thema keine Diskussion aufkommen lassen. „Manchmal brauchst du nur wenige Möglichkeiten, um zum Torerfolg zu kommen, manchmal eben mehr. Um Punkte zu holen, müssen wir natürlich effektiver werden. Aber wir müssen uns die Chancen auch herausarbeiten. Wenn uns das gelingt, werden wir auch Tore erzielen.“
Da hat der FCN am Wochenende etwas gegen. Die Mannschaft von Coach Michael Köllner schätzt Funkel gut ein: „Ich erwarte eine sehr laufstarke und von der taktischen Ausrichtung geprägte Mannschaft. Sie hat mit Mikael Ishak und Hanno Behrens hervorragende Einzelspieler. Und das Team ist eingespielt und hat kaum Neue in der Startelf.“ Zuletzt gab es eine 0:7-Niederlage bei Borussia Dortmund. „Das hat für unsere Partie am Samstag überhaupt keine Auswirkung“, ist sich der F95-Coach sicher. Und keiner kennt das Geschäft so gut wie er: „Ich habe als Trainer auch schon mal 0:8 beim FC Bayern verloren und das nächste Heimspiel 3:0 gewonnen.“
Auch die schönen Momente im Mai dieses Jahres, als die Fortuna an gleichem Ort die Zweitliga-Meisterschaft feierte, spielen für Funkel überhaupt keine Rolle mehr: „Das ist alles vergessen, alles Vergangenheit. Es geht um das Hier und Jetzt und darum, am Samstag in Nürnberg zu punkten.“ Dabei kann Benito Raman aufgrund von Knieproblemen nicht helfen, dafür rückt Havard Nielsen in den Kader. Der Norweger spielte unter der Woche 90 Minuten lang für die U23 in der Regionalliga und erzielte im Auswärtsspiel beim SC Wiedenbrück das Siegtor. Nicht die schlechtesten Voraussetzungen für ein Kader-Comeback…