16.07.2020 | 1. Mannschaft

„Das war das packendste Finale, was ich je erlebt habe!“

Rückblick: Als die Fortuna 2012 in die Bundesliga zurückkehrte

In der Saison 2020/21 wird die Fortuna wieder in der 2. Bundesliga antreten. Wir blicken zurück auf den vorletzten und wohl spektakulärsten Bundesliga-Aufstieg der Vereinsgeschichte in der Saison 2011/12 – mit einer denkwürdigen Relegation gegen Hertha BSC. Zuvor mussten sich die Rot-Weißen 15 Jahre lang bis zur Rückkehr ins Fußball-Oberhaus gedulden – und zwischenzeitlich den Gang bis in die Oberliga verkraften.

Nach einem soliden siebten Platz in der Vorsaison spielte die Fortuna in der Zweitliga-Spielzeit 2011/12 furios auf. Nach 17 Spieltagen hatte die Elf von Cheftrainer Norbert Meier bereits 41 Punkte auf dem Konto und konnte selbst den Aufstiegs-Aspiranten Eintracht Frankfurt (40 Punkte) hinter sich halten. Bis zum 21. Spieltag verteidigten die Flingeraner ihre Spitzenposition. Nachdem die Fortuna im Verlauf der Rückrunde dann zwischenzeitlich auf Rang fünf abrutschte, stand am Ende der dritte Platz, der zur Teilnahme an der Relegation berechtigte. Der Gegner: Hertha BSC. Und was dann folgte? Dramatik pur! 

Gute Ausgangslage
Im Hinspiel vor 68.000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion machten die Fortunen, bei denen Vereinslegenden wie Andreas „Lumpi“ Lambertz oder Jens Langeneke auf dem Platz standen, den ersten Schritt in Richtung Aufstieg: Roman Hubník schoss die Herthaner zwar in der 19. Minute in Führung, doch Thomas Bröker (64.) und ein Eigentor von Adrián Ramos (71.) brachten die Fortunen auf die Siegerstraße, die also mit einem 2:1-Auswärtssieg ins Rückspiel gingen.

Perfekter Start ins Rückspiel
Dieses stieg dann fünf Tage später in der heimischen Arena. ARD-Kommentator Tom Bartels meinte, eine gewisse Nervosität bei den Gastgebern ausgemacht zu haben. Diese Aussage musste er aber nur kurz später revidieren als Maximilian Beister die Fortuna bereits in der ersten Minute mit einem fulminanten Weitschuss in Führung brachte. „Als Maxi Beister da nach 30 Sekunden das Tor macht, da wusste ich, dass wir das Ding ziehen“, erinnert sich Andreas „Lumpi“ Lambertz. Auch der zwischenzeitliche Ausgleich der Hertha durch Änis Ben-Hatira brachte die Fortuna nicht aus der Ruhe. In der 59. Minute bediente Thomas Bröker Angreifer Ranisav Jovanovic mit einer butterweichen Flanke, die dieser mit dem Kopf im Berliner Kasten unterbrachte.

Nach 15 Jahren endlich wieder da
In der Schlussphase wurde dann Fußball-Geschichte geschrieben: Erst glich Raffael zum 2:2 in der 85. Minute aus. In der Nachspielzeit dachten dann zahlreiche Fortuna-Fans, das Spiel sei vorbei und stürmten verfrüht den Rasen. „Auch wir Spieler sind davon ausgegangen, das Spiel sei abgepfiffen“, so „Lumpi“. Erst nach einer langen Pause, während derer die Fans wieder ihre Plätze einnahmen, wurde das Spiel fortgesetzt – und dann auch wirklich beendet. Wieder betraten tausende Düsseldorfer den Platz, um diesmal zurecht mit ihrer Mannschaft den Aufstieg zu feiern. Nach einer 15-jährigen Achterbahnfahrt war die Fortuna wieder in der Bundesliga angekommen. „Das war das packendste Finale, was ich je erlebt habe“, resümiert „Lumpi“ heute. Wer weiß, welche Geschichten die kommende Saison 2020/21 so schreiben wird.

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