"Ein ungeheures Geduldsspiel"
MIXED ZONE: Die Stimmen nach dem 2:1-Heimsieg gegen den FCN
28 Punkte! Alleine diese Marke und der damit verbundene Vorsprung auf die Abstiegsränge zeigt schon, wie extrem wichtig der Heimsieg gegen den 1.FC Nürnberg war. Und da waren sich die Fortunen einig: Es war ein hartes Stück Arbeit gegen den Mit-Aufsteiger, der bereits nach drei Minuten In Unterzahl geriet. Das machte es zu einem außergewöhnlichen Spiel. Die Stimmen der Beteiligten:
Friedhelm Funkel, Cheftrainer: „Ich freue mich total über den verdienten Sieg. Ich muss aber auch dem 1.FC Nürnberg ein Riesenkompliment machen. Wie sie nach dem Platzverweis gespielt hat, wie sie die Räume zugemacht haben – das war defensiv sehr gut. Wir waren eifrig und bemüht, haben uns aber zu wenige Chancen herausgespielt. Unsere Flanken waren nicht gut und wir haben den Ball zu langsam laufen lassen. Dadurch haben wir es den Nürnbergern zu einfach gemacht. In der Halbzeit habe ich meinen Jungs daher gesagt, dass wir geduldig bleiben, aber auch schneller die Seiten verlagern müssen. Beim Ausgleich haben wir auch ein bisschen Glück gehabt. Das 2:1 ist dann durch eine Standardsituation gefallen, die wir im Training häufig trainieren. Die Jungs haben über 90 Minuten sehr eifrig Fußball gespielt, nicht alles richtig gemacht, aber am Ende verdient gewonnen. Wir können nun hoffnungsfroh in die nächsten Wochen schauen. Es war ein wichtiger Schritt zum Klassenerhalt – auch wenn dieses Ziel noch nicht erreicht ist.“
Boris Schommers, Trainer 1.FC Nürnberg: „Herzlichen Glückwunsch an Friedhelm zum Sieg. Nach dem Spielverlauf war er hochverdient. Wir wollten aus einer guten Ordnung heraus mehr offensive Akzente setzen. Doch schon nach zwei Minuten war unser Matchplan durch den Platzverweis hinüber. Danach hat die Mannschaft mit viel Leidenschaft gut gegen den Ball gearbeitet. Sie hat schnell die Ordnung wiedergefunden, obwohl die Unterzahl nicht einfach zu verarbeiten war. Das 1:0 vor der Pause hat uns zusätzlich Selbstvertrauen gegeben. Auch in der zweiten Halbzeit haben wir es gut gemacht, aber es passt zu so einem Tag, dass das erste Tor ein Eigentor ist und das zweite spät nach einem Standard fällt. Unter dem Strich war es aber ein verdienter Sieg.“
Matthias Zimmermann: „Es war viel schwieriger als damals gegen Hertha, als wir auch lange Zeit in Überzahl gespielt haben. Wir hatten am Anfang schon ein paar Probleme, mit dem komplett anderen Spiel als erwartet zurechtzukommen. Für uns war es wichtig, trotzdem geduldig weiterzuspielen. Wir wussten, dass wir hier zuhause unsere Chancen schon bekommen werden. Auch nach dem bitteren Rückstand sind wir ruhig geblieben, sodass wir am Ende noch zwei Tore erzielen und drei ganz wichtige Punkte einfahren konnten.“
Rouwen Hennings: „Natürlich mussten wir uns nach dem Platzverweis erst einmal umorientieren, weil der Gegner dann noch ein bisschen tiefer stand. Wir sind nicht der FC Bayern oder Borussia Dortmund, die den Gegner dann auseinandernehmen. Wir müssen dann die Ruhe bewahren und die Chancen, die wir uns erspielen, auch nutzen. Das ist uns dann noch zweimal gelungen. So haben wir das Spiel nach einem harten Stück Arbeit gewonnen.“
Alfredo Morales: „Es war ein ungeheures Geduldsspiel. Man darf mit einem Mann mehr nicht einfach vogelwild nach vorne laufen, sondern muss ruhig bleiben. Wir mussten den Gegner laufen lassen und dadurch müde werden lassen. Genau das haben wir sehr gut gemacht. Lange Zeit waren unsere Flanken und Hereingaben nicht genau genug – das kann man vielleicht ein wenig bemängeln. Aber am Ende wird eine Flanke abgefälscht und geht rein, eine andere von ‚Stögi‘ führt zum Siegtreffer. Ich war mir zu jeder Sekunde sicher, dass wir noch gewinnen.“