„Ein Sieg der Mentalität“
MIXED ZONE: Die Stimmen zum Auswärtssieg im Erzgebirge
Es war nicht ihre beste Leistung, die die Fortunen am Sonntagmittag in Aue auf den grünen Rasen brachten – und dennoch reichte es im Erzgebirge für drei wichtige Punkte. Die Mannschaft von Cheftrainer Christian Preußer setzte sich durch ein Elfmeter-Tor von Rouwen Hennings knapp mit 1:0 durch und äußerte sich nach dem Sieg erleichtert, aber auch selbstkritisch. Das sagten die Protagonisten zum Spiel:
Christian Preußer, Cheftrainer: „Man hat uns nach dem Abpfiff angemerkt, dass große Erleichterung da ist – dieses Gefühl beschreibt die Gemütslage wohl am besten. Wir haben unsere Zeit gebraucht, um ins Spiel zu kommen, und ich bin froh, dass wir dank unseres guten Torwarts nicht schon früh in Rückstand geraten sind. Gegen Mitte der ersten Hälfte hatten wir dann mehr Spielkontrolle und in der zweiten Halbzeit hätten wir das 2:0 machen müssen. Insgesamt war es ein verdienter Sieg, der für den weiteren Saisonverlauf sehr wichtig sein kann. Wir haben die Unterstützung der mitgereisten Fans gespürt – das hat uns sehr geholfen. Ich kann nur betonen: Kommt uns unterstützen, auswärts und zuhause. Wir sind sehr froh, dass wir nach vielen Auswärtsspielen am nächsten Wochenende wieder ein Heimspiel haben und freuen uns schon auf die Partie gegen Regensburg.“
Aliaksei Shpileuski, Trainer Erzgebirge Aue: „Glückwunsch an den Gegner. Wir sind sehr enttäuscht, denn wir haben diese Niederlage nicht verdient. Wir hätten nach wenigen Sekunden in Führung gehen können. Hätten wir diese 1000-prozentige Chance genutzt, hätte das Spiel einen anderen Verlauf nehmen können. Trotz der Niederlage habe ich heute unser bestes Saisonspiel gesehen. Es klingt paradox, weil wir wieder ohne Punkte dastehen, aber ich bin mit der Entwicklung der Jungs zufrieden. Ich habe Verständnis für die Ungeduld der Fans, die Punkte sehen wollen, aber unser Prozess braucht noch ein bisschen Zeit.“
Rouwen Hennings: „Es war klar, dass es heute keinen Schönheitspreis gibt, sondern harte Arbeit im Mittelpunkt steht. Im Vordergrund stand, dass wir unbedingt gewinnen wollten – und das ist uns geglückt. Es war schön, dass wir ohne Gegentor geblieben sind. Wir haben uns defensiv in alles hineingeworfen und haben mit Leidenschaft verteidigt. Wir hätten es uns noch einfacher machen können, in dem wir das zweite Tor nachgelegt hätten – die Möglichkeiten dafür waren da. In der Phase, in der wir gesteckt haben, war es aber einfach wichtig, zu gewinnen.“
Andre Hoffmann: „Für mein Comeback hatte ich mir gewünscht, dass wir gewinnen und zu Null spielen. Beides ist uns gelungen. Wir haben allerdings nicht gut angefangen, man muss Flo ein Kompliment machen, weil er uns so gut im Spiel gehalten hat. Nach etwa 20, 25 Minuten haben wir uns gesteigert, ohne aber fußballerisch zu brillieren. Es war heute ein Sieg der Mentalität – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wir hätten das zweite Tor nachlegen müssen, das hätte uns geholfen. So oder so nehmen wir den Sieg aber gerne mit.“
Marcel Sobottka: „Wir sind zufrieden mit dem Sieg. Wir sind sehr schlecht ins Spiel gestartet und müssen uns bei Flo bedanken, weil er nach 15 Sekunden das erste Mal richtig stark gehalten hat. Danach sind wir etwas zu passiv gewesen, bis wir circa nach 25 Minuten früher gepresst haben und besser im Spiel waren. Insgesamt geht das 1:0 in Ordnung. Für uns ist es ein Sieg, den wir gebraucht haben, weil wir nicht da stehen, wo wir stehen wollen. Da tut so ein dreckiger Sieg in Aue gut. Wir sind noch nicht am Ende unserer Entwicklung, wir haben noch einiges zu tun. Gegen Regensburg müssen wir kämpferisch genau so agieren wie heute, fußballerisch aber noch eine Schippe draufpacken.“