Danke und alles Gute, Rense!
Keeper verlässt die Fortuna nach sieben Jahren
Zahlreiche Weiße Westen, noch mehr Siege, ein Bundesliga-Aufstieg und ein Klassenerhalt: Für Michael Rensing gab es bei der Fortuna in den letzten sieben Jahren einiges zu feiern. Mindestens genauso wichtig war aber die Rolle des Torhüters als Rückhalt, Führungsspieler und verlässliche Stütze, wenn es mal nicht so gut lief. Diesen Sommer läuft „Renses“ Vertrag bei der Fortuna aus.
Es hat ein wenig gedauert, ehe Michael Rensing so richtig bei der Fortuna angekommen war. In seinem ersten Jahr in Düsseldorf – die Saison nach dem Abstieg der Rot-Weißen aus der Bundesliga 2013 – war er hinter Fabian Giefer nur die Nummer zwei auf der Torhüterposition. Und nicht jeder Anhänger der Rot-Weißen war auf Anhieb restlos von der Verpflichtung überzeugt. Da kam dieser neue Torwart zur Fortuna, der beim 1.FC Köln und jahrelang beim FC Bayern war, und dann spielte er noch nicht einmal?
Jahrelange Konstante im Kasten
Doch die Zeit verging und „Rense“ und die Rot-Weißen gewöhnten sich aneinander. In die Saison 2014/15 ging er als Stammtorwart, nachdem Trainer Oliver Reck ihm den Vorzug vor Neuzugang Lars Unnerstall gewährt hatte. In den Spielzeiten 2015/16 und 2016/17 stand er jeweils in 34 Zweitligapartien für die Fortuna auf dem Feld, verpasste keine einzige Minute und war seiner Mannschaft auch in der schwierigen Phase ein zuverlässiger Rückhalt. Speziell die Zahlen der Saison 2016/17, seiner persönlich vielleicht besten mit dem F95-Logo auf der Brust, sprechen für Rensing – er kassierte nur 39 Gegentore und blieb in elf von 34 Spielen ohne Gegentor.
Doch Rensings mannschaftsdienlicher Charakter zeigte sich vielleicht in keiner Spielzeit so sehr wie in der Aufstiegssaison 2017/18. Wieder ging der gebürtige Lingener als Nummer eins ins neue Jahr, doch nach drei Spieltagen zog er sich einen Rippenbruch zu und fiel lange aus. Während seiner Verletzungszeit, die durch einige Rückschläge und unglückliche Trainingsstürze länger und länger wurde, unterstützte er seinen Vertreter Raphael Wolf die ganze Zeit über und hatte somit auch einen Anteil daran, dass die Rot-Weißen in den Saisonendspurt mit einer der besten Defensiven der 2. Bundesliga gingen.
Comeback und starke Saison 2018/19
In ebendiesem legendären Saisonendspurt war „Rense“ allmählich wieder bereit für Fußball: Er feierte Anfang April sein Comeback in der Regionalliga bei einem Auswärtsspiel der U23 bei Borussia Dortmund II und saß drei Wochen später auf der Bank, als die Fortuna in Dresden den Aufstieg in die Bundesliga perfekt machte. Doch das Meisterstück in Nürnberg verpasste er – aus freien Stücken. Denn weil Rensing die Fortuna bestmöglich unterstützen wollte, nahm er beim Auswärtssieg in Franken nicht auf der Bank Platz, sondern stand zeitgleich am letzten Spieltag der Regionalliga-Saison im Tor des Paul-Janes-Stadions. Die Zwote trennte sich 1:1 von Rot-Weiss Essen, der Punkt reichte zum Klassenerhalt. Auch dank Michael Rensing.
In der letzten Bundesliga-Saison zeigte der ehemalige U21-Nationalspieler dann noch einmal ganz Fußball-Deutschland, was in ihm steckt. Wer weiß, ob die Fortuna ihre perfekte Englische Woche vor Weihnachten hätte hinlegen können, hätte in den drei Spielen gegen Freiburg, Dortmund und Hannover nicht nur ein einziges Gegentor kassiert? Wer weiß, ob die Fortuna an Karneval ihren atemberaubenden 4:0-Sieg auf Schalke hätte feiern können, hätte Rensing beim Stand von 1:0 nicht spektakulär gegen Amine Harit gerettet? Wer weiß, ob die Fortuna ohne ihren Keeper 2019/20 in der Bundesliga gespielt hätte?
Der gesamte Verein bedankt sich ausdrücklich bei „Rense“ für seinen tadellosen Einsatz in den letzten sieben Jahren und wünscht ihm für seine private und sportliche Zukunft alles Gute.