„Als Stürmer habe ich die Dinger reihenweise reingeköpft"
Florian Kastenmeier zu Gast bei „Fortunen fragen, Fortunen antworten"
Es war mal wieder Zeit für eine neue Ausgabe „Fortunen fragen, Fortunen antworten." Nachdem sich in der letzten Folge Marketingvorstand Christian Koke den Fragen der Fans stellte, war am Dienstagabend Florian Kastenmeier an der Reihe. Mit Moderator André Scheidt redete er nicht nur über die außergewöhnliche Trainingssituation, sondern auch über seine Panini-Leidenschaft und Stürmerqualitäten.
Florian Kastenmeier über ...
… seinen Status als Stammtorhüter: „Man kann es noch nicht so wirklich realisieren. Das ist ein Kindheitstraum von jedem, der Fußball spielt, glaube ich. Und wenn du es dann endlich geschafft hast, auf dem Platz zu stehen und deine Spiele zu machen, ist das natürlich ein tolles Gefühl. Ich kann es kaum erwarten, wieder vor vollem Haus zu spielen."
… sein Gefühl beim Bundesliga-Debüt: „Ehrlich gesagt hatte ich davor nicht damit gerechnet. Der Trainer kam dann am Abend vor dem Spiel zu mir und sagte, dass ich spiele. Und dann gehst du natürlich ganz anders ins Spiel. Wenn du weißt, du spielst, bereitest du dich anders darauf vor. Und wenn du dann hier vor 48.000 aufläufst, ist das ein richtig geiles Gefühl."
… mentale Stärke nach seinem Fehler gegen Werder Bremen: „Natürlich wirft es einen kurz aus der Bahn, aber die Bundesliga ist so schnelllebig, dass du keine zehn Sekunden Zeit hast, dir darüber Gedanken zu machen. Sobald der Schiedsrichter wieder anpfeift, bin ich komplett da. Zu Hause war es natürlich dann eine lange Woche. Ich habe mir die Szene oft angeschaut. Es tut mir leid für die Mannschaft und die Fans, weil wir eigentlich ein gutes Spiel gemacht haben."
… Fußballer im Home Office: „Es ist im Endeffekt nichts anderes als in der Winter- und Sommerpause. Da läuft man ja auch vermehrt und macht sein Kraftprogramm. Wir haben jetzt für die Zeit Fahrräder bekommen. Ich habe mir für den Garten noch ein paar Hürden und Hütchen mitgenommen. Da kann man dann nochmal etwas für die Koordination machen. Aber klar: Man will immer Bälle fangen. Jetzt haben wir uns Gott sei dank wieder am Platz treffen dürfen."
… das Training in Kleingruppen: „Wir Torhüter haben ohnehin kaum Körperkontakt. Für uns war es ganz normales Torwarttraining. Es hat sich nicht viel verändert. Auch beim Torschusstraining kommst du den anderen Spielern ja nicht zu nahe. Deswegen war es für uns kein Problem."
… Rituale am Spieltag: „Wenn ich die alle aufzähle, sitzen wir morgen noch hier. Es gibt gewisse Abläufe: Linker Schuh zuerst, linke Socken zuerst, linke Stutzen zuerst, immer die rechte Toilette, die rechte Dusche – also da habe ich schon so meine Ticks. Aber da bin ich nicht der einzige."
… das Hochhalten der Spannung in dieser Zeit: „Wir werden vom Trainerteam gut auf die Situation vorbereitet und versuchen das Beste daraus zu machen. Wir trainieren aktuell in Dreiergruppen. Wir hatten jetzt ein paar Tage frei. Morgen geht es wieder auf den Trainingsplatz. Wir werden weiter Gas geben und mal sehen, wann es weitergeht."
… die Panini-Sammler im Team: „Ich habe bei Hoffi und Niko gesehen, dass sie sammeln. Niko hat sich sogar schon selbst gezogen. Ich würde gerne ein Album haben, kam aber bisher noch nicht dazu. Als ich letztens drei, vier Kiosks abfuhr, waren schon alle weg. Ich hoffe, ich kriege vom Verein noch eins. In den Panini-Tauschbörsen werde ich dann bestimmt aktiv sein und fragen, ob sie mich eintauschen wollen."
… Düsseldorf: „Wir wohnen etwas außerhalb. Wir fühlen uns wohl und wurden super aufgenommen. Ich bin sehr gerne daheim und hier auf dem Trainingsplatz – gerade etwas lieber zu Hause wegen meiner kleinen Tochter."
… die Zeit zu Hause mit seiner neugeborenen Tochter: „Gerade habe ich natürlich viel mehr Zeit für die kleine Maus als normalerweise. Ich genieße das sehr und kann mich, was das angeht, nicht beklagen. Der Alltag hat sich komplett verändert. Er ist etwas stressiger geworden. Das hatte ich mir ehrlich gesagt anders vorgestellt. Nachts schlafe ich gut, weil sich dann meine Frau um die Kleine kümmert. Tagsüber bin ich dann dran. Sie ist aber ein sehr ruhiges Kind."
… seine Qualitäten auf dem Platz: „Ich war in der Jugend lange Zeit Stürmer. Das kommt mir zugute. Deswegen bin ich fast beidfüßig. Mit 15 stand ich dann immer öfter im Tor. Als ich dann mit 17 nach Augsburg ging, wurde ich fester Torhüter. Als Stürmer war ich talentiert und hab die Dinger reihenweise reingeköpft – so wie Rouwen Hennings jetzt. Ich spielte in Auswahlmannschaften, aber ob es wirklich für das gereicht hätte, wo ich jetzt als Torwart stehe, weiß ich nicht."
… Fans: „Die Fans sind mir sehr wichtig. Ich habe ja vorher mehr in zweiten Mannschaften gespielt. Da waren nie so viele Zuschauer – bis auf die vier Leute von den „Remsecker Rabauken“, die ordentlich Lärm gemacht haben. Aber hier in diesem Stadion vor dieser Kurve ist es schon etwas Geiles. Die Fans hier unterstützen dich immer, egal, wie es steht."
… seine Traumliga: „Ich will mich erstmal in der Bundesliga etablieren. Das ist mein Ziel. Und dann wird man nach 2022 schauen wie es weitergeht. Ich will auf jeden Fall meinen Vertrag erfüllen, weil ich mich sehr wohlfühle. Vielleicht geht’s auch hier weiter."
… Zack Steffens Verletzung: „Mir tut der Junge leid. Jetzt kam er gerade zurück von seiner Patella-Geschichte. Er hat ein Riesen-Potential und war endlich wieder fit. Jetzt muss er schauen, dass er sich so schnell wie möglich auskuriert. Mal sehen, ob wir das Vergnügen haben, nochmal gemeinsam auf dem Platz zu stehen."
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